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Dresdnerin schwimmt bei Olympia in Tokio

Leonie Kullmann verbessert ihre Bestzeit und unterbietet die Olympianorm deutlich - trotzdem wird sie nur Dritte. In Tokio startet sie dennoch.

Von Daniel Klein
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Leonie Kullmann
Leonie Kullmann © Foto: dpa/Sören Stache

Berlin. Es war spannend bis zum Anschlag. Und hochklassig. Isabel Gose, Sarah Köhler und Leonie Kullmann lieferten sich bei der Olympiaqualifikation der deutschen Schwimmer am Samstag in Berlin über 400 Meter Freistil ein packendes Rennen ums Ticket für Tokio. Am Ende schlug die erst 19-jährige Magdeburgerin Gose als Erste an und verbesserte den deutschen Altersklassenrekord. Zweite wurde knapp dahinter Sarah Köhler, Vize-Weltmeisterin 2019 über 1.500 Meter. Die Dresdnerin Kullmann unterbot als Dritte ihre erst vor zwei Wochen aufgestelle Bestleitung mit 4:06,25 Minuten um mehr als eine Sekunde und blieb wie auch Gose und Köhler deutlich unter der Olympianorm.

Dennoch wird Kullmann in Tokio womöglich nicht über diese Strecke starten können, da es auf den Einzelstrecken nur zwei Startplätze pro Nation gibt. In der Rangliste liegt sie auf dem dritten Platz, Berlin war die letzte Qualifikationsmöglichkeit. Alles hängt nun davon ab, ob Köhler, die über ihre Spezialstrecken 800 und 1.500 Meter deutliche bessere Medaillenchancen hat, bei den Spielen auch über die 400 Meter antreten will. In Berlin ließ die Freundin von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock durchblicken, dass der Zeitplan in Tokio gar nicht so ungünstig sei.

Um ihr Olympia-Ticket muss sich Kullmann dennoch keine Sorgen machen. Bereits am Freitag war die 21-Jährige über 200 Meter Freistil ebenfalls Dritte geworden. Für die Freistil-Staffel werden die vier Schnellsten nominiert. Kullmann schlug nach 1:57,64 Minuten an, verbesserte ihre fünf Jahre alte Bestzeit über diese Strecke und blieb nur gut vier Zehntelsekunden über der Olympianorm. Doch auf der Einzelstrecke wird in Tokio neben Gose noch Annika Bruhn (Neckarsulm) starten.

"Wenn ich mir die Einzelzeiten anschaue, haben wir, denke ich, ganz gute Chancen, bei Olympia ins Finale zu kommen", erklärte Kullmann. Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro war das nicht gelungen. Als damals 16-Jährige und jüngste deutsche Schwimmerin kam sie mit dem Quartett auf den zwölften Platz. Anfang der kommenden Woche wird der Deutsche Schwimmverband (DSV) sein Olympia-Aufgebot dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorschlagen, der letztlich die Tickets vergibt. Doch das dürfte im Fall Kullmann und der 4 x 200-Meter-Freistilstaffel nur noch eine Formsache sein. Bundestrainer Bernd Berkhahn hatte in dieser Woche erklärt, dass nur hinter den Männer-Freistil-Staffeln noch ein Fragezeichen steht.

Begleitet werden könnte Kullmann nach Tokio von ihrem Freund Ole Braunschweig. Der Berliner war am Freitag über 100 Meter Rücken Schnellster, verpasste zwar die Norm, dürfte aber für die Lagen-Staffel nominiert werden.