Dresden. Das Geplänkel, wie Cheftrainer Markus Kauczinski die Vorbereitungszeit bezeichnet, ist vorbei. Mit dem Heimspiel im DFB-Pokal gegen den ambitionierten Zweitligisten Hamburger SV beginnt für Dynamo Dresden die Saison - und das mit einer echten Pokalsensation. Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen.
Abpfiff. Dynamo gewinnt sage und schreibe mit 4:1 und steht in der zweiten Pokalrunde.
90. Minute + 5: Der Kapitän läuft an und verwandelt sicher. 4:1 - ein traumhafter Schlusspunkt für Dynamo und alle, die es gut mit den Dresdnern meinen.
90. Minute + 4: Elfmeter für Dynamo nach Handspiel des gebürtigen Dresdners Leistner.
90. Minute + 1: Vier Minuten Nachspielzeit sind angezeigt. Keine Gefahr für Dynamo, diese Partie ist entschieden.
88. Minute: Jetzt haben die Hamburger ihr Tor erzielt, längst verdient und doch nur die sogenannte Ergebniskosmetik - per Kopf durch Onana. Es steht 1:3.
87. Minute: Die Zuschauer, also jene 10.053, sind sich längst sicher und stimmen schon mal das Lied vom Europapokal an.
82. Minute: Wieder der HSV, wieder kein Tor. Diesmal pariert Torhüter Broll den Schuss von Terodde. Wenig gewagte Prognose: Das reicht, Dynamo schafft die Pokal-Sensation und zieht in die zweite Runde ein.
73. Minute: Trainer Kauczinski vollzieht die Wechsel zwei und drei, und das offensiv wie positionsgetreu. Für Spielmacher Weihrauch kommt Sascha Horvath, auf der rechten Außenbahn spielt nun Pascal Sohm anstelle von Agyemang Diawusie.
70. Minute: Noch mal Glück. Der Pfosten rettet für Dynamo bei Nareys Schuss. Und die Zeit verrinnt, die Sensation rückt näher - auch wenn Stor kurz danach eine gute Kontermöglichkeit nicht nutzen kann.
66. Minute: Dynamo wechselt aus. Torschütze Daferner verlässt das Spielfeld, für ihn kommt Luka Stor.
61. Minute: Hamburg gibt sich nicht geschlagen, schraubt den Ballbesitz auf jetzt 74 Prozent in die Höhe. Doch weil Dynamo seinerseits hocheffektiv in der Chancenverwertung agiert, dürfte dieses Spiel entschieden sein.
53. Minute: Drauf und drin - und es steht 3:0 für Dynamo. Daferner schießt, trifft, jubelt. Sein Fernschuss, nicht ganz unhaltbar, bringt mindestens die Vorentscheidung - zum psychologisch genau richtigen Zeitpunkt, als der HSV immer stärker wurde. Und jetzt?
51. Minute: Die ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff gehen klar an den HSV. Die Gäste aus der Partnerstadt drängen auf den Anschlusstreffer, doch Dynamos Abwehr steht. Was fehlt: die Entlastung in der Offensive.
46. Minute: Die zweite Hälfte hat begonnen.
Halbzeit: "Das war großartig. Bei der
Stimmung habe ich keine Zweifel, dass es hier gut ausgeht", sagt Ex-Dynamo und Immer-noch-Publikumsliebling Benny Kirsten in der Pause am Stadionmikrofon.
Und Dynamo-Präsident Holger Scholze gibt bekannt, dass Gert Heidler bei der Mitgliederversammlung im November zum Ehrenspielführer ernannt wird - und
Christoph Franke, der Dynamo als Trainer von der vierten bis in die zweite Liga führte, zum Ehrenmitglied.
45. Minute: Halbzeit im Harbig-Stadion. Dynamo führt mit 2:0, inzwischen etwas glücklich. Der HSV ist offensiv zu jeder Zeit gefährlich. Dynamo verteidigt den Vorsprung energisch.
37. Minute: Dynamo mit Glück, und das jetzt mehrfach. Hamburg hat die besseren, die eindeutigeren Chancen, immer wieder gut herausgespielt. Doch es mangelt an Präzision. Acht Torschüsse verzeichnen die Statistiker mittlerweile aufseiten des HSV, für Dynamo sind es fünf.
28. Minute: Der HSV hat sich geschüttelt und nimmt einen neuen Anlauf, Dynamos Führung wettzumachen. Die Gäste haben mit Ballbesitz, sind sichtlich überlegen. Die Dresdner setzen Kampf und Leidenschaft dagegen - und die Emotionen, die von der Tribüne kommen.
16. Minute: Und es steht 2:0 für Dynamo. Diesmal nutzt Becker einen Hamburger Ballverlust, zieht in den Strafraum und knallt den Ball - leicht abgefälscht - aus spitzem Winkel ins Tor. Die Zuschauer sind außer sich, HSV-Trainer Daniel Thioune auch.
