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Dynamo: Entscheidung über Hartmann steht weiter aus

Der Ex-Kapitän hat in Dresden noch keinen neuen Vertrag, darf sich aber mit der Mannschaft aufs Comeback vorbereiten. Der Trainer sagt, wie es jetzt aussieht.

Von Sven Geisler
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Marco Hartmann trainiert wieder mit Dynamos Mannschaft, kann aber laut Chefcoach Alexander Schmidt noch nicht alles mitmachen.
Marco Hartmann trainiert wieder mit Dynamos Mannschaft, kann aber laut Chefcoach Alexander Schmidt noch nicht alles mitmachen. © Lutz Hentschel

Dresden. Er wäre nach wie vor der dienstälteste Spieler bei Dynamo Dresden. Aber nach wie vor ist offen, ob Marco Hartmann einen Vertrag für die nun bereits laufende Saison bekommt. Im März hatte sich der Ex-Kapitän am verletzten rechten Knie operieren lassen. Dabei wurde die Bizepssehne am Wadenbeinköpfchen refixiert, wie der Verein damals mitteilte. Seitdem kämpft Hartmann einmal mehr um sein Comeback.

Sein Vertrag ist allerdings zum Ende der Saison ausgelaufen. Doch Dynamo bietet ihm die Chance, das Aufbautraining zu absolvieren. "Er arbeitet sehr hart mit Tobi (Tobias Lange, Leiter Physiotherapie)", hatte Trainer Alexander Schmidt berichtet. Nun ist Hartmann tatsächlich ein Stück weiter, aber noch nicht weit genug, dass eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft fallen kann.

"Wir wollen sehen, ob er stabil bleibt", erklärt Schmidt und verweist auf die Richtlinien der Berufsgenossenschaft, die für die Wiedereingliederung die Kosten trägt. "Er darf noch nicht voll alles mitmachen. Dafür haben wir einen Ablaufplan, an den halten wir uns." Dennoch will Schmidt das Thema nicht auf die lange Bank schieben. "Im August wird dann schon eine Entscheidung fallen", sagt der 52-Jährige. "Aber es ist so, dass ein Testspiel noch nicht sinnvoll ist."

Deshalb kam Hartmann auch bei einer kurzfristig vereinbarten Partie gegen den SC Freital (5:1) am vorigen Montag nicht zum Einsatz. Zeitdruck besteht insofern nicht, dass der 33-Jährige als derzeit vertragsloser Profi auch nach dem Ende der offiziellen Wechselfrist zum 31. August bei einem Verein unterschreiben könnte.

Seit dem 5. Dezember kein Einsatz mehr

Hartmann war im Sommer 2014 vom Halleschen FC zu Dynamo gewechselt. In insgesamt 117 Pflichtspielen für die Schwarz-Gelben hat der Defensivspezialist 17 Tore erzielt. In den vergangenen Jahren war auffällig, dass die Dresdner oft schwächelten, wenn Hartmann gefehlt hat. Erst in der Vorsaison konnte die Mannschaft den Beweis antreten, dass es auch ohne den Routinier geht, wobei der keinesfalls unbeteiligt war. Vielmehr sorgte er nach einem durchwachsenen Start zwischenzeitlich für Stabilität. Von den fünf Spielen, in denen Hartmann in der Startelf stand, gewann Dynamo vier, er erzielte zwei Tore. Beim 0:0 gegen Uerdingen am 5. Dezember hatte er seinen bislang letzten Einsatz. Dabei verletzte er sich am Knie.

Hartmann sagt angesichts seiner langen Krankenakte selbstironisch: "Mein Körper ist nicht in einem Zustand, dass ich nach der Karriere direkt in den Rollstuhl müsste.“ Seine Einstellung zur Zukunft bei Dynamo hat er bereits vor Monaten deutlich gemacht: „Ich will keiner sein, der eine Art Anhängsel ist, das man nicht loswird, sondern jemand, der gebraucht und aus diesem Grund mitgenommen wird.“

Nach dem Ende seiner Karriere könnte Hartmann als Lehrer arbeiten. Das Studium hat er parallel zu seiner Fußballkarriere abgeschlossen. "Das ist schon ein Punkt, der den Blick in die etwas weiter entfernte Zukunft sehr entspannt macht, weil ich eine ganz gute Perspektive als Alternative habe", sagt er.

Vorher aber möchte er sich mit seiner Frau und den beiden Kindern noch einen großen Traum erfüllen und mit seiner Familie zu einer großen Weltreise aufbrechen. "Sollte sie im Sommer 2022 beginnen, wäre der Startpunkt voraussichtlich Kanada. Anschließend geht es immer mit der Sonne Richtung Süden weiter. Über den Winter stünde Neuseeland und Australien auf dem Plan. Aber wo die Reise dann endet – keine Ahnung, vielleicht irgendwo im Südpazifik."

Ob seine Reise auf dem Fußballplatz weitergehen kann, ist weiter offen.