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Verband lobt Dynamo für Pokal-Einsatz

Der Landespokal ist für den Drittligisten mittlerweile bedeutungslos, doch der Trainer sieht in der Partie gegen Bischofswerda am Mittwoch eine Chance.

Von Sven Geisler
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Im Vorjahr gewann der Chemnitzer FC den Sachsenpokal mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Eilenburg.
Im Vorjahr gewann der Chemnitzer FC den Sachsenpokal mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Eilenburg. © PICTURE POINT

Dresden/Leipzig. Dynamo muss ran: Mittwochabend, 18 Uhr, Viertelfinale im Sachsenpokal gegen den Regionalligisten Bischofswerdaer FV 08. Das Spiel ist für die Dresdner eigentlich bedeutungslos - abgesehen von der Möglichkeit, sich einen Titel für die Vereinschronik zu sichern. Bisher hat die SGD den Landeswettbewerb dreimal gewonnen: 2003 und 2007 sowie 2009 durch die zweite Mannschaft.

Als Zweitligist nimmt man an dem Wettbewerb nicht teil - und den Wiederaufstieg könnte Dynamo bereits am Samstag mit einem Sieg im Heimspiel gegen Türkgücü München perfekt machen. "Darauf liegt natürlich unser Hauptaugenmerk", sagt Trainer Alexander Schmidt, der deshalb im Pokal keine Stammkräfte einsetzen wird. Zudem ist der Verein für die erste Runde des DFB-Pokals bereits qualifiziert.

Eine Absage sei für ihn dennoch kein Gedanke gewesen. "Nein, ich finde es okay. Das ist der Pokal auf Landesebene, Bischofswerda hat sich dafür qualifiziert", erklärt Schmidt - und sieht doch einen Sinn in der Partie: "Uns kommt dieses Spiel gerade recht, um den Spielern, die angeschlagen waren oder nicht die Spielpraxis hatten, die Gelegenheit zu geben, besser in den Rhythmus zu kommen."

Verband sieht auch ein Zeichen der Solidarität

Diese Einstellung kommt beim Sächsischen Fußball-Verband (SFV) gut an. "Dass die SG Dynamo Dresden sich jetzt trotz der entscheidenden Phase im Aufstiegskampf dem sportlichen Pokalwettkampf stellt, schätzen wir sehr", heißt es auf die Anfrage von Sächsische.de, ob man auf dieses Viertelfinale hätte verzichten und Bischofswerda per Freilos weiterkommen lassen können - wie Lok Leipzig. Das wäre der Gegner im Halbfinale, während Rekordsieger Chemnitzer FC (11 Titel) und der FSV Zwickau am Mittwoch ab 15 Uhr bereits um den Einzug ins Endspiel kämpfen. Das wird am 29. Mai am bundesweiten Finaltag der Amateure ausgetragen.

Der SFV verweist darauf, dass Zwickau zum Zeitpunkt seines Viertelfinales gegen die BSG Chemie Leipzig (1:0) noch im Abstiegskampf steckte. "Wir interpretieren die Bereitschaft der beiden Drittligisten also in jedem Fall als positives Signal für die Bedeutung des Sachsenpokals." Dynamos Teilnahme wertet der Verband zudem auch als "ein Zeichen der Solidarität den knapp 900 sächsischen Fußballvereinen gegenüber, die seit Monaten nur unter starken Einschränkungen Kinder und Jugendliche trainieren dürfen und eben nicht das Privileg genießen, richtig Fußball spielen zu dürfen".

Fortsetzung mit Dritt- und Regionalligisten

Selbstverständlich hätte man sich auch für den Wettbwerb andere Voraussetzungen gewünscht. "Letztlich haben sich aber alle 17 verbliebenen Vereine auf eine Fortsetzung mit den Dritt- und Regionalligisten geeinigt. Der Weg, den wir dafür eingeschlagen haben, war immer geprägt von konstruktiven Dialogen mit allen Parteien."

Dynamo hat bisher in dieser Saison noch nicht im Sachsenpokal gespielt. Die Drittligisten erhalten für die ersten drei Runden Freilose. "Das sieht unser Pokalmodus so vor", erklärt der Verband. Die Dresdner sollten dann ursprünglich im November vorigen Jahres im Achtelfinale auf den Oberligisten International Leipzig treffen. Der SFV änderte jedoch angesichts der coronabedingten Spielpause in den unteren Ligen den Pokalmodus für den laufenden Wettbewerb. Die zehn Amateur-Teams von der Oberliga bis zur 8. Liga, die noch dabei waren, verzichteten auf ihr Spielrecht, da sie seit mehr als fünf Monaten kein Mannschaftstraining absolvieren konnten. Das Achtelfinale hat der Verband gestrichen, die betreffenden Vereine werden mit knapp 4.000 Euro entschädigt.

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