Olympia 2021 - das Wichtigste in Kürze:
- Platz neun für Deutschland in der Nationenwertung
- Der Dresdner Vetter und sein Speerwurf-Desaster in Tokio
- Kajak-Vierer mit Dresdner Liebscher holt Gold - und zu Hause feiert die Familie
- Drama auf dem Reitplatz - Pferd von Fünfkämpferin Schleu verweigert
- Deutschlands erste Medaillengewinnerin Punzel im Podcast über ihren Erfolg, Olympia und Corona
- Olympia – ist Deutschland noch stark genug?
- Das ist ein Olympiasieg wert
- Was Sie über Olympia 2021 wissen sollten
- Deutsche Bilanz: 10 x 🥇 | 11 x 🥈 | 16 x 🥉
15.10 Uhr: Olympische Spiele in Tokio beendet
Die Sommerspiele der XXXII. Olympiade sind in Tokio zu Ende gegangen. IOC-Präsident Thomas Bach sprach um 22.07 Ortszeit die traditionelle Schussformel. Zuvor hatte er am letzten der 16. Wettkampftage betont, "diese Spiele", die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden waren und dennoch von ihr geprägt wurden, "haben zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden". Sie hätten "Hoffnung und Vertrauen" geschenkt, nicht nur der olympischen Gemeinschaft, "sondern der ganzen Welt".
Der Rennsport-Kanute Ronald Rauhe trug zur Schlussfeier die deutsche Fahne. Der 39-Jährige hatte am vorletzten Tag mit dem Kajak-Vierer die letzte der 10 Goldmedaillen für die deutsche Olympia-Mannschaft gewonnen. Hinzu kamen 11-mal Silber und 16-mal Bronze. "Team D" beendete die Spiele in Tokio mit der schlechtesten Bilanz seit der Wiedervereinigung und den Spielen in Barcelona 1992 auf Rang neun im Medaillenspiegel.
Bereits 180 Tage nach der Schlussfeier von Tokio beginnen die Olympischen Winterspiele in Peking. Sie sind wegen der Menschenrechtslage im Land umstritten. Das Internationale Olympische Komitee bezog dazu keine Stellung. Die nächsten Olympischen Sommerspiele finden 2024 in Paris statt. Als Gastgeber folgen danach Mailand und Cortina d'Ampezzo (Winter 2026), Los Angeles (Sommer 2028) und Brisbane (Sommer 2032).
12.57 Uhr: Jetzt live: Die Abschlussfeier der olympischen Spiele in Tokio
Um 20 Uhr Ortszeit, also 13 Uhr MEZ, startet die Abschlussfeier der olympischen Spiele in Tokio. Zuschauer sind im Olympiastadion in Tokio erneut nicht zugelassen - nur Offizielle, darunter Kronprinz Akishino. Im ZDF können Sie die Veranstaltung live verfolgen.
Rund um die Feier hat es Protest gegeben. Zwar hatte die Polizei das Gelände im Herzen von Japans Hauptstadt am Sonntag weiträumiger abgesperrt als noch zur Eröffnungsfeier, trotzdem kamen friedlich Protestierende der Arena näher. "No Olympics" war auf einem Plaket einer Gruppe von rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten zu lesen. Dem kleinen Protest stand ein Großaufgebot der Polizei gegenüber. Nur wer eine Berechtigung hatte, wurde am letzten Tag der Sommerspiele in die Nähe des Stadions gelassen.
10.50 Uhr: USA die erfolgreichste Nation - Deutsches Team auf Platz neun
Die USA sind zum dritten Mal in Serie die erfolgreichste Olympia-Nation bei Sommerspielen. Das amerikanische Team holte bei den Wettkämpfen von Tokio 39 Mal Gold, 41 Mal Silber und 33 Mal Bronze und lag damit knapp vor China. Der Gastgeber der kommenden Winterspiele 2022 in Peking nahm den zweiten Rang (38/32/18) vor Japan (27/14/17) ein. Der Ausrichter der Spiele von Tokio kam damit auf die deutlich beste Bilanz seiner Olympia-Geschichte.
