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Dynamo fliegt in Leipzig aus dem Pokal

Die Dresdner treten im Halbfinale des Sachsenpokals beim 1. FC Lok mit einer Nachwuchsauswahl an - und sind beim 0:4 chancenlos.

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Leipzig jubelt (v. l.): Paulo Piplica, Doppel-Torschütze Djamal Ziane und Ex-Dynamo Sascha Pfeffer.
Leipzig jubelt (v. l.): Paulo Piplica, Doppel-Torschütze Djamal Ziane und Ex-Dynamo Sascha Pfeffer. © Jan Huebner

Leipzig. Dynamo hat Planungssicherheit: Nach dem letzten Spiel in der 3. Liga am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden können die Profis in den Urlaub. Vermutlich war das sowieso der Plan, aber nun steht für den Zweitliga-Aufsteiger keine weitere Pflichtaufgabe an. Mit einer Junioren-Mannschaft sind die Dresdner am Mittwochnachmittag im Halbfinale des Sachsenpokals ausgeschieden. Beim 0:4 (0:2) gegen den Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig waren die Talente körperlich unterlegen und letztlich chancenlos.

Für die SGD traten fast ausschließlich Nachwuchsspieler an. In der Startelf standen mit Torwart Stefan Kiefer sowie Maximilian Großer, Julius Kühn, Justin Löwe und Max Kulke lediglich fünf Anschlussspieler aus dem Profi-Kader. Anders als beim 2:0-Heimsieg gegen den Bischofswerdaer FV 08 vor einer Woche verzichtete Dynamo auf sämtliche Spieler, die in dieser Saison mehr als zehn Einsätze in der 3. Liga hatten.

Der Wettbewerb hatte für die Dresdner keine Priorität, zumal sie für die erste Runde des DFB-Pokals in der neuen Saison längst qualifiziert sind.

So lief das Spiel im Leipziger Bruno-Plache-Stadion:

Nach nur 22 Sekunden passiert es: Nach einem Fehler von Lorenz Hollenbach ist Leipzigs Djamal Ziane frei durch, Torwart Stefan Kiefer ist nach dessen Schuss zwar noch am Ball, kann das 1:0 für Lok jedoch nicht verhindern. Genauso beim 2:0 in der 28. Minute. Wieder ist es Ziane, der zu viel Freiraum für seinen Schuss von der Strafraumgrenze hat.

Zum Ende der ersten Halbzeit wird Dynamos junge Truppe zwar offensiv stärker, hat aber keine echten Chancen. Leipzig hätte schon zur Pause höher führen können. In der letzten Aktion rettet Großer auf der Linie.

Doch nur neun Sekunden nach Wiederanpfiff gibt es Elfmeter für die Platzherren: Der erst 16 Jahre alte Junior Kenny Weyh foult Ziane, Sascha Pfeffer verwandelt sicher. Das dürfte die Vorentscheidung sein. Der Lok-Kapitän war von 2007 bis 2012 bei Dynamo und hat für die Schwarz-Gelben insgesamt 90 Pflichtspiele bestritten.

Pfeffer ist es auch, der knapp fünf Minuten vor Schluss nach einem Solo auf 4:0 erhöht.​

Auffällig bei Dynamo war - wie schon gegen Bischofswerda - der 17 Jahre alte Jonas Oehmichen im zentralen Mittelfeld: sowohl einsatz- als auch spielstark.

Das sagt Trainer Heiko Scholz:

"Wir sind natürlich ein bisschen enttäuscht, müssen aber auch zugeben, dass es Jugend-Fußball gegen Männer-Fußball war. Da geht es alles ein bisschen schneller, ist ein bisschen robuster. Wir haben quasi alle Tore selber gemacht, es waren individuelle Fehler. Die Spiele sind dafür da, daraus lernen die jungen Kerle, können sie viel mitnehmen für ihren Weg - Fehler gehören dazu. Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen, sie haben alles reingehauen. Das Ergebnis ist vielleicht zu hoch, war aber letztlich verdient. Man muss auch noch sehen, dass sie wegen Corona seit November keine Spiele und auch lange kein richtiges Training hatten."

Und zum Spiel beim SV Wehen Wiesbaden mit der Chance, Drittliga-Meister zu werden:

"Wir haben diese Woche nicht ausgependelt, sondern hart trainiert. Die Jungs haben den vollen Fokus, wir wollen unbedingt Meister werden - schon alleine für die Fans wollen wir alles raushauen und diesen Pokal holen."

Die Aufstellung fürs Halbfinale im Sachsenpokal.
Die Aufstellung fürs Halbfinale im Sachsenpokal. © SGD

Während Chefcoach Alexander Schmidt die Mannschaft in Dresden auf das letzte Saisonspiel beim SV Wehen Wiesbaden am Samstag vorbereitet, wurde die U19-Auswahl im Pokal von Co-Trainer Heiko Scholz betreut. Der gebürtige Görlitzer war in der Jugend von Dynamo ausgebildet, aber danach als zu klein und schmächtig befunden worden. Über Chemie Leipzig kam er zum Stadtrivalen 1. FC Lok, mit dem er 1987 das Europapokal-Finale erreichte (0:1 gegen Ajax Amsterdam). Nach der Wende holte Dynamo den Mittelfeldspieler zurück - als den ersten Millionen-Transfer im Osten.

Scholz bestritt für die Schwarz-Gelben 25 Spiele in der letzten Oberligasaison und anschließend 32 Partien in der Bundesliga, bevor er zu Bayer Leverkusen wechselte. Von 2013 bis 2018 war er Chefcoach bei Lok Leipzig, seit Anfang Dezember ist er wieder bei Dynamo: zunächst als Interimscoach nach der Entlassung von Cristian Fiel, anschließend als Assistent von Markus Kauczinski und jetzt Alexander Schmidt.

Als Endspiel-Gegner für Lok Leipzig stand bereits vorher Titelverteidiger und Rekord-Pokalsieger Chemnitzer FC fest, der sich im anderen Halbfinale mit 3:2 gegen den FSV Zwickau durchgesetzt hatte. Das Finale soll am 29. Mai im Rahmen des bundesweiten Tages der Amateure ausgetragen werden. Dynamo startet am Wochenende vom 23. bis 26. Juli in die neue Saison in der 2. Bundesliga.

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