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Viel Pyro, keine Krawalle - die Polizeibilanz nach Dynamos Relegationsspiel

Noch in der Nacht nach der sportlichen Nullnummer zwischen Kaiserslautern und Dresden zieht auch die Polizei zufrieden Bilanz - und bedankt sich bei den mitgereisten Dynamo-Fans.

Von Tino Meyer
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Pyrotechnik wurde am Freitagabend immer wieder abgebrannt, rund um die als Hochrisikospiel eingestufte Partie zwischen Kaiserslautern und Dynamo Dresden blieb es aber insgesamt ruhig.
Pyrotechnik wurde am Freitagabend immer wieder abgebrannt, rund um die als Hochrisikospiel eingestufte Partie zwischen Kaiserslautern und Dynamo Dresden blieb es aber insgesamt ruhig. © dpa

Kaiserslautern/Dresden. Die Meldung der Polizei nach dem emotionsgeladenen, intensiven und von Pyrotechnik in beiden Fanblöcken geprägten Relegationsspiel endet einigermaßen launig. Der Abend in Kaiserslautern, wo sich Dynamo Dresden mit dem 0:0 eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel am Dienstag verschafft hat, verlief "sozusagen ohne besondere Vorkommnisse". Die Beamten bezogen das in ihrem Bericht ausdrücklich aufs Sportliche, es darf aber durchaus auch für die Sicherheitslage gelten.

Noch in der Nacht zum Samstag zog das Polizeipräsidium Westpfalz ein weitgehend positives Fazit. "Trotz des hohen Besucheraufkommens in der Stadt und im Stadion gab es für die Einsatzkräfte verhältnismäßig wenig Anlässe, um einzuschreiten", hieß es vonseiten der Behörde zu den Vorfällen rund um die vorab als Hochrisikospiel eingestufte Partie.

Für die Polizei habe es in Kaiserslautern zwei Schwerpunkte gegeben: die Trennung der Heim- und Gästefans sowie parallel dazu die Regelung des An- und Abreiseverkehrs. Schwierigkeiten zeigten sich hier fast ausschließlich nach dem Spiel. "Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, insbesondere weil der Park & Ride-Verkehr nicht reibungslos lief", erklärte die Pressestellte des Polizeipräsidiums. Viele der rund 5.000 mitgereisten Dynamo-Fans mussten nach dem Abpfiff teilweise bis nach Mitternacht im Stadiongelände warten, weil Lauterer Fans die Anfahrt der Shuttlebusse zum Betzenberg blockierten.

"Die Verkehrsprobleme und insbesondere das Shuttle-Konzept wird mit den verantwortlichen Organisationen intensiv nachbereitet werden. Wir müssen uns bei den Fans bedanken, dass sie die langen Wartezeiten so geduldig ausgehalten haben", sagte Einsatzleiter Ralf Klein. Ermittlungen laufen nun wegen Sachbeschädigungen, weil unter anderem sanitäre Anlagen im Gästebereich des Fritz-Walter-Stadions zerstört wurden. Darüber hinaus wurde eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Ein noch Unbekannter hat nach Angaben der Polizei "Reporter eines Fernsehteams angegriffen und nach ihnen getreten".

Rund 5.000 Fans begleiteten Dynamo zum Auswärtsspiel in Kaiserslauern - und (fast) alle in Gelb. Dieses Motto hatten die Ultras Dynamo vorher ausgegeben.
Rund 5.000 Fans begleiteten Dynamo zum Auswärtsspiel in Kaiserslauern - und (fast) alle in Gelb. Dieses Motto hatten die Ultras Dynamo vorher ausgegeben. © Eibner-Pressefoto

Vor, während und nach dem Spiel wurde in den Fanblöcken beider Vereine zudem massiv Pyrotechnik abgebrannt. Einige der Verantwortlichen konnten laut Polizei ermittelt werden. Sie müssen mit Anzeigen wegen versuchter Körperverletzung sowie wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz rechnen. Ein Fan wehrte sich, als er nach dem Abbrennen von Pyrotechnik festgenommen werden sollte. Er erhält deshalb zusätzlich eine Anzeige wegen Widerstands.

Ermittlungen würden darüber hinaus gegen einige Dresdner Fans laufen. Sie stehen im Verdacht, auf dem Weg nach Kaiserslautern bei Zwischenstopps auf Rastplätzen Mülleimer beschädigt zu haben. Mindestens ein Tatverdächtiger konnte anhand des Fahrzeugkennzeichens ausfindig gemacht und bei seiner Ankunft in Kaiserslautern gestoppt werden. Der Mann muss ebenfalls mit einem Strafverfahren rechnen.

Die Polizei hatte die erste Relegationspartie als Hochrisikospiel eingestuft, nicht zuletzt weil es beim Zweitligaspiel beider Vereine 2013 in Kaiserslautern zu schweren Ausschreitungen gekommen war. Damals hatten gewaltbereite Dynamo-Fans Shuttlebusse attackiert. "Natürlich zieht man aus solchen Geschehnissen seine Lehren", erklärte Polizeisprecherin Christiane Lautenschläger. Mehrere Hundertschaften Polizei trennten diesmal die Fanlager. Rund um das Stadion und in der Innenstadt herrschte ein striktes Alkoholverbot, Glasflaschen waren ebenfalls verboten.

Die Polizei in Dresden will nun am Montag ihr Sicherheitskonzept für das Rückspiel am Dienstagabend, 20.30 Uhr, vorstellen. Das Rudolf-Harbig-Stadion wird dann mit rund 32.000 Zuschauern restlos ausverkauft sein. Nach Informationen von Sächsische.de soll vergleichbar mit dem Hinspiel auch in Dresden rund ums Stadion ein Alkoholverbot gelten.