Klare Sache, knapper Sieg: Dynamo gewinnt Testspiel
Belek. Dynamo Dresden hat das erste von zwei Testspielen während des Trainingslagers im türkischen Belek gewonnen. Der Fußball-Drittligist setzte sich am Donnerstagnachmittag gegen TS Galaxy FC aus dem südafrikanischen Mbombela mit 2:1 (2:1) durch - knapp, aber letztlich doch sehr verdient. "Das war Okay für die Phase der Vorbereitung, in der wir jetzt sind. Ein Wettkampfspiel will man immer gewinnen. Das haben wir geschafft. Und das tut natürlich gut, so etwas brauchen wir", sagte Dynamos Trainer Markus Anfang.
Die Dresdner waren vor allem in der zweiten Halbzeit phasenweise die deutlich überlegene Mannschaft, ohne gegen den Tabellenzwölften der ersten Liga Südafrikas echte Torgefahr erzeugen zu können. Anfang attestierte seinen Spielern, die Inhalte der Trainingseinheiten in den Tagen zuvor "ganz gut" umgesetzt zu haben. Allerdings waren Chancen einmal mehr echte Mangelware.
Dabei begann das Spiel wie gewünscht: mit der schnellen Führung. Nach sechs Minuten erzielte Ahmet Arslan, mit acht Saisontreffern bislang Dynamos bester Torschütze, das 1:0. Artistisch verwertete er den nach einem Schuss von Akaki Gogia vom Torwart unzureichend abgewehrten Ball. Danach passierte allerdings nicht mehr viel. Erst in der 24. Minute gab es die nächste nennenswerte Szene, Dennis Borkowski schoss nach Traumpass von Paul Will knapp am Tor vorbei.
Das Problem der bisherigen Saison setzt sich also offenbar auch in Belek fort. Chancen gibt es sehr wenige, und die werden dann zudem nicht konsequent genutzt. Übrigens auch im Training: In den Spielformen, die Anfang vorrangig am Dienstag üben ließ, gab es ebenso wenig bis keine Tore wie bei den gut 50 Standards in der Trainingseinheit am Mittwoch.
Ein zweiter Treffer in der ersten Halbzeit des Testspiels gelang Dynamo dennoch - durch die Einzelaktion von Christian Conteh, der ein Solo zum 2:0 in der 33. Minute abschloss. Zwei Minuten später kamen die Südafrikaner jedoch durch Djakaridja Traore zum Anschlusstor. Der Ivorer traf mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze.
In der Halbzeitpause wechselte Dynamo komplett durch. Bis auf die nach ihren Verletzungen im Aufbautraining befindlichen Stefan Kutschke, Robin Becker und Panagiotis Vlachodimos, den mit Oberschenkel-Problemen aussetzenden Manuel Schäffler sowie Oliver Batista Meier (zuletzt Infekt) kamen alle Spieler zum Einsatz.
Für Freunde von Details: In der ersten Halbzeit trug Innenverteidiger Kevin Ehlers die Kapitänsbinde in Vertretung von Tim Knipping, der nach dem Seitenwechsel spielte. Und im Tor stand zu Beginn Niklas Heeger, lange Zeit der dritte Mann in Dynamos Torwart-Trio. Gut möglich, dass er ab Januar auch in den Ligaspielen den Vorzug vorm bislang wenig überzeugenden Stefan Drljaca und dem aufgrund einer Verletzung abgereisten Sven Müller erhält. "Man muss schauen, wie sich das entwickelt. Ich muss meine Leistung bringen", sagt Heeger.
Bei Müller gab es indes Entwarnung. Bei seiner Knieverletzung, die er sich am Dienstagvormittag im ersten Training zuzog, handelt es sich nicht um den befürchteten Kreuzbandriss. Stattdessen erlitt der Torwart lediglich eine starke Dehnung und wird demnach nicht lange ausfallen.
Auch nach der Pause sahen die ein paar Dutzend Zuschauer, darunter mitgereiste Fans und Sponsoren sowie Spielerberater, eine Partie, die sich vorrangig zwischen den Strafräumen abspielte. Die einzige Möglichkeit auf das dritte Tor hatte Max Kulke, dessen Schuss der Torwart zum Eckball abwehrte. Auf der Gegenseite parierte Dynamo-Schlussmann Drljaca einen Freistoß.
Das war's - und am Montag folgt der zweite Test, dann gegen das italienische Top-Team Sampdoria Genua. Bis dahin wird weiter trainiert, vermutlich vorrangig Torabschlusshandlungen.
Abschließend noch ein Detail am Rande: Die Partie gegen TS Galaxy war die erste überhaupt von Dynamo gegen eine südafrikanische Mannschaft. Bisher standen Duelle gegen Klubs aus 50 verschiedenen Ländern in der Vereinschronik, Südafrika ist nun Land Nummer 51.
Dynamo in der ersten Halbzeit mit: Heeger - Lehmann, Ehlers, Kammerknecht, Meier - Will - Conteh, Arslan, Hauptmann, Gogia - Borkowski. Und in der zweiten Hälfte: Drljaca - Melichenko, Lewald, Knipping, Kulke - Akoto, Kade - Weihrauch, Oehmichen, Shcherbakovski - Ehrlich.