Sport
Merken

Das sagt Dresdens Handballtrainer zu seiner Jobgarantie

Rico Göde reagiert kämpferisch auf den Vorstandsentscheid, dass er trotz einer Negativserie Chefcoach des Zweitligisten HC Elbflorenz bleiben darf.

Von Alexander Hiller
 3 Min.
Teilen
Folgen
Nach neun sieglosen Liga-Spielen will Rico Göde am Samstag den Bock mit seinem HC Elbflorenz umstoßen.
Nach neun sieglosen Liga-Spielen will Rico Göde am Samstag den Bock mit seinem HC Elbflorenz umstoßen. © www.loesel-photographie.de

Dresden. Die Negativserie hält an. Handball-Zweitligist HC Elbflorenz ist seit neun Spieltagen ohne Sieg. Dennoch stärkte der Klubvorstand noch am Sonntag Trainer Rico Göde den Rücken. Man habe weiter Vertrauen ins Trainerteam, werde deshalb keine Trainerdiskussion führen. Der 40-jährige Chefcoach spricht über diese Entscheidung und darüber, wie er seine Mannschaft wieder in die Erfolgsspur führen will.

Rico Göde, trotz des neunten sieglosen Spiels in Folge hat der HC-Vorstand beschlossen, dass es keine Trainerdiskussion geben wird. Wie haben Sie diese Entscheidung aufgenommen?

Das ist ein großer Vertrauensbeweis. Es freut mich, dass der Vorstand entschieden hat, dass wir den Weg weitergehen. Das beruhigt mich natürlich nicht, denn die für uns missliche Situation ist immer noch da. Wir waren am Sonntag gegen Dormagen ganz kurz davor, den Bock umzustoßen, haben es leider nicht geschafft. Ich will die Jungs dahin bekommen, und das wollen sie selbst auch, dass wir wieder Spiele gewinnen, Punkte einfahren.

Haben Sie darüber auch mit der Mannschaft gesprochen?

Ja, wir haben darüber geredet. Die Inhalte bleiben aber intern. Wir haben uns in diese Situation manövriert. Ich will die Aufgabe annehmen, dass wir uns da auch wieder rausbugsieren und dass ich die Jungs wieder freudiger beim Training sehe und wir nach dem Spiel im Kreis tanzen können.

Sie sprachen es an: Die Situation ist unverändert ernst. Wie ist denn die Stimmung in der Mannschaft?

Es gibt Tage, da scheint die Sonne. Und es gibt Tage, da scheint sie halt nicht. Im Moment scheint die Sonne gerade nicht so. Aber es hilft auch nicht, die ganze Zeit nur Negatives auszuwerten, wir müssen nach vorn schauen. Man sieht schon, dass es jeden ankotzt. Es wäre auch schlimm, wenn das nicht so wäre. Jetzt, nach dem Spiel gegen Dormagen, konnte ich der Mannschaft in der Nachbereitung aber einiges Gute zeigen. Wir haben sehr viel in die Waagschale geworfen, was Kampf, Leidenschaft und Bereitschaft angeht. Das müssen wir mitnehmen – das ist Grundvoraussetzung. Wir müssen uns damit beschäftigen, dass wir im nächsten Schritt Punkte holen. Es geht darum, den Kopf länger an zu lassen, was Disziplin und Fokus angeht.

Was macht Sie optimistisch, dass die vermaledeite Serie am Samstag in Hüttenberg reißt?

Ich habe am vergangenen Sonntag trotz der knappen Niederlagen über weite Strecken eine Mannschaft gesehen, die sich über Einzelleistungen wieder ein Stück nach vorn gebracht hat. Das macht Mut. Ich habe Leute gesehen, die in wichtigen Phasen Verantwortung übernehmen – was wir auch nicht immer hatten in den letzten Wochen. Wir müssen es einfach ein bisschen erzwingen, die Angst vorm Verlieren muss aus den Köpfen. Wenn ich nicht optimistisch wäre, wäre ich hier falsch. Die Trainingswoche bisher war sehr fokussiert. Natürlich brauchen wir wieder alle Mannschaftsteile auf einem Level, dass wir die berechtige Chance auf den Sieg haben. Zuletzt haben uns die technischen Fehler den Sieg gekostet – wir müssen weg davon, 17 Bälle wegzuschmeißen. Wir brauchen Disziplin, Verantwortung für den Ball und 110 Prozent.

Was erwarten Sie vom Gegner Hüttenberg?

Hüttenberg hat eine talentierte Truppe. Der Verein spielt hin und wieder eine sehr unbequeme und offensive Drei-Zwei-Eins-Abwehr. Hüttenberg hat zu Hause allerdings erst ein Spiel gewonnen, entscheidet dafür viele Auswärtsspiele für sich. Das ist eine gute Chance für uns.