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Krise von Dresdens Elbflorenz-Handballern geht weiter

Beim VfL Lübeck-Schwartau kassiert der HC Elbflorenz Dresden die vierte Niederlage in Folge – trotz guten Spiels. Die Lage bleibt angespannt, inzwischen mehr denn je auch personell.

Von Tino Meyer
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Die Enttäuschung ist groß beim HC Elbflorenz, auch bei Mindaugas Dumcius. Mit sechs Treffern erzielt er in Lübeck die meisten Treffer für die Dresdner.
Die Enttäuschung ist groß beim HC Elbflorenz, auch bei Mindaugas Dumcius. Mit sechs Treffern erzielt er in Lübeck die meisten Treffer für die Dresdner. © Lutz Hentschel

Dresden. Jegliche Enttäuschung, Vorwürfe oder auch Kritik räumte der Trainer direkt nach dem Spiel sofort ab. „Die Jungs brauchen nicht enttäuscht sein, das habe ich ihnen auch gesagt. Ich habe eine starke kämpferische Leistung meiner Mannschaft gesehen“, betonte Rico Göde, Cheftrainer des HC Elbflorenz nach der 27:29-Niederlage am Freitagabend beim VfL Lübeck-Schwartau.

Ignorieren konnte und wollte aber auch er nicht die Fakten. Denn mit der vierten Niederlage in Folge stecken seine Zweitliga-Handballer weiter nicht nur in einer zumindest echten Ergebniskrise, bedrohlicher ist die Tabellensituation. Sechs Punkte und einen Platz trennen die Dresdner von der HSG Konstanz und damit der Abstiegszone. Allerdings hat das Team vom Bodensee im Saisonfinale noch eine Partie mehr zu bestreiten. Mehr denn je, das hatte Göde bereits vor dem Spiel im hohen Norden gesagt, spielt jetzt der Kopf und damit die psychologische Komponente eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auf Kritik angesichts der nächsten Niederlage, einmal mehr eine unnötige, weil vermeidbare, verzichtete er und erklärte vielmehr: „Vom Siebenmeterpunkt hätten wir etwas brutaler sein müssen. Ansonsten kann man der Mannschaft keine Vorwürfe machen.“

Nicht nur in der ersten Halbzeit (13:13) sahen die 1.760 Zuschauer eine sehr ausgeglichene Partie, die letztlich wieder in den Schlussminuten entschieden wurde. Statt den Ausgleich zu erzielen, Chancen dazu gab es für Dresden beim Stand von 24:25 und 25:26 einige, setzten sich die Gastgeber mit zwei Toren ab und sich am Ende knapp durch.

Schlimmer, weil wohl folgenschwerer als die Niederlage, waren die nächsten Hiobsbotschaften der medizinischen Abteilung. Ohne fünf verletzungsbedingt fehlende Profis mussten die Dresdner ohnehin schon antreten, außerdem die suspendierten René Zobel und Michael Schulz. Nun kamen während des Spiels noch Christodoulos Mylonas und Nils Kretschmer hinzu. „Insgesamt kommt man schon ins Zweifeln, wenn man bedenkt, wie viel Verletzungspech wir diese Saison haben“, sagte Göde danach. Mit Sebastian Greß und Mindaugas Dumcius standen ihm ab Mitte der zweiten Hälfte nur noch zwei etatmäßige Rückraumspieler zur Verfügung.

Viel Zeit zum Regenerieren bleibt nun nicht. Schon am Mittwoch steht das Heimspiel gegen die Ukrainer von Motor Zaporizhzhia an, die allerdings ohne Wertung diese Saison in der 2. Bundesliga mitspielen. Und am kommenden Samstag tritt der HC Elbflorenz dann auswärts beim Tabellenneunten Tusem Essen an.