Von Björn Hahn und Sven Geisler
Dresden. Im Stadion mit den Freunden ein Bier trinken, dabei eine Bratwurst essen und die Lieblingsmannschaft anfeuern: Fast eineinhalb Jahre mussten die Fans nahezu vollständig darauf verzichten. Die letzten ausverkauften Stadien gab es im März 2020 - in Dresden sahen 30.753 Fans den 2:1-Sieg von Dynamo im Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue. Danach überrollte die Corona-Pandemie auch Fußball-Deutschland.
In Dresden wären 30 Prozent, also etwa 9.600 Zuschauer möglich. Doch diese Zahl wird Dynamo zum Heimspiel-Start in der 2. Bundesliga gegen Mitaufsteiger FC Ingolstadt am Samstag, 13.30 Uhr, im Rudolf-Harbig-Stadion nicht erreichen. Wegen der vorgegebenen Mindestabstände zwischen den besetzten Plätzen werden es nur gut 7.000 Besucher sein.
Zur Auftaktpartie in der zweiten Liga an diesem Freitag, 20.30 Uhr, zwischen Schalke 04 und dem Hamburger SV dürfen zwar noch nicht alle 62.271 Plätze in der Veltins-Arena besetzt werden, doch mit bis zu 25.000 erlaubten Zuschauern kehrt wieder ein bisschen Normalität zurück.
An diesem Wochenende endet offiziell die lange Zeit der Geisterspiele in Deutschlands zweithöchster Fußballliga. Dabei gilt grundsätzlich noch eine maximale Stadionauslastung von 50 Prozent, wobei die Zuschauerzahl bei 25.000 gedeckelt ist, die Gesundheitsämter vor Ort haben aber die Entscheidungshoheit. Und so entsteht erneut ein "Flickenteppich" von sogar bis zu 60 Prozent in Heidenheim und lediglich nur 28 Prozent im nur 130 Kilometer entfernten Sandhausen.
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Gästefans sind flächendeckend erst ab dem dritten Spieltag wieder zugelassen. Ab dann bekommt die Gastmannschaft zunächst fünf Prozent der Tickets. Damit beginnt dann aber auch das verstärkte Reisen innerhalb Deutschlands wieder, was von Experten zum Teil kritisch beurteilt wird. Beim jeweils ersten Heimspiel der Vereine gilt dies allerdings noch nicht. Die Vereine sollen zunächst "Erfahrungswerte bei der Rückkehr von Fans in die Stadien" sammeln können, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Ausnahmen gibt es trotzdem. So kündigte der SV Darmstadt 98 an, bereits zum ersten Heimspiel gegen Regensburg am Samstag fünf Prozent der Tickets den Gästen zur Verfügung zu stellen. Von der Gesamtkapazität entfallen 484 Plätze (250 Sitz- und 234 Stehplätze) auf das Kontingent für Gästefans. (sid, SZ)