Kiel. Die Krise von Dynamo Dresden hat sich weiter verschärft. Die Mannschaft von Alexander Schmidt verlor am Freitagabend bei Holstein Kiel mit 1:2. Es ist die fünfte Niederlage in Folge in der Liga und zugleich die insgesamt neunte aus den vergangenen zehn Pflichtspielen. Dynamo könnte an diesem Spieltag noch auf den Relegationsplatz abrutschen. Für den Trainer dürfte die kommende Woche damit eine sehr entscheidende werden. Der Liveticker zum Nachlesen:
Abpfiff: Dieses Spiel muss man nicht verlieren. Aber der Sieg für Kiel ist auch nicht unverdient. Über weite Strecken war Dynamo zu passiv, stellte sich in der ersten Halbzeit hinten rein und versuchte zu kontern. Durch ein Tor von Heinz Mörschel gingen die Schwarz-Gelben in der 32. Minute in Führung.
Broll hielt vor der Pause noch einen unberechtigten Handelfmeter, beim zweiten Elfmeter in der zweiten Hälfte war er aber machtlos. 96 Sekunden später erzielte Kiel auch die Führung. Danach kam von Dynamo zu wenig, sodass die Sportgemeinschaft ohne Punkte die lange Heimreise nach Dresden antreten muss.
Die ersten Stimmen nach dem Spiel:
Ralf Becker (SG Dynamo Dresden):
„Wir hatten uns viel vorgenommen. Da tut es weh, wenn man 1:2 verliert. Wir sind jetzt alle enttäuscht. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die alles versucht hat. Jetzt fahren wir nach Hause und werden morgen alles in Ruhe besprechen. Wir haben acht Stunden Busfahrt vor uns, werden ungemütlich nach Hause fahren. Dann haben wir eine kurze Nacht und setzen uns morgen zusammen.“
Heinz Mörschel (SG Dynamo Dresden):
„Es ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben alles reingehauen und gekämpft. Innerhalb kürzester Zeit bekommen wir zwei Dinger, wo wir einen Tick zu spät kommen und uns das Leben schwer machen. Am Ende haben wir noch einmal alles reingehauen, nach vorne gespielt und Chancen erarbeitet. Es ist eine beschissene Situation, dass wir keinen Punkt mitnehmen. Im Fußball geht es aber immer weiter. Es ist gerade schwer zu akzeptieren. Aber es ist so. Nach der Länderspielpause haben wir wieder die Chance, es umzudrehen und Punkte einzufahren.“
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90. Minute +4: Es gibt noch einmal Eckball für Dresden. Doch Morris Schröter Hereingabe landet beim Gegner. Kurz darauf ist Schluss. Dynamo verliert in Kiel 1:2.
90. Minute +1: Dynamo müht sich, aber ein wirkliches Aufbäumen gegen diese drohende Niederlage ist nicht zu erkennen.
90. Minute: Vier Minuten werden nachgespielt.
89. Minute: Yannick Stark zieht aus rund 17 Metern ab. Sein Schuss geht aber deutlich über das Kieler Tor.
86. Minute: Becker kann Reese an der eigenen Eckfahne nicht stoppen. Doch Reese fällt auch etwas zu leicht. Der Dynamo-Verteidiger beschwert sich daraufhin lautstark beim Schiedsrichter. Er bekommt dafür die Gelbe Karte.
82. Minute: Heinz Mörschel hat eine gute Schussgelegenheit. Auf Höhe des Strafraums zieht der Mittelfeldspieler mit rechts ab. Sein Schuss ist aber kein Problem für Dähne.
80. Minute: Die letzten zehn Minuten sind angebrochen.
76. Minute: Nun lässt sich Kiel etwas tiefer fallen und Dynamo muss das Spiel machen. Aber zu gefährlichen Torchancen sind die Dresdner in der zweiten Hälfte noch nicht gekommen.
72. Minute: Schmidt versucht nun wieder offensiver spielen zu lassen und bringt Pascal Sohm in die Partie. Dafür verlässt der defensive Mittelfeldspieler Paul Will das Feld.