Bester europäischer Vertreter war Großbritannien (22/21/22). Die Athleten und Athletinnen aus Russland durften in Japan nur für das Russische Olympische Komitee antreten, die Ausbeute (20/28/23) war jedoch leicht besser als in Rio (19/17/20). Das deutsche Team kam mit zehnmal Gold, elfmal Silber und 16 Mal Bronze auf Rang neun und die schlechteste Bilanz seit der Wiedervereinigung.
10.40 Uhr: Letzte Entscheidung in Tokio - Serbiens Wasserballer Olympiasieger
Die Wasserballer Serbiens haben die letzte Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio gewonnen. Der dreimalige Weltmeister besiegte im Finale die griechische Auswahl mit 13:10 und kürte sich damit zum zweiten Mal zum Olympiasieger, auch in Rio 2016 hatten die Serben triumphiert. Bronze ging an Ungarn nach dem 9:5 gegen Spanien.
In der japanischen Hauptstadt standen Entscheidungen in insgesamt 339 Wettbewerben an. Die Sommerspiele der 32. Olympiade werden 13 Uhr mit der Schlussfeier im Olympiastadion beendet.
9.24 Uhr: Vetters Trainers mit harter Kritik nach Speerwurf-Desaster
Speerwurf-Ass Johannes Vetter war auf Olympia-Gold fixiert wie kein anderer deutscher Leichtathlet. Am Ende steht für den gebürtigen Dresdner in Tokio ein neunter Rang. Die Enttäuschung beim Athleten ist groß, sein verärgerter Trainer spricht sogar von Betrug. Hier seine Erklärung.
8.15 Uhr: Ex-Dresdnerin Bartsch-Hackley führt US-Volleyballerinnen zu Gold
Die US-Volleyballerinnen sind erstmals Olympiasieger. Das Team um die Wiesbadener Libera Justine Wong-Orantes gewann das Finale gegen Brasilien mühelos mit 3:0 und revanchierte sich damit bei den Südamerikanerinnen für die Final-Niederlagen von Peking 2008 und London 2012.
Erfolgreichste Angreiferinnen des US-Teams waren Andrea Drews mit 15 Punkten und die frühere Dresdnerin Michelle Bartsch-Hackley (14). Platz drei und damit Bronze sicherte sich Europameister Serbien durch ein 3:0 über Südkorea.
8.07 Uhr: Fünfkampf-Trainerin Raisner wehrt sich gegen Vorwürfe
Nach dem Reit-Drama im Modernen Fünfkampf müssen Trainerin Raisner und Athletin Schleu weiter Kritik einstecken. Die Bundestrainerin empfindet die Vorwürfe als "zu hart". Raisner setzte sich nach ihrem Olympia-Aus durch den Weltverband gegen Vorwürfe der Tierquälerei zur Wehr. "Ich bin weit davon entfernt, Tiere zu quälen", sagte sie und betonte: "Ich liebe Tiere, ich liebe Pferde, genauso wie Annika. Wir verdreschen unsere Pferde nicht."
6.37 Uhr: Schlechteste deutsche Olympia-Medaillenbilanz seit Wiedervereinigung
Die deutsche Mannschaft kehrt aus Tokio mit der schlechtesten Olympia-Medaillenbilanz bei Sommerspielen seit der Wiedervereinigung in die Heimat zurück - mit zehnmal Gold, elfmal Silber und 16 Mal Bronze.
Mit insgesamt 37 Medaillen gab es vor Abschluss der letzten Wettkämpfe ohne deutsche Chancen in der Abrechnung fünf Medaillen weniger als bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro und vier weniger als beim bislang schlechtesten Abschneiden seit 1990. In Peking waren es 2008 insgesamt 41 Medaillen und damit genau halb so viele wie beim ersten Auftritt der gesamtdeutschen Mannschaft 1992 in Barcelona. Die Zahl der Entscheidungen war in Tokio dabei mit 339 um 33 im Vergleich zu Rio deutlich gestiegen.
In Rio hatte die deutsche Mannschaft Platz fünf in der Medaillenwertung belegt, seit 1992 lag sie stets mindestens unter den Top sechs. DOSB-Präsident Alfons Hörmann befand dennoch: "Die sportliche Bilanz ist insgesamt in Ordnung."
