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So läuft Dynamos Spiel gegen Borussia Dortmund

Für Zweitligaabsteiger Dresden ist das schwarz-gelbe Duell am Samstag der Höhepunkt in der Vorbereitung. Ganz anders sieht das beim Vizemeister aus. Was die Trainer sagen, welche Stars dabei sind und wo es noch Tickets gibt.

Von Tino Meyer
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Mannschaftsfoto im Kasten und jetzt: Dortmund. Die Partie gegen den Vizemeister ist Dynamos Höhepunkt in der Saisonvorbereitung - weiß auch Spielmacher Patrick Weihrauch (Nummer 10).
Mannschaftsfoto im Kasten und jetzt: Dortmund. Die Partie gegen den Vizemeister ist Dynamos Höhepunkt in der Saisonvorbereitung - weiß auch Spielmacher Patrick Weihrauch (Nummer 10). © dpa/Robert Michael

Dresden. Alles neu bei Dynamo Dresden: Mannschaft, Trainer, Liga. Sogar der Rasen im Rudolf-Harbig-Stadion wurde gewechselt – auch wenn das mit dem Zweitliga-Abstieg nichts zu tun hatte, sondern vielmehr an den Großveranstaltungen und Konzerten in der Sommerpause lag.

Der Neufang in der 3. Liga kann und soll also beginnen, und idealerweise liefert das vorletzte Testspiel am Samstag die Initialzündung. Dann nämlich tritt Vizemeister Borussia Dortmund in Dresden an, und die Chancen stehen tatsächlich nicht schlecht, dass am Ende des Tages so etwas wie Aufbruchstimmung stehen könnte. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Spiel.

Was bedeutet das schwarz-gelbe Duell für Dynamo?

„Wir freuen uns sehr auf die Begegnung mit Borussia Dortmund“, sagt Jürgen Wehlend, Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer. Für den Verein sei es das sportliche und emotionale Highlight der Sommervorbereitung – und zugleich Höhepunkt der diesmal zweitägigen Saisoneröffnung. Die beginnt am Freitag ab 15 Uhr mit dem Fan- und Familienfest im Harbig-Stadion.

Die Partie gegen Dortmund findet dann am Samstag um 17 Uhr statt. Es ist für Dynamo zweifellos der Härtetest vorm Drittligastart, wenngleich erst nächste Woche Samstag gegen den tschechischen Erstligisten Teplice die Generalprobe stattfindet.

Wie ordnen Dynamos Verantwortliche das Spiel ein?

Mit dem namhaften Gegner mag sich Cheftrainer Markus Anfang gar nicht so sehr befassen. „Wir müssen nicht über die Qualität von Dortmund reden, das ist eine Topmannschaft in Deutschland. Wir müssen darüber reden, was wir dem entgegensetzen können“, sagt der 48-Jährige – und hat klare Erwartungen an seine neuformierte Mannschaft, zu der seit Donnerstagmittag auch der von Zweitligist Holstein Kiel ausgeliehene Ahmet Arslan gehört. „Es geht darum, den Wettkampf anzunehmen und ein Stück weit auch unser Spiel durchzubringen. Wir können nicht nur verteidigen, sondern sollten versuchen mutig zu sein, wenn wir in Ballbesitz sind“, fordert Anfang.

Für Sportgeschäftsführer Ralf Becker ist die Partie nicht zuletzt eine atmosphärische Einstimmung auf die neue Saison, die am 23. Juli mit dem Heimspiel gegen 1860 München startet. „Wir möchten uns vor unseren Fans positiv präsentieren und uns gemeinsam auf die bevorstehende Spielzeit einstimmen“, betont Becker.

Wieviele Tickets sind für das Spiel verkauft?

„Für das Testspiel“, erklärt Dynamos Pressesprecher Ronny Zimmermann auf Nachfrage von Sächsische.de, „sind bislang knapp 22.000 Tickets verkauft. Die Tageskassen werden ab zwei Stunden vor Anpfiff geöffnet sein.“ Tickets gibt es außerdem am Freitag beim Fanfest sowie über die Dynamo-Homepage.

