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Der Präsident erneuert Kritik an Dresdner Handballern

Der HC Elbflorenz kann gegen den früheren Europacupsieger TV Großwallstadt nicht an die zuletzt starke Leistung anknüpfen. Der Handball-Zweitligist bleibt im Tabellenkeller.

Von Alexander Hiller
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So frei kamen die Dresdner Handball-Profis um Co-Kapitän Marek Vanco (l.) häufig zum Abschluss, doch Petros Boukovinas (r.) hatte zu häufig die Hände am Ball.
So frei kamen die Dresdner Handball-Profis um Co-Kapitän Marek Vanco (l.) häufig zum Abschluss, doch Petros Boukovinas (r.) hatte zu häufig die Hände am Ball. © kairospress

Dresden. War der Auftritt kurz vor Ostern etwa nur ein Strohfeuer? Der HC Elbflorenz konnte am Freitagabend vor 1.705 Zuschauern in der heimischen Ballsportarena zu selten an den zuletzt überragenden kämpferischen Auftritt gegen Hagen anknüpfen (26:25).Das Team von Trainer Rico Göde unterlag am 30. Spieltag gegen den ehemaligen Europacup-Sieger der Landesmeister, den TV Großwallstadt, am Ende recht deutlich mit 27:33 (13:15) und bleibt demzufolge als 15. in der unteren Tabellenregion hängen. Allerdings mit beträchtlichen sieben Punkten Vorsprung vor den Abstiegsrängen.

Die Art und Weise der Niederlage rief erneut den Hauptsponsor und Klub-Präsidenten Uwe Saegeling auf den Plan. Der Geschäftsführer der Saegeling Medizintechnik GmbH hatte der Mannschaft vor dem Duell gegen Hagen Leidenschaft, Emotionen und Charakter abgesprochen und ein Ende der „Wohlfühloase“ beim HC Ebflorenz für die Spieler angekündigt. Dementsprechend positiv reagierte das Team in dem Duell gegen Hagen.

Beim Auftritt gegen Großwallstadt schienen diese Attribute aber alle wieder vergessen. „Es sind Emotionen, es ist Leidenschaft, der unbedingte Wille zum Sieg – und das vermisse ich bei der Mannschaft oder einem Teil der Mannschaft“, hatte Saegeling unmittelbar nach der enttäuschenden Partie ins MDR-Mikrofon gegrantelt. „Wir haben Spieler, die sind mit dem Kopf und mit dem Herzen dabei. Und wir haben einige Spieler, da ist das leider nicht so“, erneuerte Saegeling seine Kritik.

Bester Torschütze: Wir müssen es halt erzwingen

In der Tat gelang es den Hausherren, bei denen Kapitän Sebastian Greß und Arseniy Buschmann ihre Comebacks feierten, nur selten, an die Leistung gegen Hagen anzuknüpfen. Ein Makel, den Saegeling auch an Trainer Rico Göde festmacht. „Trainer sind diejenigen, die motivieren müssen, die müssen diese Mannschaft formen. Das ist in dieser Saison nicht gut gelungen. Deshalb wird es auch nach der Saison den Wechsel geben“, sagte der Unternehmer. Göde wird auf den Posten des Sportdirektors wechseln, André Haber übernimmt das Traineramt wie geplant am 1. Juli – und nicht früher, wie Saegeling betonte.

„Die Aggressivität in der Deckung hat uns gerade am Ende gefehlt. Wir hatten nicht ganz die nötigen Emotionen, um die Leidenschaft des Spiels gegen Hagen wieder auf die Platte zu bringen“, sagte Lukas Wucherpfennig, mit neun Toren bester Dresdner Schütze. „In dieser für uns schwierigen Phase fällt uns jedes Spiel nicht gerade leicht, aber das müssen wir dann halt erzwingen“, betont der 27-Jährige. „Hier hat heute keiner geglänzt, wir gewinnen und verlieren gemeinsam als Mannschaft. Solche Spiele dürfen uns in der Situation, in der wir sind, nicht passieren“, sagte Kapitän Sebastian Greß.