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Die Ironman-Absage ist eine Frechheit gegenüber den Athleten

Die Schuld an der blamablen Entscheidungen dürften sich die Stadt Dresden und die Triathlon-Weltmarke Ironman teilen. Für die Sportler ist das kein Trost - ein Kommentar.

Von Daniel Klein
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Die Absage der Ironman-Premiere in Dresden ist eine vertane Chance, findet Sportredakteur Daniel Klein.
Die Absage der Ironman-Premiere in Dresden ist eine vertane Chance, findet Sportredakteur Daniel Klein. © Montage: SZ-Bildstelle

Peinlich, peinlicher, Dresden? Oder eher blamabel, blamabler, Ironman? Die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischen liegen. Doch egal, ob nun unflexible und zu langsam arbeitende Behörden oder eine zu spät und halbherzig kümmernde Triathlon-Weltmarke die Hauptschuld an der kurzfristigen Absage der Ironman-Premiere in Dresden trägt: Sie hinterlässt bei beiden einen Imageschaden. Und gegenüber den 2.500 Teilnehmern, die zum Teil schon aus dem Ausland angereist waren, ist diese Entscheidung eine Frechheit.

Der Ärger und die Wut der Sportler, die sich nicht nur auf diesen Wettkampf gefreut, sondern auch monatelang darauf hintrainiert haben, ist mehr als verständlich. Sie haben dafür zudem viel Geld ausgegeben. Ob sie darauf sitzenbleiben, ist derzeit unklar, es wäre die Krönung des beschämenden Schauspiels.

Dresden möchte sich gerne als Sportstadt vermarkten – und hat durchaus schon bewiesen, dass sie für Großveranstaltungen ein guter Gastgeber sein kann. Bei Oberelbe- sowie Dresden-Marathon, dem Velorace-Radrennen und der Teamchallenge klappt es alljährlich auch mit den Absperrungen. Eine Bundesstraße auf einer Länge von 23 Kilometern komplett zu blockieren und den Verkehr umzuleiten, ist sicherlich noch mal eine andere logistische Herausforderung – zumal, wenn man kein lokaler Veranstalter ist und es an dieser Stelle zum ersten Mal macht. Unmöglich scheint das jedoch nicht zu sein, wenn man sich rechtzeitig und intensiv kümmert.

Die Absage ist auch deshalb so ärgerlich, weil eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt unwahrscheinlich erscheint. Welcher Athlet meldet sich nach dieser Farce jetzt noch für ein Ironman-Rennen in Dresden an und überweist dafür mehr als 300 Euro?