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Ex-Dynamo-Kapitän muss Karriere beenden

Michael Hefele macht Schluss - und kehrt zu Huddersfield nach England zurück. In Dresden bleibt der Aufstiegskapitän von 2016 ein Publikumsliebling.

Von Oscar Jandura
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Er führte Dynamo als Kapitän 2016 zum Aufstieg in die zweite Liga, jetzt beendet Michael Hefele seine Karriere.
Er führte Dynamo als Kapitän 2016 zum Aufstieg in die zweite Liga, jetzt beendet Michael Hefele seine Karriere. © privat

Dresden. Als Kapitän und Leistungsträger führte Michael Hefele Dynamo Dresden in der Saison 2015/2016 in die 2. Fußball-Bundesliga. Im Aufstiegsjahr verpasste der Verteidiger keine Sekunde, blieb dabei von Verletzungen verschont. Nur fünf Jahre später muss Hefele seine aktive Karriere beenden – aus gesundheitlichen Gründen. Das gab der gebürtige Bayer in einem langen Statement auf der Social-Media-Plattform Instagram bekannt.

Inzwischen ist auch klar, wie es für den 30-Jährigen weitergeht. Er kehrt zum englischen Zweitligisten Huddersfield Town zurück - als Botschafter und Repräsentant des Klubs, mit dem er 2017 sensationell in die Premier League aufgestiegen war. "Ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit. Diese Position gibt mir die Chance, mich weiterzuentwickeln. Ich möchte ein Gefühl dafür bekommen, wie alles läuft und auf der nicht-spielenden Seite des Fußballs bei Null anfangen", erklärte Hefele auf der Vereinshomepage.

Am Sonntag hatte Hefele offiziell sein Karriere-Ende erklärt. "Ich habe diese Entscheidung vor einiger Zeit getroffen. Jetzt ist es an der Zeit, sie mit euch zu teilen", schrieb er. "Der Entschluss ist sehr schmerzhaft für mich." Sein letztes Pflichtspiel absolvierte Hefele im Januar 2019, seitdem fiel er verletzungsbedingt stets aus.

In den vergangenen Jahren stand Hefele in England unter Vertrag. Von Dresden wechselte er zu Huddersfield Town. Mit dem Zweitligisten schaffte er als Außenseiter unter Trainer David Wagner den Aufstieg in die Premier League. Nach einer Saison im britischen Oberhaus wechselte er zum Zweitligisten Nottingham Forest, wo er wegen Fuß- und Knieverletzungen häufig pausieren musste. "Ich habe meine Gesundheit nicht in den Vordergrund gestellt, sondern wollte immer spielen und den absoluten Erfolg. Schmerzen habe ich ignoriert, auch die in der Achillessehne“, reflektierte Hefele zuletzt in einem Interview mit Sächsische.de.

Er durfte sogar den Trainer nass machen: Michael Hefele erteilt Trainer Uwe Neuhaus nach der Siegerehrung des Meisters der 3. Liga im Mai 2016 eine Bierdusche.
Er durfte sogar den Trainer nass machen: Michael Hefele erteilt Trainer Uwe Neuhaus nach der Siegerehrung des Meisters der 3. Liga im Mai 2016 eine Bierdusche. © Robert Michael

Die Achillessehne hat sich Hefele im Jahr 2019 gerissen, musste ein ganzes Jahr aussetzen. Auch an dem Knie häuften sich die Beschwerden. "Ich habe alles, was ich hatte, auf dem Platz gelassen. Wenn jemand mein Knie findet, schickt es mir bitte mit der Post zu", schreibt er dazu auf Instagram. Diese andauernden Beschwerden sind der Grund für sein vorzeitiges Karriereende.

Doch jetzt hat er eine neue Aufgabe: "Ich bin bereit für dieses neue Abenteuer und werde alles, was ich habe, in diese neue Rolle stecken. Ich möchte helfen, den Erfolg nach Huddersfield Town zurückzubringen", sagte Hefele, den sie Huddersfield kurz "Hef" nennen.

Dynamo bleibt besonders in Erinnerung

Hefele blieb auch nach seinem Abschied aus Dresden mit dem Verein verbunden. Als Hommage an seine Zeit in Sachsen lief er später immer mit der Rückennummer 44 auf, symbolisch für das doppelte D, den vierten Buchstaben im Alphabet. "Ich weiß, wo ich herkomme und was ich Dynamo zu verdanken habe. Der Verein hat mich zu dem gemacht, was ich bin", erklärt Hefele.

Und auch in England ist er bei den Fans beliebt, stieg mit Huddersfield Town in die Premier League auf.
Und auch in England ist er bei den Fans beliebt, stieg mit Huddersfield Town in die Premier League auf. © Robert Michael

Seine Verbundenheit zum Verein ging sogar so weit, dass er in der Abstiegssaison 2019/20 tatsächlich zu Dynamo als Spieler zurückkehren wollte. Der damalige Sportchef Ralf Minge hatte sich bereits mit dem Verteidiger auf einen Transfer geeinigt, Nottingham Forest wollte den gerade von einem Achillessehnenriss genesenen Hefele jedoch nicht verkaufen. Zwischen seiner Saison ohne verpasste Pflichtspiel-Sekunde und einer Spielzeit ohne eine einzige Sekunde auf dem Platz liegen nur drei Jahre.