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HC Elbflorenz besiegt Zweitligameister

Die Dresdner drehen eine völlig verrückte Handballpartie. Auch die Zuschauer und der Ball spielen dabei eine wichtige Rolle.

Von Alexander Hiller
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Oskar Emanuel erzielte den 30. Treffer, das Siegtor.
Oskar Emanuel erzielte den 30. Treffer, das Siegtor. © Matthias Rietschel

Dresden. Ist der HC Elbflorenz etwa auf dem Weg, eine Spitzenmannschaft in der 2. Handball-Bundesliga zu werden? Die Frage drängt sich nach dem Duell am Freitagabend gegen Spitzenreiter VfL Gummersbach auf.

Da drehten die Sachsen ein verloren geglaubtes Spiel gegen den als Erstliga-Aufsteiger feststehenden Kontrahenten noch um, gewannen am Ende sensationell mit 30:29. Dabei gaben beim 2:10-Zwischenstand gaben wohl die Wenigsten der 1.632 Zuschauer noch einen Pfifferling auf ihre Mannschaft, auch der Halbzeitstand (12:16) verhieß aus Dresdner Sicht nichts Gutes. Doch die Hausherren rappelten sich auf - und das trotz schwerwiegender Verletztenliste.

Die Ausfälle von Nils Kretschmer (Schleimbeutelentzündung), René Zobel (Sprunggelenksverletzung) und Lukas Wucherpfennig wurden überspielt, zu allem Überfluss knickte während des Spiels noch Kreisläufer Michael Schulz um und fällt wohl länger aus. Auch Hennig Quade musste verletzt raus.

Auch der rutschige Ball, aufgrund der immens schwülen Hallenatmosphäre, spielte eine tragende Rolle. „Uns sind dadurch viele technische Fehler unterlaufen, dem Gegner auch. Phasenweise war es kein schönes Spiel“, bilanzierte HC-Trainer Rico Göde. „Aber der Kampf war überragend, in der zweiten Halbzeit hat uns Marius Noack wieder reingebracht“, hob der 40-Jährige den Torhüter heraus, der insgesamt 44 Prozent der gegnerischen Würfe parierte.

„Wir haben heute auch eine Atmosphäre erlebt, wie wir sie schon lange nicht hatten“, sagte Göde. Mindaugas Dumcius (sechs Tore), Philip Jungemann und Siegtorschütze Oskar Emanuel (je fünf) ließen sich davon besonders anstacheln. Ist der Tabellensechste also auf dem Weg nach oben? Das lässt sich so einfach nicht sagen. „Heute hat die Mannschaft gewonnen, die mehr gekämpft hat, man hat gemerkt, dass bei uns etwas die Luft raus war“, erklärte Gäste-Trainer Guojon Valur Sigursson.