Dresden. Er kommt sogar noch mal zum Abschluss, allerdings ist der Winkel spitz und sein Schuss auch nicht platziert. Zudem ist die Partie da schon entschieden: Justin Eilers verliert bei seiner Rückkehr nach Dresden mit 1:4 gegen Dynamo. Von 2014 bis 2016 war der inzwischen 32-Jährige einer der wichtigsten und torgefährlichsten Spieler bei den Schwarz-Gelben, feierte vor seinem Wechsel zu Werder Bremen den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Danach wurde er vom Pech verfolgt, war immer wieder verletzt. Erst im September fand er mit dem Aufsteiger Verl einen neuen Verein.
Justin Eilers, wie hat es sich angefühlt in der alten Wahlheimat?
Sehr emotional. Sonst war ich immer nur begeisterter Zuschauer im Stadion, jetzt ging es das erste Mal gegen Dynamo.
In der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft und hätten es verdient gehabt, in Führung zu gehen. Mit dem 1:0 hat Dynamo dann aber bewiesen, warum die Jungs zurecht dort oben steht: wegen ihrer Effektivität und Abgezocktheit. Wir kommen mit dem Elfmeter dann zwar zurück ins Spiel, haben aber vielleicht in einigen Szenen zu viel gewollt. Dafür wurden wir eiskalt bestraft, das Ergebnis ist aber trotzdem zu hoch. Wir hatten hier die riesige Chance, ein Statement in der Liga zu setzen und diese weiter aufzumischen. Jetzt ist es ein kleiner Rückschlag.
Sie wurden in der 75. Minute eingewechselt. Was ging Ihnen da durch den Kopf?
Ich habe mich natürlich gefreut. Aber es war ein ungünstiger Zeitpunkt, weil wir direkt vorher das 1:3 kassiert hatten. Als wir noch 1:2 hinten lagen, hatte ich die Intension, das Spiel direkt drehen zu wollen. So war es dann schwierig. Trotzdem haben wir alles versucht, haben alles nach vorne geworfen und wurden beim vierten Gegentor noch einmal ausgekontert.
Wie war es für Sie persönlich?
Wenn ich es nur für mich persönlich beurteile, war es ein wahnsinniges Gefühl, hier wieder aufzulaufen. Nur leider ohne die Fans – das ist bitter für Dynamo, aber auch für uns. Es wäre eine Riesensache gewesen, wenn die Jungs, die das noch nicht kennen, vor so einer Kulisse gespielt hätten. Ich vermisse es. Wer weiß, ob ich noch einmal die Chance habe, hierher zu kommen. Trotzdem war es schön.
Trotz der Niederlage hat der Aufsteiger SC Verl bewiesen, dass er zurecht weit oben in der Tabelle steht. Geht das so weiter?
Es wäre schön, wenn es so bleibt, aber es ist noch ein langer, langer Weg. Ähnlich wie damals bei Dynamo haben wir hier viele junge Spieler mit Qualität. Die kommen zwar aus der Regionalliga und haben nicht so viel Erfahrung, aber wir spielen effektiven Power-Fußball, schießen viele Tore. Das haben wir hier - bis auf die Tore - auch in der ersten Halbzeit gezeigt. Und so wie wir spielen in der Liga nicht viele. Wenn wir weiter hart arbeiten, in der ein oder anderen Situationen effektiver und abgezockter werden, bin ich guter Dinge, dass wir oben dranbleiben. Heute war es ein Dämpfer, aber man muss die Kirche im Dorf lassen: Wir sind immer noch der SC Verl. Dennoch haben wir dem großen Dynamo Dresden mehr als Paroli geboten.
Die Fragen wurden von Dynamo-Pressesprecher Henry Buschmann gestellt. Wegen der Auflagen im Hygienekonzept gibt es derzeit nach Spielen für Journalisten keine Möglichkeit, Interviews mit Trainern und Spielern zu führen.
So lief das Spiel gegen Verl: der Liveticker zum Nachlesen.
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