Dresden/Halberstadt. Der frühere Dynamo-Profi Justin Eilers wird künftig für den Viertligisten Germania Halberstadt spielen. Das gab der Verein aus der Regionalliga Nordost vergangene Woche auf Facebook bekannt. „Wir freuen uns, dass wir mit Justin Eilers einen erfahrenen Spieler für unsere sehr junge Mannschaft gewinnen konnten, der in der Vergangenheit bewiesen hat, dass er auch einen Torriecher hat“, teilte der Verein mit.

Über „langjährige Kontakte seines Beraters" sei man mit dem 34-Jährigen ins Gespräch gekommen. Der VfB Germania möchte mit der Verpflichtung „das Gerüst der Mannschaft weiter komplettieren und auch dafür sorgen, dass in Halberstadt attraktiver und torreicher Fußball gespielt wird.“

Über die Vertragsdetails machten die Halberstädter keine Angaben. Bekannt ist aber, dass für Eilers, der wieder in seiner Heimstadt Braunschweig lebt, nun die berufliche Weiterentwicklung abseits des Fußballs im Vordergrund steht.

„Schon als kleines Kind wollte ich immer nur eine Sache: Einen Ball am Fuß haben und Fußballprofi werden. 16 Jahre lang durfte ich diesen Traum jetzt leben Ich bin dankbar für diese unvergessliche Zeit“, schrieb er in den sozialen Netzwerken. „Ich werde zwar weiterhin auf gutem Niveau weiterspielen, doch nun steht die berufliche Weiterentwicklung abseits des Fußballs im Vordergrund.“

Eilers verließ Dynamo als Aufstiegsheld

Am Samstag stand Eilers erstmals für den Viertligisten im Duell mit dem ZFC Meuselwitz auf dem Platz, verlor die Partie aber deutlich mit 0:3. Vergangene Saison war er noch beim Halleschen FC im Kader und machte für den Drittligisten insgesamt zwölf Spiele in Liga und Pokal. Im Sommer wurde sein auslaufender Vertrag nicht verlängert.

Seine erfolgreichste Zeit hatte Eilers bei Dynamo Dresden: In den Spielzeiten 2014/15 und 2015/16 erzielte er in 74 Spielen insgesamt 42 Tore. Im Sommer 2016 verabschiedete er sich nach dem Zweitliga-Aufstieg von Dynamo und wollte sich bei Werder Bremen den Traum von der Bundesliga erfüllen. Dass dies nicht klappte, lag nicht zuletzt an einer Serie schwerer Verletzungen - Leistenoperation und Kreuzbandriss inklusive.

Eilers musste Privatinsolvenz anmelden

Auch der Versuch, bei Apollon Smyrnis in der ersten Liga Griechenlands Fuß zu fassen, misslang. In Athen wurde er im vergangenen Jahr Opfer der Vereinspolitik, unter der auch damalige Trainer Valerien Ismael zu leiden hatte. Ismael hatte Dynamos Aufstiegshelden von einem Wechsel überzeugt, war aber nach nur 61 Tagen vor die Tür gesetzt worden - und für Eilers in der ersten Mannschaft kein Platz mehr.

Nachdem er zum Jahreswechsel 2018/19 seinen Vertrag bei Apollon auflöste, versuchte er bei den Sportfreunden Lotte in der dritten Liga an erfolgreichere Zeiten anzuknüpfen, doch auch hier schlug das Verletzungspech wieder zu, weswegen der von vornherein nur auf ein halbes Jahr begrenzte Vertrag nicht verlängert wurde.

Danach war Eilers mehr als ein Jahr vereinslos. Auch finanziell ging es ihm schlecht, er musste Privatinsolvenz anmelden. Im September 2020 fand er mit dem SC Verl einen neuen Verein, für den er in 18 Drittliga-Spielen fünfmal traf. Nach einer Saison holte ihn Dynamo-Legende und jetziger HFC-Sportchef, Ralf Minge, zum Drittligisten nach Halle.