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Sammer: Dynamos Abstieg kann neue Dinge erwecken

Klaus Sammer sieht in einem Abstieg in die 3. Liga Chancen für Dynamo Dresden. Der Klassenerhalt sei aber noch möglich. Dafür nimmt der Ehrenspielführer Fans und Spieler in die Pflicht.

Von Timotheus Eimert
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Dynamos Ehrenspielführer Klaus Sammer hat sich ausführlich zur sportlichen Situation des Fußball-Zweitligisten geäußert.
Dynamos Ehrenspielführer Klaus Sammer hat sich ausführlich zur sportlichen Situation des Fußball-Zweitligisten geäußert. © Archivbild: Robert Michael

Dresden. Dynamos Ehrenspielführer Klaus Sammer glaubt an den Klassenerhalt in der Relegation. „Noch ist alles drin“, erklärte er auf der Vereinshomepage. Dort hat sich der 79-Jährige zur aktuellen sportlichen Situation des Fußball-Zweitligisten geäußert. „Du darfst nicht verkrampfen, das war schon bei uns so“, empfahl die Dresdner Fußball-Legende, die selbst 1968 mit Dynamo aus der DDR-Oberliga in die DDR-Liga abgestiegen war. „Du musst als Fußballer deine innere Ruhe behalten. Wenn man die hat, sieht man viel mehr auf dem Spielfeld – und das ist elementar.“

Sammer würde sich über den Klassenerhalt sehr freuen. „Die Ansätze hat die Mannschaft ohne Zweifel, aber Fußball ist und bleibt ein Ergebnissport. Und die Spiele werden eben nicht mit Reden gewonnen, sondern auf dem Platz. Man muss versuchen, Dinge zu erzwingen, man bekommt nichts geschenkt“, erklärte er im Gespräch, in dem er auch über Dynamos erste große internationale Spiele gegen die Glasgow Rangers spricht.

Dynamo würde einen Abstieg verkraften

Auch die eigenen Fans nimmt der Vater von Matthias Sammer in die Pflicht. „Auch wenn man noch so enttäuscht ist, es bringt nichts, die eigene Mannschaft noch mehr unter Druck zu setzen. Man muss gemeinsam durch so eine Situation gehen“, führte er aus. „Und über den Kampf kommt dann das Spielerische. Das Spiel sieht meist erst dann etwas gelöster aus, wenn man ein Tor erzielt hat“, meinte er.

Selbst wenn Dynamo es nicht schaffen sollte, in der Relegation die zweite Liga zu halten, ist sich Sammer sicher, dass der Verein einen Abstieg verkraften würde. „Auch ein Abstieg kann völlig neue Dinge erwecken. Das habe ich nach dem Abstieg 1967/68 erlebt: Daraus ist etwas entstanden, wovon man in den Jahren danach gezehrt hat.“

Damals ist die Mannschaft mit Trainer Kurt Kresse direkt im ersten Jahr wieder in die erstklassige DDR-Oberliga aufgestiegen. Danach wurde Walter Fritzsch Trainer bei Dynamo und führte den Verein an die nationale Spitze und auf die europäische Bühne. In den 1970er-Jahren holten die Schwarz-Gelben fünfmal den Meistertitel, zweimal wurden sie FDGB-Pokalsieger und 52-mal traten sie im internationalen Wettbewerb an. „Es geht immer weiter, so bitter es auch wäre für den Verein, die Stadt und die Fans“, sagte Sammer.