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Kanu-Olympiasieger will Corona-Impfung

Der Dresdner Tom Liebscher kritisiert, dass es in Deutschland immer noch keine Impf-Termine für Top-Athleten gibt. In anderen Ländern sei das besser geregelt.

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Tom Liebscher auf dem Weg zum Training. Eine etwaige Quarantäne-Pause, sagt der Kanu-Olympiasieger, könne er sich jetzt nicht leisten.
Tom Liebscher auf dem Weg zum Training. Eine etwaige Quarantäne-Pause, sagt der Kanu-Olympiasieger, könne er sich jetzt nicht leisten. © senderundempfänger

Dresden. Kanu-Olympiasieger Tom Liebscher sieht Deutschland in der Frage von Impfungen für die Starter bei den Sommerspielen in Tokio im Hintertreffen. "Viele bekannte Nationen sind geimpft, so wie Russland und China. Auch Ungarn hat es öffentlich verkündet. Auch in Lettland - je östlicher das Land oder sagen wir, je unterschiedlicher die Strukturen dort sind, desto schneller wurden die Leute geimpft. Das beschäftigt uns schon zum Teil", sagte Liebscher am Dienstag in einem Mediengespräch.

Er selbst wolle sich impfen lassen. "Sofort, ich habe am Sonntag geguckt, da waren 17.000 freie Termine. Ich hätte mich da direkt angestellt, gar kein Ding. Wann wir dann endlich dran sind, darum müssen andere kämpfen", sagte der 27-Jährige. DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte eine Impfung aller impfwilligen deutschen Teilnehmer als Grundlage für die Reise eines Teams zu den Sommerspielen nach Tokio angesehen. Nur in diesem Fall könne der Deutsche Olympische Sportbund "guten Gewissens die Mannschaft nach Tokio entsenden", sagte Hörmann zuletzt im NDR-"Sportclub".

Einen Rückschlag in Form einer längeren Quarantäne kann sich Liebscher aus eigener Sicht sportlich nicht mehr erlauben. "Nochmal drei Wochen Pause, das wäre schon eine Challenge für mich", sagte Liebscher. Er hatte wegen fünf gebrochener Querfortsätze in der Brustwirbelsäule erst spät mit der Olympia-Vorbereitung begonnen. Im Oktober 2020 hatte er sich bei einer Rafting-Tour im Trainingslager in Oberstdorf die Verletzung zugezogen, nachdem er aus dem Boot fiel und mit dem Rücken auf einen Felsen stürzte.

In Tokio möchte er wieder olympisches Gold gewinnen. Dies war ihm bereits in Rio 2016 im Kajak-Vierer mit Max Rendschmidt, Max Hoff und Marcus Groß gelungen. "Der Vierer hat Priorität", sagte der Sportsoldat. Er will sich bei der zweiten Olympia-Qualifikation am Wochenende in Duisburg für den erweiterten Olympia-Kader anbieten. (dpa)