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Unverhofftes Saisonende für Dresdens Olympia-Hoffnung

Nach nur einem Rennen in Erfurt beendet Hindernisläufer Karl Bebendorf seine Saison in der Halle. Was sind die Beweggründe?

Von Michaela Widder
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Deutschlands bester Hindernisläufer Karl Bebendorf will im Sommer wieder angreifen, Die WM im August in Budapest ist der Höhepunkt.
Deutschlands bester Hindernisläufer Karl Bebendorf will im Sommer wieder angreifen, Die WM im August in Budapest ist der Höhepunkt. © picture alliance/dpa | Sven Hopp

Dresden. Wenn es nach seinem Trainer gegangen wäre, hätte Karl Bebendorf am Freitagabend nicht an der Startlinie stehen sollen. Zu ungewiss war seine Form nach einem hartnäckigen Infekt, den sich Deutschlands bester Hindernisläufer während seines Trainingslagers im Januar in Kenia zugezogen hatte.

„Mir war es aber wichtig, mal wieder ein Gefühl zu bekommen. Auch wenn ich mit dem Wissen am Start stand, dass ich im Moment nicht das draufhaben kann, was ich gern hätte“, erzählt Bebendorf im Gespräch mit sächsische.de. Beim Erfurt Indoor gab der Dresdner am Freitagabend über 800 Meter seinen Saisoneinstand in der Halle – gleichzeitig war es sein Saisonende, beschloss er kurz nach dem Rennen.

Beim Sieg des Briten Guy Learmonth kam er als Zehnter in 1:49,95 Minuten ins Ziel. „Es hat sich bestätigt, dass ich gerade nicht in der Verfassung bin, wie ich sie sonst von mir kenne. Damit belasse ich es mit den Rennen in der Halle.“

Die WM in Budapest ist sein großer Höhepunkt

Bebendorf bekam von Trainer Dietmar Jarosch nun noch eine Pause verordnet und beginnt am Mittwoch mit einem langfristigen Aufbau für den Sommer. „Trotzdem sehe ich es jetzt positiv. Das Rennen hat mir einen Anstoß gegeben, mit neuer Motivation, bisschen Wut und Frust in die Vorbereitung zu gehen“, meint der deutsche Meister, „um dann wieder in alter Stärke dort zu stehen, wo ich aufgehört habe.“

Nachdem Bebendorf in Kenia einige Tage krankheitsbedingt nicht trainieren konnte, hatte er sein Trainingslager abgebrochen und war früher als geplant zurückgekehrt. Auch den geplanten Einstieg in die Hallensaison in Karlsruhe hatte der 26-Jährige um eine Woche verschoben und sich zunächst einer umfassenden sportmedizinischen Untersuchung am IAT in Leipzig unterzogen.

Mitte März fliegt er dann ins nächste Trainingslager nach Südafrika. Die Höhepunkte stehen erst im Sommer mit der Weltmeisterschaft in Budapest im August und der geplanten Wiedereröffnung des Dresdner Steyer-Stadions nach dem Umbau Mitte September an.