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Minge spricht erneut über mögliche Dynamo-Rückkehr

Seit Wochen wird über ein mögliches Comeback des früheren Dynamo-Sportchefs Ralf Minge diskutiert. Nun äußert er sich selbst zu den Gerüchten.

Von Timotheus Eimert
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Zwei Jahre nach seinem Abschied als Dynamo-Sportchef wird über eine Rückkehr von Ralf Minge diskutiert. Nun äußerte sich die Vereinslegende selbst.
Zwei Jahre nach seinem Abschied als Dynamo-Sportchef wird über eine Rückkehr von Ralf Minge diskutiert. Nun äußerte sich die Vereinslegende selbst. © dpa/PA/Robert Michael

Dresden/Schönfeld. Kehrt Vereinslegende Ralf Minge zu Dynamo Dresden zurück? Seit Wochen wird darüber spekuliert, und immer wieder geht es über den Status des Gerüchts hinaus. „Wenn es die Möglichkeit gibt, so eine Vereinsikone wie ihn wieder einzubinden, dann sollte man alles in Bewegung setzen, das zu tun“, erklärte Sportgeschäftsführer Ralf Becker vor wenigen Wochen gegenüber der Bild-Zeitung.

Daraufhin äußerte sich auch Minge und erteilte den Gerüchten über eine baldige Rückkehr - in welcher Funktion auch immer - zunächst eine Absage: „Es gab und gibt meinerseits keinen Kontakt zu Dynamo, in dortige Überlegungen bin ich nicht eingeweiht.“

Doch nun hat sich der frühere Sportchef des Fußball-Drittligisten erneut selbst zu Wort gemeldet. Bei einer Gesprächsrunde mit dem Journalisten Uwe Karte in Schönfeld bei Thiendorf sagte der 62-Jährige am Dienstag auf die Frage eines Fans, ob man den von einem Minge-Comeback bei Dynamo träumen dürfte: „Träumen ja, aber bloß nicht wach werden.“ Ein klares Dementi sieht anders aus. Auf die Frage, wie er reagieren würde, wenn Dynamo bei ihm anfragt, sagte Minge: „Alles zu seiner Zeit.“

Derzeit ist Minge Sportchef beim Halleschen FC. Beim Drittligisten seien derzeit „so viele Aufgaben zu bewältigen, dass wir uns nicht mit Gerüchten, Spekulationen oder Eventualitäten beschäftigen wollen und können. Mein Augenmerk liegt auf Halle“, sagte der frühere Dynamo-Stürmer. Minges Vertrag in Halle läuft am Saisonende aus. Am Dienstag erklärte er: „Die handelnden Personen sind alle super lieb. In Halle stößt man an Grenzen, aber die kennt man auch. Es sind alle sehr engagierte Menschen in diesem Verein.“

Minge über Dynamo-Anfrage: „Alles zu seiner Zeit“

Die Beziehung zu Halle sei aber eine andere als zu Dynamo. Minge spielte von 1980 bis 1991 für die Dresdner, arbeitete danach als Co-Trainer und Chefcoach sowie Hauptgeschäftsführer für den Verein, zuletzt war er von 2014 bis 2020 als Geschäftsführer Sport tätig.

Unter ihm stieg Dynamo 2016 in die 2. Bundesliga auf, der Verein wurde entschuldet und das neue Trainingszentrum an der Messe wurde gebaut. „Ich muss rückblickend sagen, dass wir eine Menge geschafft haben in der Zeit. Es war wichtig, dass wir an einem Strang gezogen haben“, sagte Minge, und er betonte: „Einen Verein zu führen, ist anstrengender als eine Firma. Bei einer Firma kann ich durchregieren, im Verein muss ich miteinander sprechen.“

Nach dem Zweitliga-Abstieg 2020 kam es zur Trennung. Der Aufsichtsrat und Minge konnten sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Die Räte waren nicht mehr geschlossen überzeugt von Minge und seiner Arbeit als Sportchef, dieser fühlte sich demontiert. „Der Abschied ist ein Erdbeben für die Physische“, erklärte Minge nun, der ein halbes Jahr Psychologie studierte. „Die Personen, die mir damals wichtig waren, und nach wie vor sind, mit denen bin ich im Guten gegangen. Wenn ich die Mannschaft gesehen habe mit den Jeansjacken „Danke für alles Mingus“ und später die Fans, die meinen Namen gerufen haben, dann ist alles gut.“

Zur aktuellen sportlichen Situation von Dynamo wollte sich Minge am Dienstag nicht äußern. „Ich bin zu weit weg, um mir ein Urteil zu bilden“, sagte er auf die Frage, ob in der Mannschaft von Trainer Markus Anfang Führungsspieler fehlen. Vielleicht aber ist das Dynamo-Idol ja bald wieder näher dran an Mannschaft und Verein.