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Dynamo erhält die Lizenz ohne Auflagen

Nach dem Aufstieg hat der Verein nun auch wirtschaftlich die Zulassung für die 2. Bundesliga erhalten - und mahnt die Stadt, die Förderung zu zahlen.

Von Daniel Klein
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Die Zulassung für die 2. Bundesliga ist da - und das ohne Auflagen.
Die Zulassung für die 2. Bundesliga ist da - und das ohne Auflagen. © dpa

Dresden. In den Jahren zuvor war es eine Nachricht, die kaum aufhorchen ließ. In Corona-Zeiten ist das anders. Alle 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga haben die Lizenz für die kommende Saison erhalten, teilte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit. Einige Klubs müssen allerdings noch bis zum 15. September Auflagen erfüllen. Um welche Vereine es sich handelt, verriet die DFL nicht.

Dass Dynamo nicht darunter sein, teilt der Zweitliga-Aufsteiger erst zwei Tage später mit. "Das ist alles andere als selbstverständlich und sollte auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns aufgrund der Corona-Krise in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation befinden“, wird der kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Wehlend in der Mitteilung zitiert. Die Dresdner hatten die Unterlagen fristgerecht zum 1. März für die 3. Liga sowie die 2. Bundesliga eingereicht.

Bei der bisher letzten Bekanntgabe von Zahlen zur Mitgliederversammlung im November 2019 wurde das Eigenkapital mit mehr als zehn Millionen Euro angegeben. Wehlend, der seit Januar bei Dynamo für die Finanzen zuständig ist, hatte allerdings bereits bei seinem ersten Kassensturz prognostiziert, dass sich die Einnahme-Verluste unter anderem wegen der Geisterspiele bis zum Ende der Saison auf 7,85 Millionen Euro summieren könnten. Das Minus dürfte aufgrund von Einsparungen etwa bei den Sicherheitskosten und durch öffentliche Corona-Fördergelder zwischen vier und fünf Millionen Euro liegen. Genaue Zahlen wird der Geschäftsführer bei der Mitgliederversammlung am 12. Juni nennen.

Wehlend nutzt in der Mitteilung die Gelegenheit, um sanften Druck auf die Stadt auszuüben. Die Lizenzerteilung, so argumentiert er, sei "an die Bedingung geknüpft", dass sich der Verein an die eingereichte Planung halte. Und darin sind auch die städtischen Zuschüsse für das Harbig-Stadion sowie die Förderung des Trainingszentrums enthalten. Ob die beantragte eine Million Euro für den Neubau im Ostragehege fließt, entscheidet der Stadtrat in seiner Sitzung am 10. Juni. Beide Zuschüsse, so Wehlend, seien "sehr, sehr wichtig“.

Jürgen Wehlend (55) ist seit 1. Januar kaufmännischer Geschäftsführer bei Dynamo. Nun nimmt er die Stadt in die Pflicht.
Jürgen Wehlend (55) ist seit 1. Januar kaufmännischer Geschäftsführer bei Dynamo. Nun nimmt er die Stadt in die Pflicht. © dpa-Zentralbild/Robert Michael

Die Planungen für die neue Saison waren so schwierig, weil bei der Zulassung von Zuschauern in den Stadien mehrere Szenarien möglich sind – von weiteren Geisterspielen bis volle Ränge. In der Saison 2021/22 wird die DFL auch wieder die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs überprüfen. In der vergangenen Spielzeit war dies aufgrund der Pandemiefolgen weitgehend ausgesetzt worden.

Dynamo hatte sich in diesen unsicheren Zeiten sogar um eine Lizenz für die Regionalliga bemüht, allerdings erklärt, dass es dafür „weder sportliche noch wirtschaftliche Gründe gibt“, sondern die Zulassung lediglich „der Form halber“ beantragt wurde, „weil man dies nicht im Nachhinein einreichen kann“.

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