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WM in Oberhof: Zwei Sachsen starten beim Biathlon-Heimspiel

Denise Herrmann-Wick ist die größte Medaillenhoffnung im deutschen Team bei der Biathlon-WM in Oberhof. Justus Strelow hofft auf einen Staffel-Einsatz. Was sonst noch wichtig ist.

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Training vor dem ersten Wettkampftag: Die Teilnehmer der Biathleton-WM am Schießstand von Oberhof.
Training vor dem ersten Wettkampftag: Die Teilnehmer der Biathleton-WM am Schießstand von Oberhof. © dpa/Martin Schutt

Oberhof. Nach elf Jahren Pause findet wieder eine Biathlon-WM in Deutschland statt. 2012 verfolgten insgesamt 215.000 Zuschauer in Ruhpolding die letzten WM-Starts von Magdalena Neuner. In Oberhof werden von Mittwoch an insgesamt 160.000 Fans an neun Wettkampftagen erwartet. Die Medaillenbilanz von 2012, als es fünf Medaillen fürs deutsche Team gab, zu wiederholen, wird schwer. Die großen Favoriten kommen aus Norwegen. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen kurz vor dem Start der Heim-WM:

Wer hat Chancen im deutschen Team?

Vor allem Denise Herrmann-Wick. Die Einzel-Olympiasiegerin hat die einzigen Saisonsiege in den Individualrennen geschafft, zuletzt in der Verfolgung inAntholz. Bei den Frauen könnte Vanessa Voigt, die Olympia-Vierte im Einzel, auf ihrer Hausstrecke für eine Überraschung sorgen.

Für Denise Herrmann-Wick ist es die erste und letzte Heim-WM.
Für Denise Herrmann-Wick ist es die erste und letzte Heim-WM. © dpa/Hendrik Schmidt

Bei den Männern ruhen die Hoffnungen im Kampf gegen die übermächtigen Norweger auf Benedikt Doll. In allen vier Staffelrennen gibt es Medaillenchancen trotz starker Konkurrenz.

Wer sind die Favoriten?

Johannes Thingnes Bö ist der Überflieger des bisherigen Winters. Der Norweger ist läuferisch eine Klasse für sich, trifft er gut, ist er nicht zu schlagen. Dazu kommen seine Teamkollegen Sturla Holm Laegreid, Vetle Sjastad Christiansen und Bruder Tarjei Bö – im Gesamtweltcup stehen fünf Norweger in den Top acht. Auch die Franzosen um Doppel-Olympiasieger Quentin Fillon Maillet sind zu beachten.

Bei den Frauen werden ausgeglichenere Rennen erwartet. Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Julia Simon aus Frankreich, die schwedischen Schwestern Elvira und Hanna Öberg, die Italienerinnen Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi sowie die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland zählen neben Herrmann-Wick zum Kreis der Favoritinnen.

Wann startet Justus Strelow?

Sachsen stellt zwei Teilnehmer: Herrmann-Wick bei den Frauen und Justus Strelow bei den Männern. Bei welchen Rennen der 26-Jährige antreten wird, steht noch nicht fest. In den Einzelentscheidungen können vier deutsche Biathleten starten, Doll sowie Roman Rees dürften gesetzt sein, um die restlichen zwei Plätze streiten sich neben Strelow noch Johannes Kühn, David Zobel und Philipp Nawrath.

Justus Strelow hofft auf einen Staffeleinsatz.
Justus Strelow hofft auf einen Staffeleinsatz. © dpa/Sven Hoppe

Die Teilnahme am Sprint am Samstag wäre wichtig, weil da das Verfolgungsrennen am Tag danach dranhängt. Zudem hofft Strelow auf einen Einsatz in der Männer-Staffel. Mit ihm als Startläufer belegte das deutsche Quartett in diesem Winter die Plätze zwei und drei.

Wie ist die Schnee-Situation?

Hervorragend. War es über den Jahreswechsel noch ungewöhnlich warm und fehlte bis Mitte Januar der Naturschnee, so ist nun auch dank der 26 Schneekanonen alles bereit. Bei winterlichen Temperaturen erwarten die WM-Stars beste Bedingungen. In der ersten Wettkampfwoche soll es kalt und sonnig werden. Sollten die Temperaturen doch noch steigen und der weiße Untergrund schmelzen, liegen in den Depots mehr als ausreichende 35.000 Kubikmeter Kunstschnee bereit.

Wo sind die Rennen im TV zu sehen?

ARD und ZDF teilen sich wie gewohnt die Übertragungen. In der ersten Woche ist das ZDF an der Reihe, in der zweiten steigt die ARD ein. Außerdem zeigt Eurosport alle Wettbewerbe. Der Deutsche Skiverband hofft wie vor elf Jahren auf einen neuen Biathlon-Boom, als in der Spitze einmal sogar mehr als sieben Millionen Fans vor den TV-Geräten dabei waren. (dpa/mit SZ/dk)