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Dynamos Jugend-Trainer lobt die Bedingungen bei RB Leipzig

Die Dynamo-Fans verbieten Testspiele gegen RB. Der U17-Coach findet, dass man in Leipzig professionell arbeiten kann, weil die Tradition nicht im Weg steht.

Von Daniel Klein
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Oliver Heine trainiert die B-Jugend von Dynamo und findet die Arbeitsbedingungen bei RB Leipzig sehr professionell.
Oliver Heine trainiert die B-Jugend von Dynamo und findet die Arbeitsbedingungen bei RB Leipzig sehr professionell. © Foto: SGD/Dennis Hetzschold

Dresden. Das Verhältnis von Dynamo zum sächsischen Konkurrenten Rasenballsport Leipzig ist ein besonderes. Als beide Teams 2016 in der ersten Runde des DFB-Pokals aufeinandertrafen, wurde auf der Videowand im Rudolf-Harbig-Stadion das Vereinslogo von RB bewusst nicht gezeigt. Der Stadionsprecher verwendet beim Verlesen von Ergebnissen der Nachwuchsteams gerne die Formulierung "ein Verein aus Leipzig." Und auf Druck der Dynamo-Anhänger wurde beschlossen, dass keine Mannschaft - von den Kindern bis zu den Profis - ein Test- oder Freundschaftsspiel gegen RB Leipzig austragen darf.

Das Konstrukt, dass ein Investor - in diesem Fall der Brausehersteller Red Bull - einen Verein großzügig unterstützt, ist in den Augen vieler schwarz-gelber Anhänger ein Sinnbild für die Fehlentwicklungen im Profifußball. Der Pokalsieg vor sechs Jahren gegen RB im Elfmeterschießen ist für sie deshalb einer der Höhepunkte in der jüngeren Geschichte von Dynamo. Die Stimmung im Stadion an diesem Nachmittag war auch für Ex-Kapitän Marco Hartmann einer der schönsten Momente seiner Laufbahn, wie er im Interview mit Sächsische.de erklärte.

Umso bemerkenswerter sind deshalb die Aussagen von Oliver Heine im Fußball-Podcast "Aus Liebe zum Spiel". Der Trainer von Dynamos B-Junioren, der in diesem Amt 2019 Cristian Fiel abgelöst hatte, erklärte angesprochen auf RB, dass da "zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Das eine ist die Fußball-Romantik, das sieht man auch an den Vereinen, für die ich bisher gearbeitet habe: Das sind alles Traditionsvereine."

Heine war Nachwuchstrainer bei Union Berlin, Hertha BSC und Eintracht Braunschweig, bevor er nach Dresden kam. "Wenn ich es aber aus rein professioneller Trainersicht sehe: Da steht Leipzig quasi als Synonym für die Vereine, in denen man hochgradig professionell arbeiten kann, weil man nicht in den Sachen wie Tradition, die ich prinzipiell gut finde, gefangen ist", erklärt der Sohn vom ehemaligen Hertha-Trainer Karsten Heine.

"Bei Vereinen wie Hoffenheim, Wolfsburg oder Leipzig kann man aus professioneller Sicht am besten arbeiten, weil die Tradition in dem Moment nicht im Weg steht", so Oliver Heine weiter. "Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die dort gemacht wird. Manche Dinge kann man kritisch sehen, aber sie haben eine klare Philosophie. Manche Dinge sind für den Fußball sehr hilfreich, andere werden gerade überdacht."

Der 42-Jährige hatte bis zur U19 bei Union Berlin gespielt und seine Trainerausbildung mit der Note 1,3 abgeschlossen. Die von ihm betreute U17 von Dynamo steht in der Winterpause auf Platz sechs in der B-Jugend-Bundesliga. Seine Philosophie vom Spiel beschrieb er im Podcast so: "Ordnung, schnelles Kombinationsspiel nach vorn und Emotionalität." Seine Truppe sei ein eingeschworener Haufen.