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Ermittlungserfolg nach Dynamo-Randale

Die Soko "Hauptallee" konnte unter den Fans beim Heimspiel der Dresdner gegen Ingolstadt vier weitere Verdächtige zu den Krawallen am 16. Mai identifizieren.

Von Sven Geisler & Alexander Schneider
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Im K-Block standen Dynamo-Fans auch als "Infektionsgemeinschaften" zusammen.
Im K-Block standen Dynamo-Fans auch als "Infektionsgemeinschaften" zusammen. © dpa/Robert Michael

Dresden. Für Dynamo war der Start in die neue Saison ein Erfolg. Der Aufsteiger gewann sein Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am Samstag mit 3:0. Aber auch für die Polizei zahlte sich der Einsatz im Rudolf-Harbig-Stadion aus. Es werde Ermittlungen der Sonderkommission "Hauptallee" zu den Ausschreitungen beim Aufstiegsspiel gegen Türkgücü München am 16. Mai geben, hatte Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend angekündigt.

Auf Nachfrage von Sächsische.de bestätigte Thomas Geithner, der Sprecher der Polizeidirektion Dresden, den Einsatz. Demnach haben Beamte am Rande des Spiels gegen Ingolstadt vier weitere Verdächtige identifiziert, nach denen noch polizeiintern gesucht wurde, weil man bislang die Identität der mutmaßlichen Täter nicht kannte. Es handelt sich um zwei Männer aus Dresden im Alter von 19 und 28 Jahren, sowie je einen aus Meißen (42) und Görlitz (41).

Sie wurden vorläufig festgenommen und in der Schießgasse erkennungsdienstlich behandelt. Dann durften sie wieder gehen.

Insgesamt hatte die Polizei das Spiel mit knapp 200 Beamten abgesichert. Die etwa 100 Gästefans mussten nicht begleitet werden. Die Ultras von Dynamo seien auch nicht weiter aufgefallen, es seien nur wenige da gewesen. Es habe weder im Vor- oder Umfeld der Begegnung noch im Stadion auffällige Aktionen gegeben, die man als Resonanz auf die Durchsuchungsmaßnahmen vom Donnerstag hätte interpretieren können. So habe es etwa auch keine Banner gegen die Polizei gegeben. "Es war insgesamt eine völlig unproblematische Sache", erklärte Geithner.

Ultras kritisieren die Hygiene-Auflagen

Mit einem was Transparent kommentierten die Ultras am nur spärlich besetzten K-Block dagegen die Auflagen des Gesundheitsamtes: "Gemeinsam steigen wir ab und auf, ohne Einfluss auf den Inzidenzverlauf. Jetzt sind wir seit Wochen unter zehn - trotzdem darf kaum einer ins Stadion geh`n?!" Und schwarz auf gelb die Frage: "Stadt Dresden - GGGeht`s noch?" (GGG für genesen, geimpft, getestet).

Das Transparent der Ultras im K-Block.
Das Transparent der Ultras im K-Block. © Sven Geisler

Nach 264 Tagen waren zwar erstmals wieder Zuschauer bei einem Dynamo-Heimspiel zugelassen. Allerdings konnten nur 7.102 Fans dabei sein, darunter etwa 1.200 Sponsoren und Partner des Vereins im Vip-Bereich. Hintergrund für die geringere Kapazität waren die Auflagen aus dem Hygienekonzept wegen der Corona-Pandemie. Die fielen zumindest teilweise strenger aus als beispielsweise beim DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV im September 2020, das die Schwarz-Gelben vor der stimmungsvollen Kulisse mit 10.053 Fans überraschend mit 4:1 gewonnen hatten.

Damals galt zwischen den sogenannten Infektionsgemeinschaften, also Gruppen, die mit der entsprechenden Kontaktnachverfolgung zusammensitzen oder -stehen durften, ein Sitz Abstand zu den nächsten Zuschauern als ausreichend. Diesmal mussten nach vorn und hinten mindestens zwei Reihen unbesetzt bleiben, zudem jeweils 1,50 Meter nach rechts und links. Dadurch war die Auslastung sehr abhängig davon, ob die Tickets von Einzelpersonen oder Gruppen gekauft wurden.

Andererseits mussten die Fans auf ihren Plätzen keine medizinische Maske tragen - in allen anderen Bereichen des Stadions galt die Pflicht weiterhin. Laut Polizei seien die Hygiene-Regeln weitgehend akzeptiert worden.