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Radeberger verspricht: Es bleibt bei Harbig-Stadion

Die Brauerei ist neuer Exklusivpartner von Dynamo Dresden und hat auch einen Teil der Namensrechte an der Spielstätte erworben. Die wird aber nicht umbenannt.

Von Sven Geisler
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Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend (2. v. l.) und Brauerei-Chef Axel Frech dokumentieren die Partnerschaft gemeinsam mit Cheftrainer Alexander Schmidt (l.) und Profi Morris Schröter (r.).
Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend (2. v. l.) und Brauerei-Chef Axel Frech dokumentieren die Partnerschaft gemeinsam mit Cheftrainer Alexander Schmidt (l.) und Profi Morris Schröter (r.). © Sven Geisler

Radeberg/Dresden. Im Stadion werden die Schankanlagen und Werbetafeln umgerüstet, an der Fassade der neue Markenname unter dem Schriftzug angebracht: Ab dem Heimspiel gegen den SC Paderborn am Sonntag, Anstoß 13.30 Uhr, wird bei Dynamo Dresden Radeberger Pilsner ausgeschenkt. Die Brauerei ist nach zehn Jahren wieder als exklusiver Biersponsor eingestiegen und hat zugleich einen Teil des Namensrechtes an der Spielstätte der Schwarz-Gelben erworben.

Dieser war durch den Rückzug des Konsums vakant. Seit Dezember 2018 heißt Dynamos Spielstätte wieder Rudolf-Harbig-Stadion. Das war möglich, weil mit den regionalen Unternehmen Drewag und Konsum zwei Partner gefunden wurden, die eine mittlere sechsstellige Summe pro Jahr geben bzw. gaben, aber dafür lediglich mit ihren Logos am und nicht im Stadionnamen präsent sein wollten.

Das will nun auch Radeberger so beibehalten, wie Geschäftsführer Axel Frech bei der Präsentation im Sudhaus der Brauerei am Freitag betonte. "Es bleibt bei Rudolf-Harbig-Stadion", sagt er. "Es ist uns eine Herzensangelegenheit, es bei dem Namen zu belassen, für den sich die Fans mit großer Mehrheit ausgesprochen haben." Bei einem online-Voting waren damals 29.512 Stimmen abgegeben worden, 54,34 Prozent entfielen auf Rudolf-Harbig-Stadion und 45,66 Prozent auf Dynamo-Stadion.

Feldschlößchen verzichtet auf Klage im Bier-Streit

Der Vertrag war bereits zum 1. Juli abgeschlossen worden, wird aber erst jetzt in Kraft gesetzt. Zuvor hatte der bisherige Partner, die Feldschlößchen Vertriebsgesellschaft, die Kündigung ihres Vertrages mit Dynamo juristisch prüfen lassen. Nachdem der Antrag auf eine einstwillige Verfügung vom Oberlandesgericht in Dresden abgewiesen worden ist, verzichtete das Unternehmen jedoch auf ein mögliches Verfahren in der Hauptsache.

Radeberger hatte in Verbindung mit dem Namensrecht ein deutlich höheres Angebot vorgelegt. "Dynamo ist viel wert. Es gibt in Sachsen keinen Verein, der beliebter ist", meint Brauerei-Chef Frech, während Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Jürgen Wehlend von einer strategischen Partnerschaft spricht. "Damit steigt die Attraktivität von Dynamo Dresden noch mehr. Das gibt uns für unser Ziel, langfristig zu den Top-20 im deutschen Fußball zu gehören, Kraft und Rückenwind", erklärt Wehlend.

Konkrete Summen wollten beide nicht nennen. Wehlend hatte bereits zur Mitgliederversammlung von einem mittleren sechsstelligen Betrag mehr pro Saison im Vergleich zu Feldschlößchen gesprochen. Bei einem Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren bis 30. Juni 2026 summiert sich das also auf bis zu 2,5 Millionen Euro. Die höhere Summe setzt sich nach unbestätigten Informationen aus 300.000 Euro für den Stadionnamen sowie 100.000 Euro für das exklusive Recht zum Bierausschank zusammen.

Partnerschaft auf Ebene direkt unter Hauptsponsor

"Es ist eine wirklich große Partnerschaft, anzusiedeln auf der Ebene direkt unter unserem Hauptsponsor", sagt Wehlend. Dynamos Hauptsponsor All-inkl.com aus Friedersdorf bei Löbau unterstützt die SGD seit 2018 jährlich mit einer siebenstelligen Summe.

Radeberger war bereits von 2006 bis 2011 der Biersponsor bei Dynamo, die Verbindung reicht allerdings weiter zurück. Frech präsentierte eine ungeöffnete Flasche der Edition eines Meisterbräus, mit dem die Schwarz-Gelben 1989 den DDR-Meistertitel unter Trainer Eduard Geyer begossen haben. "Bier ohne Heimat geht nicht", sagt der Geschäftsführer. Nach dem Aufstieg in die zweite Liga vor zehn Jahren kam jedoch kein neuer Vertrag zustande, obwohl damals nach Informationen von Sächsische.de im Aufsichtsrat bereits ein unterschriftsreifes Angebot vorgelegen hatte. Dazu wollte sich Frech nicht äußern. "Wir sind froh, dass wir wieder zusammengefunden haben, weil wir zusammengehören."

Radeberger setzt ausschließlich auf sein Export-Pilsner. Das alkoholfreie Bier sowie Radler kommt von Freiberger, das zur Radeberger Gruppe gehört, die mittlerweile in Frankfurt am Main sitzt und eine Tochtergesellschaft der Oetker AG ist.