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Warum sich der HC Elbflorenz plötzlich von seinem Manager trennt

Karsten Wöhler und der Handball-Zweitligist aus Dresden gehen getrennte Wege. Dabei hatte der Manager erst im vergangenen Jahr einen unbefristeten Vertrag bei dem ambitionierten Verein unterzeichnet.

Von Alexander Hiller
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Während der Corona-Pandemie vertrat Karsten Wöhler Trainer Rico Göde auch für zwei Partien als Cheftrainer.
Während der Corona-Pandemie vertrat Karsten Wöhler Trainer Rico Göde auch für zwei Partien als Cheftrainer. © www.loesel-photographie.de

Dresden. Handball-Zweitligist HC Elbflorenz und der bisherige Sportliche Leiter Karsten Wöhler gehen ab dem 1. März getrennte Wege. Die Zusammenarbeit werde im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst, teilte der Verein mit. Das ergab ein gemeinsames Gespräch, in dem es um die zukünftige Ausrichtung ging. Dabei hatte Wöhler erst im Mai 2022 einen unbefristeten Kontrakt in Dresden unterzeichnet.

Die plötzliche Auflösung wirft Fragen auf, die der Verein in seiner Pressemitteilung nicht beantwortet. Allerdings hat der Tabellen-13. der 2. Handball-Bundesliga für den Donnerstag zu einer Pressekonferenz geladen, bei dem über die "Neuausrichtung des Vereins" informiert werden und eine neue Personalie vorgestellt werden soll. Ex-Profi Wöhler hatte sich beim HCE seit 2018 um die Zusammenstellung des Kaders sowie die Betreuung der Sponsoren gekümmert.

„Die vergangenen vier Jahre waren eine schöne, aber eben auch sehr anspruchsvolle Zeit, in der wir gemeinsam viel erreicht haben. Ich danke dem Verein und ganz besonders Präsident Uwe Saegeling für das in mich gesetzte Vertrauen und die gemeinsame erfolgreiche Zeit. Der Zweitligamannschaft um Trainer Rico Göde wünsche ich zudem alles Gute für eine erfolgreiche Rückrunde in der 2. Handball-Bundesliga“, sagt Wöhler und bekräftigt auch Nachfrage von saechsische.de: "Manchmal ändern sich Dinge im Sport. Es ist dann besser für beide Seiten, das Gesicht zu wahren. Ich gehe erhobenen Hauptes, ich habe gut gearbeitet, der Sponsorenordner ist doppelt so dick wie vor viereinhalb Jahren - trotz Corona."

Bei Neuverpflichtungen waren Karsten Wöhler und Rico Göde (r.) nicht immer einer Meinung. Der Trainer setzte seine Pläne durch.
Bei Neuverpflichtungen waren Karsten Wöhler und Rico Göde (r.) nicht immer einer Meinung. Der Trainer setzte seine Pläne durch. © Arvid Müller

Wöhler kam im Dezember 2018 zum HC Elbflorenz nach Dresden, um als hauptamtlicher Manager für den Profibereich die Professionalisierung im Verein weiter voranzutreiben. Es gilt als offenes Geheimnis, dass der Manager und Cheftrainer Rico Göde bei der Zusammenstellung des Kaders, also bei Neuverpflichtungen, nicht immer einer Meinung waren. Vielleicht war auch das ein Detail, das nun zur doch überraschenden Trennung führte. "Ich habe meinen Job sehr gern gemacht in Dresden, habe mich wohlgefühlt, die Aufgabe war spannend und wir haben viel erreicht", sagt Wöhler, der bis zur fristgemäßen Trennung am 1. März noch Urlaubstage nimmt.

Während seiner aktiven Karriere absolvierte der im thüringischen Dingelstädt geborene Wöhler über 300 Bundesligaspiele für Vereine wie den ThSV Eisenach, den THW Kiel oder die MT Melsungen. „Wir danken Karsten für alles, was er in den mehr als vier Jahren beim HC Elbflorenz Dresden geleistet hat. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir uns nach dem Zweitliga-Aufstieg 2017 im Management stetig weiter entwickeln konnten. Zudem hat er einen großen Anteil an unserer stetig wachsenden Sponsorenlandschaft", betonte HC-Geschäftsführerin Cathleen Rupprecht.

Der Manager will jetzt daheim bei seiner Familie Energie tanken, zur Ruhe kommen, Ideen sammeln. "Ich bin für alles offen, denke schon, dass ich dem Handball verbunden bleibe, aber das lasse ich auf mich zukommen."