Dresden. Es war eine überraschende Entscheidung, die Dynamo-Trainer Markus Anfang vor dem Spiel gegen Waldhof Mannheim Ende Oktober getroffen hatte. Vier Spiele vor Beginn der Winterpause wechselte der 48-Jährige den Torwart, schenkte der damaligen Nummer zwei Sven Müller das Vertrauen. Stefan Drljaca, vor der Saison zur Nummer eins ernannt, musste nach einigen unsicheren Auftritten auf die Bank. „Wir müssen auch auf dieser Position den Leistungsgedanken leben“, erklärte der Trainer damals seine Entscheidung.

Müller durfte in den verbleibenden vier Partien bis zur Winterpause spielen, machte seine Sache ordentlich, wenn auch nicht immer fehlerfrei. Er hätte sicherlich gute Chancen gehabt, auch im neuen Jahr das Dresdner Gehäuse zu hüten. Doch Müller verletzte sich im Trainingslager im türkischen Belek am linken Knie, zog sich eine starke Bänderdehnung zu.

Christian Conteh und Niklas Hauptmann weiter fraglich

So erhielt gegen Meppen und Oldenburg wieder Drljaca den Vorzug. Nun ist Müller wieder ins Training eingestiegen und könnte am Montag gegen 1860 München zum Einsatz kommen. Doch Anfang wollte sich am Freitag auf der Pressekonferenz nicht zu einem möglichen Torwartwechsel äußern. „Sven hat das Training absolviert“, sagte er nur, und wollte noch einmal mit Torwarttrainer David Yelldell Rücksprache halten, bevor er sich konkreter äußert. Auch auf die Nachfrage, ob Müller, sollte er einsatzfähig sein, sofort ins Tor zurückkehrt, erklärte Anfang: „Darüber machen wir uns Gedanken, wenn er zur Verfügung steht.“

Das klingt eher danach, dass Drljaca weiter im Tor stehen wird. Ein Torwartwechsel würde so überraschend kommen wie Ende Oktober vor dem Mannheim-Spiel. Vor der Saison hatte Anfang immer wieder betont, dass er nicht einen guten Torwart im Kader hat, sondern drei und meinte neben Müller und Drljaca auch Niklas Heeger. „Wir müssen keine Bauchschmerzen haben, egal wen wir ins Tor stellen. Die anderen werden nicht zufrieden sein, dahinter zu bleiben“, sagte er.

Fraglich ist auch, ob Christian Conteh und Niklas Hauptmann wieder spielen können. Beide hätten zwar in den letzten Tagen wieder trainiert, erklärte Anfang. „Doch wir müssen von Tag zu Tag schauen. Beide trainieren noch sehr dosiert.“ Verzichten muss er in jedem Fall auf Paul Will, der eine Gelb-Sperre absitzen muss. „Wir werden die nächsten Trainingseinheiten noch abwarten und dann schauen, wer auf der Position spielen kann.“