5.07 Uhr: Bahnrad-Sprinter Levy fährt an Medaille im Keirin vorbei
Maximilian Levy hat bei den Bahnrad-Wettbewerben eine Medaille im Keirin verpasst. Der 34-Jährige aus Cottbus musste sich im Finale des Kampfsprints mit Platz sechs begnügen. Olympiasieger wurde der Brite Jason Kenny vor Mohd Awang aus Malaysia und dem Niederländer Harrie Lavreysen. Stefan Bötticher (Chemnitz) war im Velodrom von Izu im Viertelfinale ausgeschieden.
Levy hat im sogenannten Kampfsprint die größten Erfolge seiner Karriere gefeiert. In London 2012 musste er sich in einem spannenden Finale dem Briten Chris Hoy nur knapp geschlagen geben und gewann Silber. 2009 holte er den WM-Titel, dazu kamen drei Siege bei der EM (2013, 2017, 2020). In Japan hatte der viermalige Olympia-Teilnehmer zuvor zwei fünfte Plätze im Teamsprint und Sprint eingefahren.
4.55 Uhr: Bahnrad-Ass Hinze verpasst Bronze im Sprint
Die dreifache Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze hat erhoffte Medaille im Sprint verpasst. Die 23 Jahre alte Cottbuserin verlor das kleine Finale in zwei Läufen gegen Lee Wai-Sze aus Hongkong und verpasste Bronze. Olympiasiegerin wurde die Kanadierin Kelsey Mitchell durch ein 2:0 gegen die Ukrainerin Olena Starikowa, die Lea Sophie Friedrich (Dassow) im Viertelfinale ausgeschaltet hatte.
Hinze und Friedrich hatten zum Auftakt Silber im Teamsprint gewonnen, dann aber jeweils im Keirin enttäuscht. Die Königsdisziplin Sprint war die letzte Medaillenchance. In Rio 2016 hatte Kristina Vogel Gold im Sprint geholt.
4.42 Uhr: 26 weitere Corona-Fälle bei Olympia-Beteiligten
Bei den Olympischen Spielen in Tokio sind am Sonntag weitere 26 Corona-Fälle registriert worden. Darunter befand sich laut einer Mitteilung der Olympia-Organisatoren kein Athlet. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Zusammenhang mit den Sommerspielen erhöhte sich auf 430, davon waren bislang 32 Bewohner des olympischen Dorfs. Seit dem 1. Juli wurden rund 600.000 Corona-Tests bei den Olympia-Beteiligten vorgenommen.
3.37 Uhr: Verletzte Person auf der Bahn nach Massensturz im Omnium
Bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben hat ein Massensturz im Omnium der Frauen für Aufsehen gesorgt. Bei dem Crash von mehr als einem halben Dutzend Fahrerinnen kurz vor dem Ende des Scratch-Rennens wurde eine Person am Rand des Holzovals von Izu verletzt. Nach kurzer Behandlung wurde diese mit einer Halskrause versehen und auf einer Trage abtransportiert. Fahrerinnen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht schwerer verletzt.
2.29 Uhr: Kenianer Kipchoge holt zweites Olympia-Gold im Marathon
Laufstar Eliud Kipchoge hat als dritter Leichtathlet in der Olympia-Geschichte zum zweiten Mal Gold im Marathon gewonnen. Der 36 Jahre alte Kenianer, der schon in Rio 2016 als Erster ins Ziel kam, setzte sich in Sapporo in 2:08:38 Stunden klar vor Abdi Nageeye (2:09:58) aus den Niederlanden durch. Dritter wurde der Belgier Bashir Abdi (2:10:00). Zwei Triumphe über die 42,195 Kilometer waren zuvor nur dem Äthiopier Abebe Bikila (1960, 1964) und Waldemar Cierpinski aus Halle/Saale (1976, 1980) gelungen.
Die deutschen Läufer hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Richard Ringer vom LC Rehlingen kam mit einem Rückstand von 7:30 Minuten als bester DLV-Starter auf Rang 26. Amanal Petros lief 7:55 Minuten nach dem Sieger als 30. ins Ziel im Odori Park. Der deutsche Rekordhalter vom TV Wattenscheid hielt sich bis Kilometer 25 in der Spitzengruppe, musste dann aber dem hohen Tempo und der Hitze von rund 30 Grad Tribut zollen. Sein Vereinskollege Hendrik Pfeiffer belegte in 2:20:43 Stunden den 50. Platz.