11. Minute: Was für ein Krach von den Rängen, was für ein dynamischer Auftakt. Und fast hätte die zweite Chance auch das zweite Tor für die Dresdner gebracht. Doch Daferners Schuss landet am Pfosten. Der HSV ist inzwischen ebenfalls im Spiel und hat seinerseits zweieinhalb gute Möglichkeiten zu verzeichnen.
3. Minute: Traumstart! Dynamo führt 1:0. Der erste Angriff bringt das erste Tor. Nach Flanke von Vlachodimos vollendet Stark.
1. Minute: Das Spiel läuft, Dynamo hat angestoßen. Und sofort gibt es die "Dynamo"-Sprechchöre von den Tribünen.
18.21 Uhr: Der Stadionsprecher lässt sich Dynamo buchstabieren - und es klingt fast so, als wäre das Stadion voll, auch das rhythmische Klatschen wird lauter. Dann verliest er die Aufstellung - und jeder Name schallt von den Rängen, wenn auch Vlachodimos etwas leiser. Ist ja auch besonders schwierig.
18.19 Uhr: Sportchef Ralf Becker am Sky-Mikrofon: "Ich freue mich, dass heute wieder Zuschauer dabei sein können. Natürlich haben wir als Heimmannschaft einen Vorteil, aber das macht doch den Fußball aus. Auch die Hamburger freuen sich, dass wieder Zuschauer im Stadion sind."
Und zum Spiel selbst: "Wir müssen natürlich darauf hoffen, dass der HSV nicht seinen allerbesten Tag erwischt. Dann haben wir eine gute Chance. Wir wollen den Zuschauern etwas zeigen und versuchen, selbst Akzente zu setzen."
18.10 Uhr: Stadionsprecher Peter Hauskeller stellt die Neuzugänge vor, Benny Kirsten, der ihn dabei unterstützt, sagt zu einigen etwas. "Der Sebastian", meint er zu Kapitän Sebastian Mai, "ist ein Dresdner Junge, hat seine Wurzeln nicht vergessen. Sein Beispiel zeigt, dass der zweite Bildungsweg über einen anderen Verein auch zum Ziel führen kann. Ich finde, er ist der richtige Kapitän." Und zu Agyemang Diawusie: "Jeder Spieler, der hierher kommt, hat die Chance Publikumsliebling zu werden. Am Ende zählt die Leistung, zählen die Tore."
17.52 Uhr: Die Mannschaft betritt den Platz. Die Dynamo-Rufe der Zuschauer sind leiser als gewöhnlich, die Ränge noch spärlich besetzt. Im K-Block stehen nur vereinzelte Grüppchen, Ultras fehlen offenbar.
17.45 Uhr: Noch 45 Minuten bis zum Anpfiff, und das ist die Aufstellung. Dynamos Cheftrainer setzt auf die erwartete Anfangsformation, jene Mannschaft, die vor gut einer Woche die Generalprobe gegen Zweitligist Aue mit 1:0 gewann. Hier die taktische Formation: Broll - Becker, Knipping, Mai, Löwe - Will, Stark, Weihrauch - Diawusie, Daferner, Vlachodimos.
Eine fest eingeplante Stammkraft fehlt: Marco Hartmann. Der Mittelfeldspieler hatte sich am Freitag krank abgemeldet - verbunden mit der Hoffnung, bis zum Spiel wieder fit zu sein. "Könnte knapp werden", erklärte Kauczinski schon am Freitagmittag. Zu knapp, wie sich nun herausstellt.
Beim obligatorischen Anschwitzen absolvierte Hartmann am Montagvormittag lediglich ein Laufprogramm. Sein persönlicher Fokus liegt nun auf Dynamos Liga-Auftakt am Freitagabend in Kaiserslautern.
Neuzugang Will kann mit gebrochener Nase spielen
Als Ersatz im defensiven Mittelfeld steht Paul Will parat. Der Neuzugang, der vom Drittliga-Meister Bayern München II kam, fiel zwar in der Vorbereitung kurzzeitig mit einer Nasenbeinfraktur aus, ist laut Kauczinkis aber inzwischen wieder "voll einsatzfähig und zeigt keinerlei Berührungsängste im Training".
Dynamo wird die Partie vor so vielen Zuschauern wie möglich bestreiten. Die Nachfrage ist im Vorfeld jedoch geringer gewesen als erwartet, die Skepsis offenbar auch bei den Fans groß. 8.500 Karten sind bis Sonntagmittag verkauft worden, teilt der Verein mit. Damit sind inklusive aller Abstandsplätze insgesamt 11.500 Plätze belegt. Die Kapazität im Rudolf-Harbig-Stadion liegt unter normalen Bedingungen bei über 32.000 Zuschauern. Deshalb startete heute, 10 Uhr, noch mal der freie Verkauf.
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