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Dynamo-Sportchef Becker stichelt gegen Kaiserslautern

Der Relegationsgegner wirft nach der Insolvenz mit Geld um sich, während Dynamo solide wirtschaftet - so lautet der Vorwurf, den Ralf Becker erhebt. Neu ist die Kritik allerdings nicht.

Von Daniel Klein
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Dynamos Sportchef Ralf Becker stichelt gegen Relegationsgegner Kaiserslautern.
Dynamos Sportchef Ralf Becker stichelt gegen Relegationsgegner Kaiserslautern. © dpa/Robert Michael

Dresden. Noch steht für Dynamo am Sonntag das Derby gegen Erzgebirge Aue an, doch die beiden Relegationspartien gegen den 1. FC Kaiserslautern sind bereits mehr als eine Woche vor dem ersten Anpfiff das weitaus brisantere Thema. Nun fliegen schon die ersten verbalen Pfeile. Den Anfang machte Dynamos Sportchef Ralf Becker, der in der Sport-Bild an den legalen und trotzdem diskussionswürdigen Schuldenabbau der Pfälzer während der Hochzeit der Corona-Pandemie erinnerte.

Der Klub nutzte im Frühjahr 2020 eine Übergangsklausel des Deutschen Fußballbundes (DFB), der Bestrafungen nach einem Insolvenzantrag aussetzte. Das sollte den Klubs helfen, die Zeit ohne Spiele und ohne Zuschauer finanziell zu überstehen. Der 1. FCK nutzte dies, um die über Jahre angehäuften Verbindlichkeiten in Millionenhöhe loszuwerden, ohne Punktabzüge zu riskieren. Davon betroffen war auch Dynamo. Durch die Insolvenz bekamen die Dresdner eine sechsstellige Rate aus dem Transfer von Stürmer Lucas Röser nicht mehr.

Was Becker in diesem Zusammenhang vor allem aufregt, sind die Summen, die Kaiserslautern nach der Insolvenz ausgab, um die Mannschaft zu verstärken. "Wenn einerseits Raten für in der Vergangenheit verpflichtete Spieler nicht gezahlt werden, dann aber gleichzeitig die Konkurrenz im Bemühen um neue Spieler mit finanziell deutlich besseren Angeboten ausgestochen wird, dann ist das nicht fair", erklärte er bereits vor gut einem Jahr im Kicker.

Was er damals noch nicht ahnte: Im Januar 2022 kam ein weiteres Beispiel hinzu. Dynamo wollte nach den Abgängen von Pascal Sohm und Philipp Hosiner Stürmer Terence Boyd vom Halleschen FC verpflichten, der entschied sich jedoch für einen Wechsel zum Drittligisten aus der Pfalz. Nun legte Becker in der Sport-Bild nach. "Im Gegensatz zu anderen Vereinen setzen wir bei Dynamo nicht alles auf eine Karte, sondern denken nicht erst seit Corona solide und vernünftig."

Allerdings musste sich Becker zuletzt auch den Vorwurf gefallen lassen, die Mannschaft in der Winterpause nicht ausreichend verstärkt zu haben. Die drei Neuzugänge Adrian Fein, Vaclav Drchal und Oliver Batista Meier spielen - aus unterschiedlichen Gründen - selten bis nie. Vor dem Start der Rückrunde gespart zu haben, könnte sich nun rächen. "Ich fände es gut, wenn vernünftiges Wirtschaften auch sportlich belohnt wird", sagt Becker. Der verbale Schlagabtausch ist eröffnet.