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Was Dynamos Kapitän am Heimsieg nervt

Sebastian Mai ist nach dem 1:0 gegen Wiesbaden nur über den Sieg glücklich. "Wir hatten teilweise zu viel Hokuspokus", sagt er und erklärt, was jetzt wichtig ist.

Von Jens Maßlich
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Dynamos Trainer Markus Kauczinski klatscht nach dem 1:0 Sieg gegen Wiesbaden mit Sebastian Mai ab.
Dynamos Trainer Markus Kauczinski klatscht nach dem 1:0 Sieg gegen Wiesbaden mit Sebastian Mai ab. ©  dpa/Robert Michael

Dresden. Im dritten Anlauf hat es geklappt. Zweimal musste Dynamos Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden abgesagt werden, am Mittwochabend konnte die Partie des 19. Spieltags endlich stattfinden. Und auch zum verspäteten Abschluss der Hinrunde gab sich der Tabellenführer keine Blöße.

Beim 1:0-Heimsieg wusste der Tabellenführer vor allem in der ersten halben Stunde zu überzeugen, agierte mit hohem Tempo und viel Leidenschaft. Das frühe Tor durch Pascal Sohm ist die logische Konsequenz daraus. Doch danach verpasste es Dynamo, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Das nervt auch Sebastian Mai, wie er im Interview nach dem Spiel zugibt.

Sebastian Mai, nach dem Remis gegen Saarbrücken haben Sie die Mannschaft sehr gelobt. Wie fällt ihr Fazit nach dem 1:0-Sieg gegen Wiesbaden aus?

Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Mit dem Spiel bin ich nicht so zufrieden. Aber man kann nicht immer konstant Fußballspielen. Heute war es wichtig zu gewinnen. Das freut mich. Vor allem war es kräfteraubend. Also alles gut.

Die Mannschaft ist gerade zu Beginn des Spiels ein hohes Tempo und mit viel Leidenschaft in jeden Zweikampf gegangen. Wer hat die letzten Worte in der Kabine gesprochen?

Das bleibt geheim.

War es der Plan, viel Druck aufzubauen und so Fehler beim Gegner zu erzeugen?

Wir wollten das machen, ja. In der ersten halben Stunde hat es ganz gut geklappt. Dann lief es nicht mehr so gut. Wir haben dafür aber defensiv alles gut wegverteidigen können. Unsere Stürmer hatten es schwer anzulaufen, weil es Wiesbaden mit vielen langen Bällen versucht hat. Dann ist es schwer, dort einen Fuß davor zu bekommen. Was aber bleibt, ist, dass wir eher den Deckel draufmachen müssen. Wiesbaden hat uns sehr viele Räume geboten. Wenn wir das besser machen, geht das hier höher aus.

Dabei hätte das frühe Tor durch Pascal Sohm Ihnen eigentlich in die Karten spielen müssen…

Unser Matchplan war zu gewinnen. Dann war wichtig, hinten die Null zu halten. Das ist schwer, wenn der Gegner so große Stürmer hat. Das ist zwar einfacher Fußball, aber relativ effektiv. Heute zum Glück nicht, weil wir es alle zusammen defensiv gut gemacht haben. Nur offensiv haben wir es nicht so gut gemacht, außer einmal.

In den Zweikämpfen ging es hart zur Sache. Ist das der Weg für die restlichen Spiele?

Zu einhundert Prozent. Man hat gesehen, wir waren extrem heiß zu gewinnen. Das müssen wir für die letzten Spiele mitnehmen und auch, wenn die Spitzenspiele zu Ende sind. Dann kommen Mannschaften, für die geht es um andere Sachen und die spielen anderen Fußball als die, die jetzt oben stehen. Vor allem da müssen wir uns straffen. Du brauchst niemanden gegen Wiesbaden, Rostock oder 1860 motivieren. Danach sollten wir konstant und auf der Höhe sein.

In der zweiten Halbzeit war das Tempo deutlich geringer. Musste die Mannschaft dem hohen Tempo der ersten halben Stunde Tribut zollen?

Kann schon sein. In der ersten Halbzeit war es für die Stürmer schwer anzulaufen. Das ist kraftraubend. Genau dann musst du aber Ballbesitzphasen kreieren. Da hatten wir teilweise zu viel Hokuspokus. Mit längerem Ballbesitz hätten wir uns auch etwas mehr ausruhen können.

Wie regenerieren Sie nach so einem intensiven Spiel?

Jetzt erst einmal schnell essen. In der englischen Woche ist aber vor allem Schlaf das Beste. Man trainiert nicht viel, höchsten taktisch. Das Zauberwort ist Schlaf.

Die Verfolger Ingolstadt und 1860 München haben in ihren Nachholspielen zeitgleich nur Unentschieden gespielt. Nehmen Sie das zur Kenntnis?

Das sollte uns scheißegal sein. Wenn wir unsere Spiele ziehen, dann brauchen wir nicht irgendwo hingucken. Es ist eine Randnotiz, aber es sollte sich niemand irgendwo hinhängen und darauf ausruhen. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Die Fragen wurden von Dynamo-Pressesprecher Henry Buschmann gestellt. Wegen der Auflagen im Hygienekonzept gibt es derzeit nach Spielen für Journalisten keine Möglichkeit, Interviews mit Trainern und Spielern zu führen.

So lief das Spiel: der Liveticker hier zum Nachlesen.

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