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Dynamo-Geschäftsführer erleidet einen Herzinfarkt

Jürgen Wehlend bricht vorige Woche zusammen und muss ärztlich betreut werden. Inzwischen hat Dynamos Finanzchef die Klinik verlassen und dankt seinen Rettern.

Von Daniel Klein
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Bei einer Videokonferenz brach Jürgen Wehlend vergangenen Dienstag zusammen. Inzwischen konnte er die Klinik verlassen.
Bei einer Videokonferenz brach Jürgen Wehlend vergangenen Dienstag zusammen. Inzwischen konnte er die Klinik verlassen. © Archivfoto: Steffen Kuttner

Dresden. Gerüchte, dass es Jürgen Wehlend gesundheitlich nicht so gut geht, kursierten schon länger – vor allem durch die sozialen Medien. Am Dienstag nun gingen Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer sowie der Verein an die Öffentlichkeit und begründeten auch, warum sie geschwiegen hatten.

Wehlend hatte am vergangenen Dienstag einen "akuten Herzinfarkt" erlitten, wie es in der Mitteilung heißt. Am gleichen Tag war Cheftrainer Alexander Schmidt aufgrund der sportlichen Talfahrt entlassen worden, nur einen Tag später wurde Guerino Capretti als Nachfolger präsentiert. Und am Donnerstag schließlich verabschiedete sich der Verein bei einer emotionalen Trauerfeier im Stadion von Hans-Jürgen Dixie Dörner.

Vor dem Hintergrund der Gedenkfeier, der anschließenden Beisetzung von Dörner sowie dem Spiel am Sonntag beim Tabellenführer Werder Bremen habe Wehlend darum gebeten, von einer Veröffentlichung seines Herzinfarktes und anschließenden Klinikaufenthaltes zunächst abzusehen, teilte Dynamo mit.

Wehlend beginnt dreiwöchige Erholungstherapie

Der Geschäftsführer, der im September 2020 verpflichtet worden ist, aber erst nach Ablauf seines Vertrages beim VfL Osnabrück im Januar 2021 in seine Heimatstadt Dresden zurückkehrte, war während einer Videokonferenz zusammengebrochen. Noch vor Ort wurde Erste Hilfe geleistet, am Dresdner Herzzentrum musste er sich dann einer Herzkatheter-Operation unterziehen, bei der ihm ein Stent gesetzt wurde, um zu verhindern, dass die Arterien verstopfen.

"Ich hatte Glück im Unglück, wie man so schön sagt. Natürlich war es ein großer Schreck, nicht nur für mich. Aber es hätte viel schlimmer kommen können", wird Wehlend zitiert. "Dank einer beherzten Rettungsärztin und ihres Teams sowie der sofortigen Behandlung am Herzzentrum Dresden kann ich guten Mutes nach vorne schauen."

Der 56-Jährige konnte die Klinik inzwischen wieder verlassen. Sein Gesundheitszustand sei stabil. Er werde nun eine mindestens dreiwöchige Erholungstherapie beginnen, teilte der Verein mit. "Weitergehende Schäden oder Einschränkungen habe ich nicht zu befürchten", so Wehlend. Aller Voraussicht nach wird er am 1. April wieder die Geschäfte aufnehmen.

Wehlend zeigt sich demütig und dankbar

Wehlend zeigt sich dankbar für die Nachrichten und die Unterstützung. Er dankt dem Team des Herzzentrums: "In solch einem Moment wird man sehr demütig und ist einfach nur dankbar, in einem Land leben zu dürfen, in dem eine medizinische Leistung wie diese möglich ist."

Der gebürtige Dresdner war noch vor dem Mauerfall in den Westen gegangen, in Osnabrück gründete und leitete er von 1998 bis 2008 das regionale Telekommunikationsunternehmen Osnatel. Bei Dynamo bemüht er sich, den Etat von Jahr zu Jahr zu erhöhen, damit die Profimannschaft so verstärkt werden und so mittelfristig in die Bundesliga aufsteigen kann. Dafür wurde das Projekt "Dynamo 2025 plus" ins Leben gerufen.

Zudem arbeitet Wehlend daran, dass Image von Dynamo zu korrigieren. In großen Teilen Deutschlands wird der Verein insbesondere mit Fankrawallen in Verbindung gebracht. Der Finanzchef will andere Punkte in den Vordergrund rücken.