Dresden. Rund um das Sachsenderby zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue musste die Bundespolizei mehrfach bei Auseinandersetzungen rivalisierender Fans eingreifen. Die Beamten schrieben dabei verschiedene Anzeigen, unter anderem wegen Körperverletzung, Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und mehrerer Sachbeschädigungen.
Wie ein Sprecher mitteilt, war die Bundespolizei sowohl am Hauptbahnhof als auch in den von Auer und Dresdner Fans genutzten Zügen bei der An- und Abreise im Einsatz. Laut Angaben der Beamten waren knapp 4.000 Dynamo-Anhänger sowie rund 100 Gästefans mit der Bahn angereist.
Bereits bei der Anreise der Fans aus Aue sollen demnach einzelne Anhänger verfassungsfeindliche Parolen im Zug nach Dresden skandiert haben. Daraufhin sei ein mutmaßlicher Tatverdächtiger identifiziert worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. "Die Ermittlungen laufen und werden noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Bei Ankunft des Zuges gegen 14 Uhr im Dresdner Hauptbahnhof kam es dann zu einer Anzeige wegen Körperverletzung gegen einen Fan, der eine Bierdose auf eine Menschengruppe warf. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
"Weiterhin wurde durch Gästefans aus Aue Pyrotechnik im Hauptbahnhof Dresden gezündet. Auch hier konnte ein Täter identifiziert werden, der sich nun dafür verantworten muss", teilte der Polizeisprecher weiter mit. Es laufen Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
Bundespolizisten im Zug attackiert
Auch nach dem Spiel blieb die Situation zwischen beiden Fanlagern aufgeheizt. Gegen 18.45 Uhr hätten der Polizei zufolge mehrere gewaltbereite Dynamo-Fans versucht, mit der Bahn reisende Aue-Fans anzugreifen. Dies sei jedoch durch "unmittelbares und konsequentes Einschreiten von Bundespolizeikräften" unterbunden worden. Die Polizei habe nach Angaben des Sprechers auch kurzzeitig die Zu-, Ab- und Durchgänge im Dresdner Hauptbahnhof gesperrt. Die Stimmung sei entsprechend aggressiv gewesen.
Auch auf der Rückreise von Dresden nach Chemnitz fuhren Bundespolizisten in den Zügen mit, um auch dort ein Aufeinandertreffen rivalisierender Fans zu verhindern. Einige Dynamo-Anhänger sollen bei ihrer Fahrt in einer Regionalbahn das Inventar beschädigt haben. "Bei der Identitätsfeststellung kam es zu Solidarisierungseffekten von etwa 50 Personen. Die Situation wurde zunächst verbal geklärt, dennoch kam es zu einem tätlichen Angriff gegen Bundespolizisten", teilt der Sprecher der Bundespolizei mit. Die Beamten seien aber weiterhin dienstfähig.
Insgesamt war die Bundespolizei Dresden mit mehr als 200 Beamten am Sonntag vor Ort im Einsatz. Unterstützung kam demnach von Einsatzkräften von der Bundesbereitschaftspolizei aus Bad Düben sowie der Bundespolizeidirektion Pirna.