Dynamo
Merken

Dynamo schließt Kooperation mit Dresdens Fußballerinnen

Auch Dynamo reagiert auf die neue Begeisterung für den Frauenfußball in Deutschland und will mit dem 1. FFC Fortuna Dresden zusammenarbeiten. Der erste Versuch scheiterte, doch nun gibt es auch öffentlichen Druck.

Von Tino Meyer
 3 Min.
Teilen
Folgen
Symbolische Wimpelübergabe: Dynamos Sportchef Ralf Becker (rechts) und Roland Hönisch, Vorstandsvorsitzender ds 1. FFC Fortuna Dresden.
Symbolische Wimpelübergabe: Dynamos Sportchef Ralf Becker (rechts) und Roland Hönisch, Vorstandsvorsitzender ds 1. FFC Fortuna Dresden. © SG Dynamo Dresden / Dennis Hetzschold

Dresden. Auch die Wimpel, die vor dem Anpfiff von Dynamo Dresdens Drittliga-Heimspiel gegen den VfL Osnabrück ausgetauscht werden, verdeutlichen die Größenverhältnisse. Hier die SG Dynamo Dresden, Platzhirsch in der Stadt und mit mehr als 24.000 Mitglieder zugleich Sachsens größter Sportverein - neben dem der vergleichsweise kleine 1. FFC Fortuna Dresden gleich noch ein bisschen kleiner wirkt. Dass sich der Kleine freut, nun mit dem Großen zu kooperieren, ist also wenig überraschend.

"Wir freuen uns sehr darüber, mit der SG Dynamo Dresden einen so namhaften Partner an unserer Seite zu haben, der mit uns den nächsten großen Schritt in der Weiterentwicklung gehen möchte. Gemeinsam können wir im Jugend- und Erwachsenenfußball viel erreichen", sagt Vorstandsvorsitzender Roland Hönisch. Das Bemerkenswerte daran: Es handelt sich dabei ausschließlich um den weiblichen Bereich, also den Mädchen- und Frauenfußball in Dresden.

Schon nach der Frauen-Fußball-WM 2011 in Deutschland gab es einen ersten Versuch, der dann an Kraft verlor, weil ihn nicht zuletzt Dynamos Mitglieder mehrheitlich ablehnten. Im Zuge des EM-Hypes folgt nun die nächste Annäherung. Zusammen wollen Dynamo und der 1. FFC Fortuna den Frauenfußball in der Stadt deutlich mehr in den Fokus rücken und professioneller aufstellen. Dazu haben beide Vereine eine "ausgeweitete Kooperation" beschlossen, wie Dynamo in einer Pressemitteilung erklärte.

"Wir möchten den Frauenfußball hier noch intensiver fördern und unterstützen. Dazu bedarf es neben einer noch breiteren öffentlichen Wahrnehmung vor allem auch einer besseren sportlichen Infrastruktur", sagt Dynamos Sportchef Ralf Becker.

Professionellere Strukturen fürs Ehrenamt bei Fortuna

Das Thema Frauenfußball genieße nicht zuletzt seit der vergangenen Frauen-Europameisterschaft in England endlich, wie Becker betont, einen deutlich höheren Stellenwert. "Damit das auch und insbesondere am Fußballstandort Dresden so bleibt, möchten wir den Frauenfußball hier noch intensiver fördern und unterstützen", sagt er.

Nicht zuletzt reagiert Dynamo damit auch auf das Bestreben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), den Frauenfußball nach Möglichkeit in den großen Vereinen zu etablieren. Zugleich hatte der Dresdner Stadtrat den Verein aufgefordert, sich auch um fußballspielende Mädchen in der Stadt zu kümmern. Das habe man getan, wie Becker kürzlich auf Anfrage von Sächsische.de erklärte.

In den vergangenen Monaten sei eine Status-quo-Analyse des Frauenfußballs in Deutschland, Sachsen und Dresden entstanden. Man wolle so "die Herausforderungen hinsichtlich der Machbarkeit besser kennenlernen und verstehen". Dem folgt nun die Kooperation mit dem führenden Mädchen- und Frauenfußballverein Dresdens.

Anders als bei Dynamo funktioniert der 1. FFC Fortuna nach dem Prinzip Ehrenamtlichkeit, verdeutlicht der Vorstandsvorsitzender. "Es ist schön zu sehen, wie das Thema Frauen- und Mädchenfußball immer mehr an Aufmerksamkeit und Zuspruch bekommt. Das spüren wir auch, wenngleich bislang nicht unmittelbar in unserer tagtäglichen, zum überwiegenden Teil ehrenamtlichen Arbeit. Dies wird sich nun hoffentlich mehr und mehr ändern", meint Hönisch.

Bestandteil der Kooperation wird sein, dass die Fortuna-Fortuna zukünftig weiterhin auf den Plätzen von Dynamos Nachwuchs-Akademie im Sportpark Ostra trainieren können. Zudem will Dynamo für Auswärtsfahrten vermehrt Kleinbusse zur Verfügung stellen. Auch die Zusammenarbeit der Jugendtrainerinnen und Jugendtrainer beider Vereine soll ausgebaut werden.