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Dynamo für den DFB-Pokal qualifiziert

Erst am nächsten Mittwoch spielen die Dresdner im Sachsenpokal-Halbfinale gegen Bischofswerda, aber eine Entscheidung ist bereits gefallen.

Von Sven Geisler
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Dynamo spielt auch in der Saison 2021/22 im DFB-Pokal. Ob dann wieder Zuschauer im Stadion sein dürfen, ist weiter fraglich.
Dynamo spielt auch in der Saison 2021/22 im DFB-Pokal. Ob dann wieder Zuschauer im Stadion sein dürfen, ist weiter fraglich. © Robert Michael

Dresden. Das erste Ziel ist erreicht, obwohl es offiziell keins war: Dynamo spielt in der nächsten Saison definitiv im DFB-Pokal. Nachdem der 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend mit 0:3 gegen den 1. FC Magdeburg verloren hat, können die Dresdner - genau wie der Tabellenzweite Hansa Rostock - in der 3. Liga nicht mehr schlechter als auf Rang vier landen. Allerdings wäre die Qualifikation für den DFB-Pokal ein schwacher Trost, sollten sie tatsächlich noch so weit abrutschen und damit die Aufstiegschance verspielen.

Andererseits ist dieser Wettbewerb nicht nur sportlich lukrativ, sondern auch finanziell. Der Verband zahlte in dieser Saison eine Antrittsprämie in Höhe von 137.000 Euro - und die Summe wurde von Runde zu Runde größer, fürs Halbfinale gab es 2,1 Millionen Euro. Wegen der Corona-Pandemie waren die Prämien reduziert worden, ob sie auch für die nächste Spielzeit gelten, ist offen.

Zunächst steht für Dynamo das Halbfinale im Sachsenpokal am nächsten Mittwoch, 18 Uhr, gegen den Bischofswerdaer FV an. Laut Auslosung hätte der Regionalligist, der in dieser wegen der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochenen Saison als Absteiger festgelegt wurde, das Heimrecht. Darauf verzichtet der Verein jedoch aus organisatorischen Gründen, sodass im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion gespielt wird. Der Gegner fürs Finale steht dann bereits fest, die Partie zwischen dem Chemnitzer FC und dem FSV Zwickau wird am gleichen Tag schon am Nachmittag, 15 Uhr, angepfiffen. Das Endspiel wird am 29. Mai am bundesweiten Finaltag der Amateure ausgetragen.

Ein Traumlos für Bischofswerdas Trainer

Wie ernst Dynamo die Partie im Sachsenpokal zwischen den wichtigen Drittliga-Spielen gegen Viktoria Köln an diesem Samstag und Türkgücü München eine Woche später nimmt, lässt sich kaum beurteilen. Derzeit gibt es wegen der verletzungsbedingten Ausfälle und Sperren nur wenige Spieler im Profi-Kader, für die es eine Chance wäre, mal wieder zum Einsatz zu kommen. Für Torwart-Talent Stefan Kiefer könnte es eine Bewährungschance sein, genauso für Justin Löwe, Jonas Kühn oder Max Kulke. Dynamos Junioren befinden sich außerdem im Training und haben Testspiele bestritten.

"Dynamo kann für den Pokal 40 Spieler melden. Es ist also möglich, den Anschlusskader und U19-Junioren einzusetzen", erklärte Verbandspräsident Hermann Winkler. Bisher hat die SGD den Sachsenpokal dreimal gewonnen: 2003 und 2007 sowie 2009 durch die zweite Mannschaft. Als Zweitligist nimmt man an diesem Wettbewerb nicht teil.

Bischofswerdas Trainer Erik Schmidt ist "gespannt, mit welcher Elf die Dresdner angesichts ihrer Terminprobleme antreten werden". Für den 41-Jährigen ist es ein Traumlos, denn er war sieben Jahre lang Nachwuchscoach bei Dynamo, bevor er 2013 den Bischofswerdaer FV übernahm und von der Landes- in die Regionalliga führte. "Einen besseren Abschluss meiner Trainertätigkeit in Bischofswerda kann es nicht geben", meinte Schmidt, der Ende Juni aufhört.

Erfurt klagt erfolgreich gegen festgesetztes Finale

Ursprünglich sollte Dynamo im Achtelfinale auf den Oberligisten International Leipzig treffen. Der Sächsische Fußball-Verband änderte jedoch angesichts der coronabedingten Spielpause in den unteren Ligen den Pokalmodus für den laufenden Wettbewerb. Die zehn Amateur-Teams von der Oberliga bis zur 8. Liga, die noch dabei waren, verzichteten auf ihr Spielrecht, da sie seit mehr als fünf Monaten kein Mannschaftstraining absolvieren konnten. Das Achtelfinale hat der Verband gestrichen, die betreffenden Vereine werden mit knapp 4.000 Euro entschädigt.

Das lief nicht überall so reibungslos. In Thüringen sollten die Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena und ZFC Meuselwitz direkt das Endspiel im Landespokal austragen. Dagegen legten der in die Oberliga abgestürzte FC Rot-Weiß Erfurt sowie der FC An der Fahner Höhe jedoch Beschwerde ein. Nach einer mündlichen Verhandlung stellte das Sportgericht fest, dass der Beschluss des Vorstandes des Thüringer Verbandes nichtig ist. Nun muss eine neue Variante gefunden werden.

"Das ist generell Sache der Landesverbände", sagte eine Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes zur Ermittlung der Landespokalsieger. Das führt zu ungewöhnlichen Szenarien. Die Gewinner des Niederrheinpokals sowie des Westfalenpokals werden beispielsweise durch Turniere der Dritt- und Viertligisten ermittelt.

In Sachsen-Anhalt wurde beschlossen, den Wettbewerb mit aktuellem Stand erst in der nächsten Saison fortzusetzen. Deswegen nannte der Verband das für den 29. Mai angesetzte Duell zwischen dem Halleschen FC und dem 1. FC Magdeburg auch gar nicht erst Finale, sondern schrieb auf der Internetseite von einem "Qualifikationsspiel" für den DFB-Pokal. Sollten die Begegnungen am Finaltag der Amateure nicht ausgetragen werden können, würde für die einzelnen Verbände nach aktuellem Stand noch bis zum 1. Juli Zeit bleiben, um die Starter für den DFB-Pokal 2021/22 zu melden. (mit dpa)

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