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Darum ist der Füchse-Trainer vor den Play-downs wortkarg

Vor dem Abstiegsduell gegen Bad Tölz will Weißwassers Trainer Petteri Väkiparta aus gutem Grund am liebsten nichts sagen. Was dennoch für die Lausitzer spricht.

Von Frank Thümmler
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Spielt er oder spielt er nicht? Füchse-Topstürmer Hunter Garlent.
Spielt er oder spielt er nicht? Füchse-Topstürmer Hunter Garlent. © Archiv: Thomas Heide

Weißwasser. Die Nerven in Weißwasser sind angespannt. Am morgigen Mittwoch startet das Play-down-Duell mit den Tölzer Löwen, und favorisiert sind die Lausitzer Füchse definitiv nicht: Die Bayern haben Heimrecht, würden also ein siebentes Spiel der Best-of-Seven-Serie zu Hause austragen dürfen und starten auch in der heimischen Arena. In der Hauptrunde haben sie einen geringfügig besseren Punkteschnitt erreicht als die Weißwasseraner, wozu auch drei Siege der Bad Tölzer in den vier direkten Duellen beigetragen haben.

Sollten die Lausitzer dieses Duell tatsächlich verlieren, ginge es danach in einen letzten Vergleich über maximal sieben Spiele gegen Bayreuth oder Selb, und da ginge es um alles. Diesen Nervenkitzel wollen sich die Füchse gern ersparen.

Wie und mit welchem Personal das seine Mannschaft schaffen soll, dazu will Füchse-Trainer Petteri Väkiparta nicht viel verraten: Der Gegner liest mit.

Dreimal keine Antwort

Ob Hunter Garlent, einer der besten Stürmer der gesamten Liga und im Duo mit Peter Quenneville die Tore-Lebensversicherung der Füchse, nach einigen Spielen, in denen er zuletzt fehlte, wieder dabei sein kann – keine Antwort.

Ob Leon Hungerecker, der trotz der schlechten Punkteausbeute der Füchse und vieler Gegentore eine sehr starke Saison gespielt hat und wie Garlent zu den Kandidaten für die Ehrung der besten DEL2-Spieler gehörte, nach seinem Fehlen zuletzt eingreifen kann – keine Antwort.

Ob Kapitän Clarke Breitkreuz mit seinem Kämpferherz vielleicht wieder zurückkehrt – keine Antwort.

„Nur so viel: Wir können anders als zuletzt, als wir manchmal mit nur zehn, zwölf Feldspielern auflaufen konnten, am Mittwoch mit einem vollen Line-up antreten“, sagt Väkiparta. Heißt vier volle Reihen und macht Optimismus.

Allerdings weiß Väkiparta auch um die Stärken der Tölzer, die während der Saison eine extrem schwierige Phase mit vielen Corona-Infizierten und manchmal nur zwei Reihen überstehen mussten. „Das ist eine ganz erfahrene Mannschaft mit einem ebenso erfahrenen Trainer Kevin Gaudet, der in der DEL2 schon viel gewonnen hat.“ Vor allem mit dem Toreschießen taten sich die Füchse gegen die Tölzer schwer, einem 0:4 im ersten Spiel dieses Jahres folgte eine 1:3-Auswärtsniederlage Anfang Februar.

Die Vor- und Nachteile der Füchse

Selbstbewusstsein dürfte den Füchsen bereiten, dass sie in vielen Statistiken besser dastehen als die Bayern: Die Lausitzer haben die drittbeste Überzahlquote (3. mit 21,9 Prozent), Bad Tölz ist da Ligazehnter. In Unterzahl sind die Tölzer geringfügig besser. Leon Hungerecker hat eine deutlich bessere Fangquote als seine infrage kommenden Gegenüber. Topscorer wie Peter Quenneville (80 Punkte, Bestwert der Liga) oder Hunter Garlent (72) haben die Tölzer nicht. Topscorer ist da Lubor Dibelka mit 56 Punkten.

Dafür ist die Tiefe im Kader bei den Bad Tölzern deutlich besser: Bei den Füchsen haben nur acht derzeit zur Verfügung stehende Spieler mehr als zehn Scorerpunkte in dieser Saison, bei den Bayern sind es 14.

„Vielleicht geben diese Statistiken ja ein paar Hinweise, aber ab morgen zählt das alles nichts mehr“, kommentiert Väkiparta. „Das ist so, als ob eine neue Saison beginnt. Ich denke, dass in den Spielen dieses Duells am Ende Kleinigkeiten entscheiden werden. Wir müssen uns voll auf uns konzentrieren. Das wird eine ganz enge Serie.“ Vielleicht hilft den Füchsen ja, dass sie die Reisestrapazen gewohnt sind. Beide Mannschaften pendeln für jedes Spiel 650 Kilometer hin und her.