Der Pay-TV-Sender Sky Sport News HD zeigt die Begegnung zudem live und auch Dynamo selbst überträgt – erstmals auf der neuen Plattform „meinDynamo“, für die man sich auf der Vereinshomepage vorab registrieren muss.

Wann reist Dortmund in Dresden an, und wann geht‘s wieder zurück?

Der BVB, der erst am 29. Juli mit dem DFB-Pokalspiel gegen 1860 München in die Saison startet und sich seit gut einer Woche in der Vorbereitung befindet, wird Samstagmorgen noch in Dortmund trainieren „und eine Tagesan- und Abreise haben“. So vage formuliert das die Kommunikationsabteilung des Bundesliga-Zweiten der Vorsaison.

Genaue Details gebe der Verein aus Gründen der Sicherheit schon seit einigen Jahren nicht mehr bekannt, heißt es mit Verweis auf den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus im April 2017. Damals detonierten drei Sprengsätze in unmittelbarer Busnähe, als sich das Team in Dortmund in der Anfahrt zur Champions-League-Partie gegen den AS Monaco befand.

Direkt nach dem Spiel, das ungefähr 18.50 Uhr beendet ist, geht es zurück nach Dortmund. Auch dazu nennt der BVB keine Details. Nach Sächsische.de-Informationen wird die Mannschaft per Charterflug um 14.15 Uhr auf dem Flughafen Dresden an- und um 21.55 Uhr wieder abreisen.

Welche BVB-Stars werden in Dresden dabei sein?

Nicht viele – und auf keinen Fall die Nationalspieler, also allen voran die Neuzugänge Niklas Süle, Nils Schlotterbeck und Karim Adeyemi sowie Julian Brandt. Sie steigen erst an diesem Wochenende in die Vorbereitung ein und absolvieren parallel zum Spiel in Dresden ihre Leistungsdiagnostik.

Auch Dortmunds neuer Stürmerstar Sebastien Haller, den der BVB an diesem Mittwoch für kolportierte 35 Millionen Euro als Nachfolger des abgewanderten Erling Haaland verpflichtete, wird wohl nicht gegen Dynamo auflaufen. Offen ist, ob Vorjahres-Kapitän Marco Reus mitspielt. Nach seinem Muskelfaserriss, erlitten vor einem Monat bei der Nationalmannschaft, trainiert Reus seit Montag zumindest wieder.

Bei Dortmunds erstem Test am Dienstag gegen den Westfalenligisten Lüner SV bestand das Team aus vorrangig jungen, talentierten Spielern – und wurde angeführt vom Profi-Trio Mats Hummels, Youssoufa Moukoko und Mahmoud Dahoud.

Welchen sportlichen Stellenwert hat das Spiel für Dortmund?

Antwort vom BVB: einen (angemessen) hohen. „Wir freuen uns auf das Gastspiel in Dresden, das zu einem für uns noch frühen Zeitpunkt der Vorbereitung dennoch bereits ein anspruchsvolles Kräftemessen bereithält“, sagt Geschäftsführer Carsten Cramer. Man nehme den Test sehr ernst, teilt der Verein auf SZ-Nachfrage mit, „in dem Wissen, dass die 3. Liga schon um einiges früher in die Saison startet, insofern die Spieler der SGD entsprechend weiter in ihrer Vorbereitung sind; und natürlich auch, dass das Spiel für Mannschaft und Fans der SGD einen hohen Stellenwert hat“.

Den Test gegen Lünen gewann Dortmund mit 3:1, die BVB-Tore erzielten Prince Aning, Bradley Fink sowie Göktan Gürpüz. „Wir hätten uns eine bessere Leistung gewünscht“, sagte Edin Terzic, Borussias Identifikationsfigur und neuer Trainer danach. Insgesamt bestreitet Dortmund in der Vorbereitung fünf Testspiele. Dabei soll sich die Stärke des Gegners kontinuierlich steigern. Nach Lünen und Dynamo geht es danach gegen den Drittligisten Verl sowie die spanischen Erstligisten FC Valencia und FC Villarreal.