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Ärger über Wagners WM-Kommentar beim ZDF

Ex-Fußballprofi Sandro Wagner hat beim Spiel der deutschen Nationalelf gegen Spanien mit einem Kommentar im ZDF Kritik auf sich gezogen. Einen Tag später äußert er sich selbst dazu.

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Sandro Wagner war im ZDF Co-Kommentator bei der Partie gegen Spanien.
Sandro Wagner war im ZDF Co-Kommentator bei der Partie gegen Spanien. © dpa/Tom Weller

Doha/Mainz. Sandro Wagner pflegt derzeit einen recht extrovertierten Musketier-Look. Mit seiner durchgestylten Bart- und Haarpracht würde es der frühere Fußball-Nationalspieler locker in jede Verfilmung des Mantel- und Degen-Klassikers von Alexandre Dumas schaffen. Seit Sonntag steht allerdings für zahlreiche Kritiker fest, dass der WM-Experte des ZDF am besten in einer Stummfilm-Version aufgehoben wäre.

Hatte Wagner zuletzt mit eloquenten Analysen überzeugt, kam beim Spiel zwischen Deutschland und Spanien (1:1) wieder jener großspurige und polarisierende Sprücheklopfer zum Vorschein, der schon während seiner aktiven Zeit als Torjäger in der Bundesliga für den ein oder anderen Aufreger gut war.

"Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel", sagte Co-Kommentator Wagner während der zweiten Hälfte - und bezog sich damit offensichtlich auf das Thawb genannte traditionelle arabische Gewand.

Die Kritik in den Sozialen Netzwerken ließ nicht lange auf sich warten. Einige User warfen Wagner Rassismus vor. Das ZDF, das auf einen Tweet der deutschen Spitzen-Beachvolleyballerin und Athleten-Vertreterin Karla Borger reagierte, rügte seinen Experten.

"Sandro Wagners Aussage über den Thawb ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht", schrieb der übertragende TV-Sender auf Twitter und kündigte eine Aufarbeitung mit dem Trainer des Regionalligisten SpVgg Unterhaching an: "Wir werden das besprechen."

Solche Aussagen kennt Wagner nur zu gut von früher. Schließlich gaben das oft genug die Trainer des mittlerweile 34-Jährigen zu Protokoll, als er sich in Diensten von Bayern München, Darmstadt 98 oder der TSG Hoffenheim mal wieder einen verbalen Aussetzer geleistet hatte.

Diesmal ruderte Wagner aber auch selbst zurück. "Es war ein unüberlegter Spruch mit einer unpassenden Bemerkung, die ich mir hätte sparen können", sagte der gebürtige Münchner am Montag: "Wenn sich jemand angegriffen gefühlt hat - sorry, das war 0,0 meine Absicht."

Mit Konsequenzen vom Sender muss Wagner nicht rechnen. Er habe das Spiel an der Seite von Kommentator Oliver Schmidt insgesamt sehr fachkundig begleitet, teilte das ZDF auf Anfrage mit. Am Mittwoch wird Wagner erneut gemeinsam mit Schmidt als Co-Kommentator bei der Partie Polen gegen Argentinien für das Zweite im Einsatz sein. (sid/dpa)