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Dresdner Handballer besiegen Emsdetten

Der HC Elbflorenz setzt sich nach dem ersten Heimerfolg als Siebenter in der oberen Hälfte der 2. Bundesliga fest. Doch die Tabelle hat kaum Aussagekraft.

Von Alexander Hiller
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Jonas Thümmler setzt sich gegen Emsdetten durch.
Jonas Thümmler setzt sich gegen Emsdetten durch. © Matthias Rietschel

Dresden. Der Handball-Zweitligist HC Elbflorenz hat sich mit dem ersten Heimerfolg in der neuen Saison in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Rico Göde gewann am Sonntagabend in der heimischen Ballspielarena souverän mit 30:24 (16:13) gegen den Tabellen-16. TV Emsdetten und liegt jetzt mit 9:7 Punkten auf dem siebenten Platz.

Die Dresdner knüpften vor allem in der Anfangsphase an den überraschenden Auswärtssieg beim ASV Hamm-Westfalen an und erspielten sich teils einen Sieben-Tore-Vorsprung. Dass die Sachsen nur mit einem recht engen 16:13 in die Halbzeitpause gingen, wurmte nicht nur den HC-Trainer. „Ich war nicht zufrieden mit dem Halbzeitstand, habe die Jungs auch gewarnt, dass wir nicht nachlassen dürfen und Emsdetten damit wieder stark machen“, erklärte der 38-Jährige. Die Warnung ist offensichtlich angekommen, denn nach dem Seitenwechsel fanden die Gastgeber wieder zu ihrer Linie – und vor allem immer wieder Lösungen am Kreis.

Dankbarster Abnehmer dort war Jonas Thümmler, dem zehn Treffer gelangen. „Die ersten 20 Minuten waren sehr gut in der Abwehr. Womit wir alle nicht zufrieden sein können, sind die folgenden zehn Minuten. Das nervt uns alle“, erklärte der wuchtige Torjäger. „Ich glaube, wir haben uns in der Kabine sehr gut motivieren können. Die Erleichterung über den ersten Heimsieg ist natürlich groß“, sagte Thümmler und grinste über seine Treffsicherheit. „Das ist mir vielleicht mal in der Jugend gelungen.“

Welchen Wert der siebente Platz und das derzeit positive Punktekonto des HC Elbflorenz haben, lässt sich unheimlich schwer abschätzen. Die Tabelle gibt aufgrund einer Flut von Absagen durch positive Corona-Testergebnisse allenfalls ein Zerrbild wieder. Allein vier Partien dieses zehnten Spieltages mussten verlegt werden. Diese Saison soll möglichst unter allen Umständen durchgezogen werden.

Die Dresdner bejubeln den ersten Heimerfolg in der neuen Saison, rechts ihr Trainer Rico Göde.
Die Dresdner bejubeln den ersten Heimerfolg in der neuen Saison, rechts ihr Trainer Rico Göde. © Matthias Rietschel

Dessau hat beispielsweise zehn Spiele absolviert, Dresden acht, Aue vier, Bietigheim erst drei. „So eine Saison hatte noch niemand. Das ist irgendwann zu hinterfragen, welche Wertigkeit diese Spielzeit überhaupt haben wird“, sagte Göde zu eventuell zunehmenden Termin-Engpässen.

Die Dresdner trifft es am nächsten Mittwoch. Das auf den 2. Dezember verlegte Sachsen-Derby gegen Aue muss erneut verlegt werden. Wie schon im Oktober hat der EHV mit einigen positiven Corona-Testresultaten zu kämpfen, weswegen die Verantwortlichen auf eine erneute Spielverschiebung gedrängt haben. Der Ligaverband hat das offiziell bestätigt. Ein neuer Termin ist allerdings noch nicht gefunden. Elbflorenz-Manager Karsten Wöhler sieht in der erneuten Verschiebung sogar eine Chance. „So haben wir die Möglichkeit, gemeinsam einen Termin zu finden, bei dem das Spiel vielleicht wieder mit Zuschauern stattfinden kann. So könnten unsere Fans ihre Karten für das Spiel behalten, und das Derby bekäme seine verdiente Kulisse verliehen“, sagte der Manager.

Und noch ein anderes Problem drängt sich auf. „Aufgrund der hohen Infektionszahlen testen wir jetzt in einer Woche den Kader plus Betreuerstab zweimal“, sagte Wöhler. Damit muss der HC Elbflorenz allein für die Corona-Tests, wenn die Häufigkeit weiterhin so erforderlich bleibt, mindestens 100.000 Euro zusätzlich aufbringen. „Wenn es mit den Einzeltestungen bis Saisonende so weitergeht, kommen wir da auf einen sechsstelligen Betrag. Das ist eine richtige Hausnummer. Und das sind Kosten, die wir Vereine tragen müssen. Nur für die Testung der jeweiligen Schiedsrichter kommt die Liga auf“, erklärte der Manager.

Bei einem Budget von etwa 1,5 Millionen Euro ist das eine enorme Zusatzbelastung, zumal bis auf Weiteres Zuschauereinnahmen fehlen und Geld aus öffentlichen Hilfsprogrammen nur zäh fließt. „Wir haben die Hilfe des Bundes beantragt, wie andere Vereine auch, haben aber noch keinen Bescheid über eine mögliche Einnahmeverlustzahlung“, sagte Wöhler.