66. Minute: Und 96 Sekunden nach dem 1:1 geht Kiel sogar in Führung. Fabian Reese wird im Strafraum freigespielt und schließt dann direkt mit der rechten Innenseite ab. Broll im Dresdner Kasten bleibt ohne Chance.
65. Minute: Dieses Mal tritt Benedikt Pichler gegen Kevin Broll an. Der Dynamo-Schlussmann taucht dieses Mal in seine rechte Ecke ab. Pichler schießt den Ball aber locker und lässig flach in die Mitte. Es steht nun 1:1.
65. Minute: Und wieder gibt es Elfmeter für Kiel. Antonis Aidonis kommt nach einem langen Ball von Holtby gegen Neumann zu spät, foult seinen Gegenspieler. Diesen Strafstoß kann man geben. Der Deutsch-Grieche stellt sich einfach viel zu ungeschickt an.
60. Minute: Auch Dynamo hat durch den neuen Mann eine gute Chance. Luca Herrmann setzt sich im gegnerischen Strafraum durch und zieht mit rechts ab. Der Ball ist noch leicht abgefälscht, doch Thomas Dähne bekommt noch die Hand an den Ball.
59. Minute: Kiel hat die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Nach einer starken Kombination im Strafraum steht Holtby plötzlich frei vor Broll. Er kann den Ball aber nicht am Dynamo-Schlussmann vorbeischießen. So bleibt es beim 1:0 für die Dresdner.
56. Minute: Ransford-Yeboah Königsdörffer verlässt das Spielfeld. Für den Offensivspieler bringt Schmidt Luca Herrmann in die Partie.
52. Minute: Dynamo steht auch in der zweiten Hälfte sehr tief am eigenen Strafraum. Kiel fällt dagegen weiterhin nichts ein.
48. Minute: Aidonis setzt sich auf der linken Seite durch und passt dann 20 Meter vor dem Kieler Tor zu Paul Will, doch der ist mal wieder viel zu langsam und verstolpert den Ball. Daraus hätte mehr werden können.
46. Minute: Das Spiel läuft wieder. Kiel hat ebenfalls einmal gewechselt. Fabian Reese kommt für Steven
Skrzybski in die Partie.
Halbzeit: Der Spielbeginn verzögert sich, da der Assistent ein Loch im Tornetz festgestellt hat. Dieses muss nun erst geflickt werden.
Halbzeit: In wenigen Minuten geht es weiter. Alexander Schmidt wird zur Pause einmal wechseln. Antonis Aidonis kommt für Julius Kade ins Spiel.
Pyrotechnik, Tor, Handelfmeter - ereignisreiche erste Hälfte
Halbzeit: Die Dresdner 1:0-Führung geht absolut in Ordnung. Über weite Strecken des Spiels zog sich die Schmidt-Elf zwar in die eigene
Hälfte zurück, war vor allem über Konter gefährlich. Die Führung
durch Heinz Mörschel in der 32. Minute war dann die logische Konsequenz.
Kurz vor der Pause hielt Kevin Broll noch einen unberechtigten
Handelfmeter.
45. Minute + 1: Kurz danach ist Schluss. Dynamo führt zur Pause verdient 1:0.
45. Minute: Alexander Mühling schießt den Ball in die von ihm aus rechte untere Ecke, Broll taucht ab und hält mit der rechten Hand. Dieser Elfmeter war nicht schwach geschossen, aber stark gehalten.
45. Minute: Schiedsrichter Florian Heft gibt einen Handelfmeter für Kiel. Im Zweikampf bekommt Michael Sollbauer den Ball an die Hand. Er schaut es sich nicht noch einmal auf den Bildschirm an. Das ist eine sehr harte Entscheidung.
43. Minute: Phil Neumann ist auf der rechten Seite mal durch und zieht ab, sein Schuss geht nur knapp über das Tor.
41. Minute: Kiel hat bisher keine wirkliche Torchance zu verzeichnen. Dynamo steht mit einer Vierkette und davor einer Fünferkette relativ sicher. Die einzige Spitze bildet Christoph Daferner.
