Dresden. Der Amateur-Ballsport in Sachsen steht vor einem geschlossenen Ruhe-Modus. Nach dem Sächsischen Sportverband Volleyball (SSVB) hat der zweite große Sport-Dachverband des Freistaates den Spielbetrieb dieser Saison für beendet erklärt. Der Handballverband Sachsen (HVS) zieht für den Erwachsenen- und Jugendbereich einen Schlussstrich unter die von der Corona-Pandemie ausgebremste Spielzeit. Das Aus betrifft immerhin 21.397 HVS-Mitglieder.
„Es erfolgt keine Wertung, weil auch nicht genügend Spiele dafür absolviert wurden“, sagt der neue HVS-Präsident Karsten Küter auf SZ-Nachfrage. Es gibt demnach keine Auf- und Absteiger. „Die Maßnahmen, die Bund und Länder mindestens bis 7. März beschlossen haben, und die Tatsache, dass danach nicht zu erwarten ist, dass unsere Vereine wieder in die Hallen können, haben uns zu diesem Schritt gezwungen“, erklärt der ehemalige Handballer. Der Saisonabbruch betrifft Sachsen- und Verbandsligen in allen Altersklassen.
„Wir haben unseren Bezirksverbänden vorgeschlagen, das ähnlich zu handhaben. Ich denke, das werden sie tun. Das dürfen sie aber frei entscheiden“, erklärt der 44-Jährige. Offen lässt der HVS weiter, ob er den Sachsenpokal fortsetzt. Bisher gebe es noch keine Vereine im Hoheitsgebiet des HVS, die angesichts der Pandemie und deren Beschränkungen die Auflösung in Betracht ziehen müssten. „Im Gegenteil, die Klubs stehen alle in den Startlöchern“, sagt Küter und offeriert Unterstützung bei der Austragung von Freundschaftsspielen, falls die wieder möglich sein sollten.
Der Basketball-Verband Sachsen (BVS) hält sich dagegen noch Möglichkeiten offen, die Saison fortzusetzen. Eingestellt ist nur der Spielbetrieb in der Frauen-Oberliga. Die Klubs der Männer-Oberliga und der Landesligen wollen weiterspielen. „Wenn es eine Chance gibt, wollen wir die im engen Dialog mit unseren Vereinen auch nutzen“, sagt BVS-Boss Manfred Haupt.