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Dynamos namenloser Neuzugang und sein starker erster Eindruck

Sofortige Verstärkungen hatte Dynamo Dresden angekündigt - und dann Jakob Lemmer präsentiert. Den Transfer hat nicht jeder verstanden, doch das ändert sich gerade.

Von Tino Meyer
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Jakob Lemmer erzielt gegen Verl sein erstes Tor für Dynamo - es ist zugleich der Siegtreffer.
Jakob Lemmer erzielt gegen Verl sein erstes Tor für Dynamo - es ist zugleich der Siegtreffer. © osnapix

Dresden. Der Jubel ganz am Ende des Spiels ist jetzt beinahe Gewohnheit, auch für Jakob Lemmer. Dynamos Winterneuzugang kennt es gar nicht anders, denn nach fünf Partien in diesem Jahr sind die Dresdner weiter ungeschlagen. Nach dem 3:2-Erfolg am Samstag in Paderborn gegen Verl aber steht Lemmer nun erstmals besonders im Fokus.

Wieder ist der 22-Jährige eingewechselt worden, wieder ist er an einem Tor beteiligt. Nur wird der Treffer nicht wie in der Vorwoche bei seiner Aktion zum 6:1 gegen Halle als Eigentor des Gegenspielers gewertet, diesmal trifft Lemmer in der 90. Minute selbst – aus spitzem Winkel und zum nicht mehr für möglich gehaltenen Auswärtssieg. "Diesmal zählt das Tor für mich, und das ist ein unfassbares Gefühl", sagt Lemmer wenige Minuten nach dem Abpfiff und klingt dabei fast zurückhaltend-nüchtern.

Ähnlich waren die Reaktionen, als Dynamo am 11. Januar seine Verpflichtung bekanntgegeben hatte. Alles erwartete die angekündigte sofortige Verstärkung für die Offensive – und dann kam er. Ein Spieler aus der Regionalliga, der für Offenbach diese Saison neun Tore erzielt und vier vorbereitet hatte. Vor allem aber kam danach kein weiterer Neuzugang, abgesehen vom zurückgeholten Torwart Kevin Broll.

"Wir müssen einfach wegkommen von dem Denken, das einer aus der 2. Liga immer gut ist und einer, der aus der Regionalliga kommt, nicht. Wir haben auch schon Spieler von guten Vereinen geholt – und die haben uns hier mehr oder weniger enttäuscht. Und die aus der Regionalliga haben eingeschlagen", sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker dazu bei "Schwarz-Gelb, der Dynamo-Podcast".

Lemmer jedenfalls stand schon länger auf seiner Wunschliste, spätestens im Sommer sollte er nach Ablauf seines Vertrages in Offenbach verpflichtet werden. Gegen eine Ablöse, über die Stillschweigen vereinbart wurde, hat es bereits jetzt geklappt. Und die ersten Eindrücke sind vielversprechend, nicht nur wegen der zwei Toraktionen. "Ich kenne meine Qualität und will mich immer weiter verbessern", sagt Lemmer. Eine Kampfansage auf einen Platz in der Startformation lässt er sich indes nicht entlocken. Er sei froh, dass die ersten Wochen so gut laufen und natürlich werde er im Training weiter alles geben.

Dass der gebürtige Hesse am Samstag im Heimspiel gegen Viktoria Köln von Beginn an spielt, ist tatsächlich eher unwahrscheinlich. Mit Christian Conteh und Dennis Borkowski sind Dynamos offensive Außenbahnen derzeit bestens besetzt mit unisono schnellen wie torgefährlichen Spielern. Beide haben gerade das, was man im Fußball einen Lauf nennt. Fakt ist allerdings auch, dass Lemmer ihnen bei besagten Punkten nicht viel nachsteht.