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Flüchtling aus der Ukraine trainiert bei Dynamo mit

Der Verteidiger spielte bisher beim Erstligisten FK Mariupol und flüchtete vor dem Krieg. Für Dynamo kann er aber nur bei Testspielen zum Einsatz kommen, mehr verbietet der DFB.

Von Daniel Klein
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Kyrylo Melichenko trainiert seit Freitag bei Dynamo mit.
Kyrylo Melichenko trainiert seit Freitag bei Dynamo mit. © Dynamo Dresden/Eric Ranninger

Dresden. Auch Dynamo Dresden beteiligt sich an den Hilfsangeboten für Flüchtlinge aus der Ukraine. Seit Freitag trainiert der 21-jährige Rechtsverteidiger Kyrylo Melichenko, bis zum Saisonabbruch Stammspieler beim ukrainischen Erstligisten FK Mariupol, mit der Dresdner Zweitliga-Mannschaft. Die Spielstätte und das Trainingsgelände seines Klubs seien nahezu vollständig zerstört, heißt es in der Pressemitteilung von Dynamo. Die Hafenstadt Mariupol gehört zu den am stärksten vom Krieg betroffenen Regionen.

Für Melichenko organisierte Dynamo neben dem Flug eine Wohnmöglichkeit sowie einen Dolmetscher für die Behördengänge. Der Abwehrspieler war im Januar 2021 aus der zweiten Mannschaft von Schachtar Donezk nach Mariupol gewechselt war, er absolvierte bislang 32 Spiele in der höchsten Liga des Landes. "In dieser Situation sind wir alle gefordert, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen", wird Sportchef Ralf Becker in der Mitteilung zitiert. "Wir möchten Kyrylo Melichenko dabei unterstützen, sich fit zu halten, um nach dem hoffentlich baldigen Ende des Krieges seine gerade erst so richtig begonnene Karriere fortsetzen zu können."

Melichenkos Vertrag beim FK Mariupol bleibt gültig, er ist auch ein kein Probespieler bei Dynamo. Der Fußball-Weltverband Fifa hatte Wechsel von ukrainischen Spielern lange nach Ablauf der Wechselfrist erlaubt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schloss sich dem Beschluss zwar an, untersagt den Vereinen aber, sie bei Pflichtspielen einzusetzen. "Das DFB-Präsidium, die zuständigen DFB-Ausschüsse und die zuständigen Fachabteilungen des DFB haben sich dabei nach genauer Abwägung entschieden, dass diese Optionen zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland nicht wahrgenommen werden", teilte der DFB mit Blick auf die laufende Rückrunde der Saison mit.

Zwar sollen Spieler am Trainingsbetrieb teilnehmen und auch Freundschaftsspiele absolvieren können. "Untersagt sind lediglich Einsätze in Pflichtspielen (Liga, Pokal, Relegation) noch in der laufenden Saison", hieß es vom DFB. Als "Hauptgrund" nannte der Verband die sportliche Integrität. (mit dpa)

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