36. Minute: Besonders die Außenspieler Schröter und Königsdörffer sorgen mit ihren Tempodribblings immer wieder für Gefahr. Doch beide müssen auch zurück arbeiten, sodass Ausflüge nach vorne eher selten bleiben.
34. Minute: Dieses Tor hatte sich in den letzten Minuten angedeutet. Dynamo war die bessere Mannschaft und Kiel fällt gegen die defensiv ausgerichteten Dresdner nichts ein.
32. Minute: Und plötzlich führt Dynamo 1:0. Ransford-Yeboah Königsdörffer setzt sich auf der linken Seite durch und passt flach in die Mitte. Kiel kann den Ball nicht klären, Mörschel kommt so an den Ball und schließt aus fünf Metern überlegt mit der Innenseite ab. Es ist das fünfte Saisontor für Dynamos ersten Dominikaner.
30. Minute: Holtby zieht einfach mal 20 Metern ab, da Kiel gegen die tief stehenden Dresdner nicht durchkommt. Für Kevin Broll ist dieser Schuss aber kein Problem.
25. Minute: Dynamo hat die nächste gute Möglichkeit. Nach einem Eckball von der rechten Seite kommt Robin Becker am zweiten Pfosten an den Ball und schließt direkt ab. Sein Schuss geht knapp neben das Tor.
23. Minute: Morris Schröter treibt den Ball auf der rechten Seite nach vorn, flankt in die Mitt, wo Daferner den Ball versucht festzumachen. Der direkte Abschluss wäre vielleicht die bessere Option gewesen. Aber über Umwege kommt der Ball zu Will, der direkt abzieht. Thomas Dähne muss sich ziemlich strecken, um den Schuss über die Latte zu lenken. Das ist die bisher beste Chance des Spiels.
21. Minute: Mittlerweile fängt es wieder an zu regnen. Das ist typisches Ostsee- und Küstenwetter.
19. Minute: Das neue Konzept von Alexander Schmidt geht bisher gut auf. Hinten lässt seine Mannschaft wenig bis gar nichts zu und nach vorne gelingt ihr immer wieder Entlastungsangriffe. Torchancen gibt es in diesem Spiel aber bisher noch nicht.
17. Minute: Nach 17 Minuten hat Dynamo eine erste Halbchance. Morris Schröter flankt den Ball in die Mitte, dort steht Heinz Mörschel einschussbereit, aber ein Kieler Verteidiger kann den Ball im letzten Moment noch klären.
13. Minute: Einige der 400 mitgereisten Dynamo-Fans können es nicht lassen und zünden Pyrotechnik. Dicke Rauchschwaden ziehen nun durch Stadion. Das kann keinem Fußballfan gefallen.
10. Minute: Lewis Holtby sieht aufseiten der Kieler die erste Gelbe Karte des Spiels. Der Ex-Schalker hatte Julius Kade gefoult.
6. Minute: Dynamo versucht aber Königsdörffer und Mörschel auf der linken Seite zu kontern, doch Königsdörffer verstolpert den Ball. Defensiv gut stehen und dann schnell umschalten, ist heute das Dresdner Motto.
3. Minute: In den ersten Minuten wird bereits deutlich: Dynamo versucht heute vor allem defensiv gutzustehen, zieht sich bis an den eigenen 16-Meter-Raum zurück und verteidigt. Kiel hat den Ball und macht das Spiel.
Anstoß: Das Spiel läuft. Dynamo spielt heute in schwarz-gelben Trikots, Kiel in Dunkelblau. Schiedsrichter der heutigen Begegnung ist Florian Heft (Neuenkirchen). Er bekommt Unterstützung von seinen Assistenten Lukas Benen (Nordhorn) und Fynn Kohn (Husum) sowie Video-Assistent Nicolas Winter (Hagenbach.
Schmidt wechselt auf drei Positionen seine Startelf
18.25 Uhr: Die Mannschaft kommen aufs Feld eingelaufen. Yannick Stark führt die Mannschaft nach dem Ausfall von Sebastian Mai erneut als Kapitän aufs Feld.
