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Sachsens Innenminister verurteilt Dynamo-Randale

Sachsens Innenminister Armin Schuster hat nach den Ausschreitungen bei Dynamos Auswärtsspiel in Bayreuth Konsequenzen angekündigt und die Unterstützung von Sachsens Polizei bei der Identifizierung der Straftäter zugesagt.

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Am Samstag hatten einige Dynamo-Fans am Rande des Drittliga-Spiels gegen Bayreuth eine Imbissbude zerstört und Polizisten angegriffen. „Das sind keine Fußballfans, sondern organisierte Gewalttäter“, erklärte nun Sachsens Innenminister Armin Schuster.
Am Samstag hatten einige Dynamo-Fans am Rande des Drittliga-Spiels gegen Bayreuth eine Imbissbude zerstört und Polizisten angegriffen. „Das sind keine Fußballfans, sondern organisierte Gewalttäter“, erklärte nun Sachsens Innenminister Armin Schuster. © Eibner-Pressefoto/Marcus Foerster, Jürgen Lösel

Dresden/Bayreuth. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) hat die Ausschreitungen während des Drittliga-Fußballspiels zwischen der SpVgg Bayreuth und Dynamo Dresden (1:1) am Samstag in Bayreuth verurteilt.

„Die Vorfälle am Rande des Fußballspiels ... mit 14 durch sogenannte „Dynamo-Fans“ verletzte Polizisten und auch Angriffe gegen Ordner und Journalisten sind eine erschreckende Bilanz“, sagte der 61-Jährige laut Mitteilung vom Montag in Dresden. „Das sind keine Fußballfans, sondern organisierte Gewalttäter, die immer wieder Dresden, Sachsen und den sächsischen Fußball bundesweit in Verruf bringen.“

Verwüstungen in Stadion und Bahn, schwerer Landfriedensbruch, Diebstahl, zahlreiche Körperverletzungen, laut Schuster werde jede Grenze gebrochen. „Deshalb ist es höchste Zeit, noch konsequenter zu handeln.“ Da sieht der Minister zunächst den Verein gefordert, für Gewalttäter sei kein Platz beim Fußball und im Stadion. „Aber auch wir werden handeln“, sagte er. Sachsens Polizei werde „in jeder erdenklichen Form“ bei der Identifizierung und Überführung der Straftäter helfen.

14 Beamte verletzt, Schaden von 20.000 Euro

„Das sind wir letztlich allen Vereinen schuldig, die Dynamo Dresden als Gäste empfangen“, erklärte der Minister, der auch den verletzten Beamten gute Besserung wünschte. „Ich habe große Achtung vor den zahlreichen wirklichen Fans von Dynamo Dresden, die sich wie wir schämen!“

Einige Dresdner Fans hatten während der Partie die Polizei angegriffen. Wie die Polizei Oberfranken mitteilt, wurden dabei 14 Beamte verletzt. Außerdem wurde ein Imbissstand überfallen. Dabei entstand ein Schaden von 20.000 Euro. Zudem fehlt die Kasse des Imbisstands samt Inhalt. Die Polizei geht derzeit von 5.000 bis 10.000 Euro aus.

Weitere Vorfälle bei der An- und Abreise der Dynamo-Fans

Auch die An- und Abreise der Dresden-Fans verlief alles andere als störungsfrei. Bei der Rückfahrt aus Bayreuth etwa sollen einige Anhänger des Vereins einen Zug verwüstet haben. Ähnliches spielte sich nach Angaben der Bundespolizei bereits bei der Anreise ab: Es soll zu Sachbeschädigungen wie zerkratzte Fenster und herausgerissene Tische gekommen sein. Zudem wurden bei der Ankunft am Bayreuther Bahnhof Pyrotechnik und Nebeltöpfe gezündet, dadurch war eine Unterführung nicht mehr benutzbar.

Wie die Polizei mitteilte, kam es bei einem Fanmarsch der Dynamo-Anhänger vom Bahnhof zum Stadion zu weiteren Ausschreitungen, bei denen einem Journalisten gewaltsam zwei Kameras entwendet wurden. Die Polizei eilte dem Fotografen des Nordbayerischen Kuriers zu Hilfe. Der Mann blieb beim Übergriff unverletzt.

Dynamo bedauert die Vorfälle und hat mit der Aufarbeitung begonnen. „Es ist über alle Maße enttäuschend, dass dies einen dunklen Schatten über die Begegnung in Bayreuth wirft, welche auch aufgrund des herzlichen Willkommens und großen Bemühens der Gastgeber eigentlich alle Voraussetzungen für ein friedliches, verbindendes Fußballspiel erfüllt hatte“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Wehlend am Sonntag in einem Statement auf der Vereinshomepage. (SZ mit dpa)