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Dynamos Löwe erklärt seine Wutrede

Als Dynamos Abstieg in die 3. Liga so gut wie feststand, sorgte Löwe mit einem Interview für Schlagzeilen. Zu den Aussagen steht er noch immer.

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Mit der 0:2-Niederlage gegen Kiel vor gut einem Jahr stand Dynamos Abstieg de facto fest. Danach schimpfte Chris Löwe im TV-Interview über die Ungleichbehandlung.
Mit der 0:2-Niederlage gegen Kiel vor gut einem Jahr stand Dynamos Abstieg de facto fest. Danach schimpfte Chris Löwe im TV-Interview über die Ungleichbehandlung. © Screenshot

Dresden. Chris Löwe ist wieder da. Nach seiner schweren Knie-Verletzung saß Dynamos Außenverteidiger am Sonntag im Drittliga-Spitzenspiel gegen Hansa Rostock erstmals auf der Bank. Nun meldet sich Löwe auch medial zurück - mit einem Rückblick auf sein bewegendes Interview vor knapp einem Jahr, mit dem er inmitten von Dynamos Abstiegskampf in der 2. Bundesliga deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Seine Aussagen bereut Löwe nicht, würde aber die Worte anders wählen. "Ich war voller Adrenalin, voller Emotionen. Die Wortwahl war nicht so überlegt. Hinzu kam, dass es mit dem Spiel, das wir verloren hatten, quasi vorbei war mit dem Klassenerhalt", erinnert sich der lange verletzte Profi im Interview der Tageszeitung "Die Welt", und er erklärt: "Die Moral war gebrochen. Ich habe damals so empfunden, dass mit uns vielleicht anders umgegangen worden wäre, wären wir nicht Dynamo Dresden gewesen."

In dem aufsehenerregenden Fernsehinterview hatte er eine Ungleichbehandlung angeprangert und die Verantwortlichen im deutschen Fußball hart attackiert, nachdem der Verein nach positiven Corona-Tests und einer damit einhergehenden Quarantäne sieben Spiele binnen 19 Tagen absolvieren musste.

Unmittelbar nach der 0:2-Niederlage in Kiel, die Dynamos Abstieg de facto besiegelte, konnte Löwe seine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Frust und Ärger mussten raus. Es folgte eine Art Abrechnung mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL), mehrere Begriffe, die er verwendete, waren nicht jugendfrei. "Glauben Sie wirklich, dass sich die DFL oder Christian Seifert (Geschäftsführer/Anm. d. A.) auch nur eine Sekunde überlegt, was das für uns bedeutet? Sie sitzen in ihren 5.000 Euro teuren Bürostühlen, und wir müssen diesen verf**** Preis bezahlen", schimpfte Löwe damals mit tränenerstickter Stimme.

"Ich musste mir damals dann Luft verschaffen, weil ich es ungerecht empfunden habe, wie mit uns nach dem Restart und der Quarantäne umgegangen wurde. Es ging nicht um eine Niederlage, sondern um einen Abstieg. Das ist ein großer Einschnitt", sagt der 31-Jährige, der nach einem Außenbandriss im Herbst keine Spiele bestreiten konnte. "Deshalb hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl und Empathie gewünscht, weil wir als Verein alles dafür getan haben, keine Corona-Fälle zu bekommen", betont Löwe, der mit Dynamo derzeit als Tabellenführer der 3. Liga vor der Rückkehr in die 2. Bundesliga steht.

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