18.14 Uhr: Dynamos Sportgeschäftsführer ist am Mikrofone der Kollegen von Sky. Er sagt vor dem Spiel: „Klar waren wir nach Niederlage Sandhausen unzufrieden. Wir hatten guten Spiele davor, aber wir haben nicht gepunktet. Wir haben nun viele Gespräche geführt, um mit breiter Brust nach Kiel zu fahren und zu punkten.“
Man sei immer noch Aufsteiger, spiele heute gegen eine Mannschaft, die letztes Jahr in der Relegation gestanden hat, erklärt Becker. „Noch stehen sie hinter uns, das ist keine so schlechte Ausgangslage. Aber wir können uns keine lange Phase von Durchhängern leisten“, meint der Sportchef.
18.00 Uhr: Die Mannschaften machen sich mittlerweile warm. In einer halben Stunde beginnt das Spiel zwischen dem 16. und dem 13. der Tabelle. Aufgrund dieser Konstellation sollte Dynamo also leichter Favorit sein. Doch die Mannschaft dürfte nach zuletzt acht Niederlagen aus den
vergangenen neun Spiele sicherlich nicht vor Selbstvertrauen trotzen.
17.42 Uhr: Im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen den SV Sandhausen ändert der Dynamo Coach damit seine Startelf auf drei Positionen: Für Antonis Aidonis, Chris Löwe und Luca Herrmann spielen Robin Becker, Paul Will und Ransford-Yeboah Königsdörffer-
17.40 Uhr: Die Aufstellungen sind da. Alexander Schmidt lässt folgende Formation beginnen: Broll – Schröter, Sollbauer, Akoto, Becker – Stark – Will, Kade – Königsdörffer, Daferner, Mörschel.
Auf der Bank nehmen zunächst Platz: Mitryushkin, Giorbelidse, Sohm, Hosiner, Herrmann, Seo, Aidonis. Löwe und Ehlers.
Das wurde vor dem Spiel geschrieben:
Für Dynamo ist nach Sandhausen vor Kiel. Bei den Gegnern der Dresdner am 12. und 13. Spieltag, also dem SV Sandhausen und Holstein Kiel, gibt es einige Parallelen. Beide haben in dieser Saison schon den Trainer gewechselt, bei beiden geht es seitdem sportlich bergauf.
Sandhausen krönte diesen Aufschwung zuletzt mit dem 1:0-Sieg in Dresden - und verschärfte damit zugleich Dynamos Krise. Gegen Kiel, zuletzt mit drei Unentschieden, darf es heute keine Niederlage geben, sonst... Ist die fünfte Niederlage in Folge in der Liga perfekt, zugleich die insgesamt neunte aus den vergangenen zehn Pflichtspielen.
"Dresden hat Druck, aber davon wollen wir uns nicht beeinflussen lassen", sagte Kiels Trainer Marcel Rapp mit Blick auf die Partie, die für Dynamos Chefcoach Alexander Schmidt womöglich die letzte sein könnte, und Rapp betonte: "Wir wollen das Spiel bestimmen, Chancen kreieren, ein gutes Gegenpressing liefern und so auch erreichen, dass der Funke auf die Zuschauer überspringt."
Unter dem neuen Holstein-Trainer gab es zwar noch keinen Sieg, aber zuletzt gegen Ingolstadt, Darmstadt und auch den Hamburger SV immerhin jeweils ein 1:1-Unentschieden. Kiel ist damit nun auf dem 16. Tabellenplatz - genau wie Sandhausen vor dem Dynamo-Spiel. Was außerdem für Holstein spricht: der Status Angstgegner. Dynamos letzter Sieg gegen die Kieler liegt bereits sechs Jahre zurück, in den danach folgenden acht Duellen hat es nie für drei Punkte gereicht. Im Gegenteil, oft genug setzte es Niederlagen. Und diesmal?
Der Trainer ist dennoch zuversichtlich. "Holstein Kiel hat eine namenhaft gut besetzte Mannschaft. Wir wissen um ihre Stärken, aber auch um ihre Schwächen. Wenn wir die Leistung aus den Spielen davor auf den Platz bringen und darüber hinaus in den entscheidenden Schlüsselsituationen konsequenter sind, werden wir etwas mitnehmen", sagte Schmidt.