Dresden. Auf dem Trainerstuhl gibt es vorerst keine Veränderung, dagegen wird innerhalb der Mannschaft rotiert, die Kapitänsämter sowie der Mannschaftsrat neu besetzt. Ab sofort ist nicht mehr Sebastian Mai der Kapitän, sondern sein bisheriger Stellvertreter Yannick Stark. Das teilte der Verein am Dienstag mit. Die neuen Vize-Kapitäne sind Michael Sollbauer und Christoph Daferner.
Überraschend kommt die Degradierung von Mai nicht. Der gebürtige Dresdner stand in dieser Saison erst zweimal in der Startelf, kam zuletzt nur noch zu Kurzeinsätzen. Trainer Alexander Schmidt bemängelte beim 27-Jährigen wiederholt die fehlende Schnelligkeit. "In unserer aktuellen sportlichen Situation ist es von besonderer Bedeutung, dass der Kapitän als unumstrittener Stammspieler auf dem Platz steht und auch dort ein verlängerter Arm des Trainers ist", begründete Schmidt den Schritt.
Mai dürfte die Entscheidung nicht gefallen haben. Vor einigen Wochen erst hatte er in einem Gespräch mit Sächsiche.de erklärt, dass es für ihn „auf keinen Fall“ eine Option sei, vom Amt zurückzutreten. „Nie im Leben würde ich die Binde freiwillig abgeben. Ich denke, dass ich ein guter und fairer Kapitän bin.“ Die Vermutung, er könne an Einfluss verlieren, weil er nicht gesetzt ist, wies er entschieden zurück. „Ich nicht! Heutzutage definiert sich ein Kapitän nicht nur darüber, Stammspieler zu sein, sondern auch über seine Stellung und seinen Umgang im Team. Die Jungs wissen, dass ich mich immer für sie einsetze. Auch wenn man das von außen nur schwer beurteilen kann, intern werde ich der Aufgabe schon gerecht, keine Sorge – das Kapitänsamt geht weit über die 90 Minuten hinaus.“
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Sein Vertrag läuft am Saisonende aus, unter den jetzigen Umständen ist kaum vorstellbar, dass er verlängert wird. Die Frage ist, warum der Trainer Mai im Sommer erst zum Kapitän bestimmt oder aber bei dessen Wahl durch die Mannschaft nicht eingegriffen hat.
Dem Mannschaftsrat gehört Mai weiterhin an, zudem neben Stark, Sollbauer und Daferner noch Chris Löwe und Tim Knipping. Neu hinzu kommt Torhüter Kevin Broll. „Wir packen die aktuelle Situation mit voller Kraft an. Ich erwarte, dass unser Kapitäns-Trio sowie die Mitglieder des Mannschaftsrates mit großer Überzeugung und all ihren Leader-Qualitäten vorangehen“, so Schmidt. Daraus und aus der zeitlichen Nähe lässt sich schlussfolgern, dass die Umbesetzung Teil der Aussprachen vom vergangenen Wochenende waren.