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So spielt Elbflorenz unter Coronabedingungen

Dem Handball-Zweitligisten aus Dresden fehlen vier Profis und die Trainer. Das Team überspielt das selbst gegen einen Erstliga-Absteiger. Am Ende reicht das nicht.

Von Alexander Hiller
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HC-Manager wohl bei seinem letzten Einsatz als einspringender Chefcoach des Handball-Zweitligisten.
HC-Manager wohl bei seinem letzten Einsatz als einspringender Chefcoach des Handball-Zweitligisten. © www.loesel-photographie.de

Dresden. Karsten Wöhler geht nicht als Kurzzeit-Erfolgscoach in die Geschichte des HC Elbflorenz ein. Zum zweiten und vermutlich letzten Mal saß der Manager als Trainer auf der Bank des Dresdner Handball-Zweitligisten. Und unter der Führung des 46-Jährigen bleiben die Elbestädter in einer Extremsituation ohne Sieg.

Nach dem 28:28 beim ASV Hamm-Westfalen trotzte der HC Elbflorenz erneut den schwierigen Bedingungen. Am Samstag mussten sich die Dresdner vor 804 Zuschauern in der Ballsportarena gegen Erstliga-Absteiger HSG Nordhorn-Lingen in einer aufopferungsvoll geführten Partie buchstäblich in letzter Sekunde mit 26:27 (13:11) geschlagen geben.

Für den HC Elbflorenz war es das zweite und vermutliche letzte Spiel, in dem vier Spieler und das Trainer-Duo Rico Göde und Kay Blasczyk wegen einer Corona-Infektion und damit verbundener Quarantäne fehlten. Wann und mit welchem Substanzverlust die Genannten in das Team zurückkehren, ist abhängig von den jeweiligen Krankheitsverläufen. Karsten Wöhler verkündete diese Woche, dass keiner der Betroffenen einen ernsten Verlauf, aber alle Symptome gezeigt hätten.

Das Fehlen von Philip Jungemann, Michael Schulz, Max Mohs und Vincent Klepp überspielte der gesunde Teil der Mannschaft mit extremer Moral. Die anfänglich spieltechnisch überlegenen Gäste (7:4-Führung/15.) verloren hingegen mit zunehmender Spieldauer ihr Konzept, ihren Spielfaden. Auch ein Verdienst der aufwändigen und schnellbeinigen Dresdner Abwehr.

Die musste aber ausgerechnet in der Schlussphase ohne ihren derzeitigen Chef auskommen. Nach der dritten Zwei-Minuten-Zeitstrafe erhielt Nils Kretschmer die Rote Karte und musste sich die eminent spannende Schlussphase von draußen ansehen. In der war auch das Fehlen von HC-Spielmacher Sebastian Greß (sechs Tore) ein wichtiges Puzzleteil, dass es doch nicht ganz reichte. Zwar konnte Lukas Wucherpfennig 30 Sekunden vor der Schlusssirene zum 26:26 ausgleichen, doch die verbleibende Zeit nutzten die ausgebufften Gäste optimal. Zwei Sekunden vor dem Ende kassierte der starke Torhüter Mario Huhnstock den 27. Treffer von Nordhorn-Lingen - die Entscheidung.