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Dynamos Trainer grübelt über Startelf

Markus Kauczinski muss auf zwei Stammkräfte verzichten. Auf einer Position legt er sich fest, lässt aber offen, wer im Mittelfeld spielt. Überrascht er?

Von Sven Geisler
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Dynamos Trainer Markus Kauczinski muss seine Startelf für das Heimspiel gegen Mannheim verändern. Dabei denkt er über eine Position besonders nach.
Dynamos Trainer Markus Kauczinski muss seine Startelf für das Heimspiel gegen Mannheim verändern. Dabei denkt er über eine Position besonders nach. ©  dpa/Robert Michael

Dresden. Die Entscheidung fällt erst am Abend vor dem Spiel. Dann wird Dynamos Trainer in Ruhe noch einmal seine Varianten durchspielen, sie mit seinen Trainingseindrücken und der Analyse des Gegners abgleichen. Vor dem ersten Heimspiel der Dresdner in der 3. Liga gegen Waldhof Mannheim  am Sonntag, 13 Uhr, muss Markus Kauczinski seine zuletzt so erfolgreiche Startelf zwangsläufig verändern. 

Beim Kraftakt in Kaiserslautern, der mit dem 1:0-Sieg belohnt worden ist, hatte Paul Will zweimal Gelb gesehen - und damit Rot. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler fehlt gesperrt. Zudem fällt Außenverteidiger Robin Becker wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel zwei bis drei Wochen aus. Als Rechtsverteidiger wird für ihn Max Kulke spielen, darauf legt sich Kauczinski bereits fest. "Er hat in der Vorbereitung gezeigt, dass er das kann. Wir wollen den jungen Spielern aus dem eigenen Verein die Chance geben - und die ist für ihn jetzt gekommen."

In der Mittelfeldzentrale hat der Chefcoach dagegen mehrere Möglichkeiten, eine davon wäre Marco Hartmann. Der 32-Jährige hatte bei der Sensation im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV (4:1) wegen eines Infektes gefehlt, war in Kaiserslautern in der Schlussphase eingewechselt worden. Kauczinski hatte also darauf verzichtet, nach dem Platzverweis für Will kurz vor der Halbzeitpause einen offensiven gegen einen defensiven Spieler zu tauschen. Vielmehr agierte der lauffleißige, zweikampf- und spielstarke Patrick Weihrauch in der zweiten Hälfte defensiver.

Zwei Stürmer sind auch eine Option

Auch diese Variante hat Kauczinski im Kopf, wodurch sogar ein Platz in der Offensive frei würde. Für Sascha Horvath? Auch dem Österreicher attestiert der Trainer, eine gute Vorbereitung gespielt zu haben. Schon jetzt zeichne sich ab, das alle gebraucht werden. Für Mannheim behält er sich aber auch die Option offen, mit zwei Spitzen zu spielen, wenn auch nicht unbedingt von Anfang an. Zumindest ließ er diese taktische Formation in dieser Woche trainieren.

Philipp Hosiner hat in der Vorbereitung nicht getroffen und den Konkurrenzkampf gegen Christoph Dafener erst mal verloren. Am Sonntag könnten sie gemeinsam für Dynamo stürmen - zumindest zeitweise.
Philipp Hosiner hat in der Vorbereitung nicht getroffen und den Konkurrenzkampf gegen Christoph Dafener erst mal verloren. Am Sonntag könnten sie gemeinsam für Dynamo stürmen - zumindest zeitweise. ©  dpa/Robert Michael

Das wäre eine Chance für Philipp Hosiner. Der Stürmer, der für den Chemnitzer FC in der vorigen Saison 19 Tore in der 3. Liga erzielt hat, saß bisher nur draußen. Ein erster Härtefall? Christoph Daferner habe einfach die Nase vorn gehabt, erklärt Kauczinski. Bei den Einwechslungen sei es dann so gewesen, dass es darum ging, die Räume für Konter zu nutzen, die sowohl der HSV als auch der FCK aufgrund des Rückstandes geboten haben. Also hat er den schnellen Luka Stor gebracht. "Er hat besser zur Situation gepasst." Der Slowene fällt allerdings nun auch aus, eine alte Verletzung am Sprunggelenk ist wieder aufgebrochen.

Was die Chancen für Hosiner zwar nicht automatisch erhöht, aber vielleicht der Gegner. Kauczinski glaubt zwar nicht, dass sich Waldhof hinten rein stellt. "Ich sehe sie schon als eine Mannschaft, die ihr Glück in der Offensive sucht und Fußball spielt." Sollte es aber am Ende eng werden und Dynamo einen Strafraumstürmer brauchen, stünde Hosiner bereit. "Es kommt darauf an, auf den Moment zu warten und dann da zu sein. Ich bin mir sicher, dass er seine Tore für uns machen wird."

Die Tendenz ist trotzdem: Kauczinski tauscht im Vergleich zum Spiel auf dem Betzenberg auf drei Positionen: Chris Löwe - nach der Rot-Sperre aus der Vorsaison wieder dabei - kommt für Jonathan Meier, Kulke wie angekündigt für Becker und - im Mittelfeld könnte er überraschen. Hartmann wäre nur die naheliegende Entscheidung.

Dynamo spielt also voraussichtlich mit: Broll - Kulke, Mai, Knipping, Löwe - Hartmann - Weihrauch, Stark - Diawusie, Daferner, Vlachodimos.

Bereits 9.000 Tickets fürs Dynamo-Heimspiel verkauft

Wie viele Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion live dabei sein werden, steht nicht fest. Im Vorverkauf waren bis Freitagmittag rund 9.000 Karten abgesetzt worden und damit unter Einhaltung des Abstandes zwischen den sogenannten Infektionsgruppen etwa 12.000 Plätze belegt. Sollten am Sonntag noch Tickets zu haben sein, gibt es diese von 10 bis 11 Uhr an der Tageskasse am Stadion, teilte der Verein mit. Er bittet zugleich um möglichst zeitige Anreise sowie die strikte Einhaltung der Hygieneregeln, vor allem ist der Mund-Nasen-Schutz konsequent zu tragen. 

Nach dem DFB-Pokalspiel, bei dem in Dresden mit offiziell 10.053 Fans ein inoffizieller Rekord während der Corona-Pandemie aufgestellt wurde, wurde dem Gesundheitsamt kein positiver Test auf das Virus gemeldet, der auf den Stadion-Besuch zurückzuführen gewesen wäre.

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