Das passierte am Samstag, dem 7. August:
15.59 Uhr: Brasilien gewinnt olympisches Fußball-Turnier
Brasilien ist Olympiasieger im Fußball. Die Südamerikaner besiegten Spanien in Yokohama mit 2:1 (1:1,1:0) nach Verlängerung. Matheus Cunha von Hertha BSC und Malcom (108.) erzielten die Tore für die Mannschaft um Kapitän Dani Alves. Für die Brasilianer war es das zweite Gold bei den Sommerspielen nacheinander. 2016 hatten sie sich im Finale im Maracanã in Rio de Janeiro im Elfmeterschießen gegen Deutschland durchgesetzt. Diesmal war das Turnier für das deutsche Team bereits nach der Gruppenphase vorbei.
15.51 Uhr: Exklusives Interview mit Fünfkämpferin Schleu nach ihrem Reit-Drama
Das Olympia-Drama um die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu sorgt für teils heftige Reaktionen. Die 31-Jährige weist den Vorwurf der Tierquälerei weit von sich. Die folgenden Hasskommentare im Internet schockieren Schleu - und lassen sie drastischen Maßnahmen ergreifen.
Im Interview schildert die Berlinerin, wie sie die Szenen erlebt hat, was sie zur Kritik an Raisner sagt und wie sie mit den teils heftigen Kommentaren und Beleidigungen im Internet umgeht.
15.34 Uhr: Frankreich gewinnt Handball-Finale gegen Dänemark
Frankreichs Handballer haben zum dritten Mal olympisches Gold gewonnen. Der Rekordweltmeister setzte sich im Endspiel von Tokio mit 25:23 (14:10) gegen WM-Champion Dänemark durch und nahm damit erfolgreich Revanche für die Finalniederlage 2016 in Rio. Bronze ging wie schon 1996, 2000 und 2008 an Spanien, das im Duell um Platz drei Ägypten 33:31 besiegte. Der Afrikameister, der im Viertelfinale das deutsche Team ausgeschaltet hatte, verpasste seine erste olympische Medaille.
15.20 Uhr: Olympiasieger Röhler über Vetters Scheitern: "Extrem schockiert"
Rio-Olympiasieger Thomas Röhler hat erschrocken auf das Scheitern seines Rivalen Johannes Vetter beim Speerwerfen reagiert. "Ich bin mit Blick auf das Team und die von allen erhoffte Medaille extrem schockiert und traurig", sagte der 29-Jährige aus Jena. "Es tut weh, dass da diese Unsicherheit, die ja auch durch die Bahn bedingt war, zu solch einem Einbruch geführt hat."
Topfavorit Vetter belegte nur den neunten Platz, nachdem er Probleme mit dem teils nassen Anlauf hatte. Gold ging an den Inder Neeraj Chopra mit 87,58 Metern vor den Tschechen Jakub Vadlejch (86,67) und Vitezslav Vesely (85,44). Der Mainzer Julian Weber verpasste als Vierter mit 85,30 Metern ebenfalls eine Medaille.
"Die Bahn kam seinem Wurfstil nicht entgegen. Jojo kann Monsterwürfe, das hat er oft bewiesen, aber leider hat Olympia seine eigenen Gesetze", sagte Röhler, der wegen einer Rückenverletzung das Tokio-Ticket verpasste.
Während der gebürtige Dresdner Vetter in Offenburg bei Bundestrainer Boris Obergföll trainiert, wird Röhler in Thüringen von Harro Schwuchow betreut. Die beide Konkurrenten hatten sich in diesem Sommer ein verbales Fernduell geliefert, die Unstimmigkeiten sind nach früheren Aussagen von Röhler jedoch ausgeräumt.
14.52 Uhr: Sprintstar Felix sammelt elfte Olympia-Medaille ein
US-Sprintstar Allyson Felix hat ihre nächste Olympia-Medaille gewonnen. Die 35-Jährige holte Gold mit der 4x400-m-Staffel. Felix hat damit elf olympische Medaillen in ihrem Portfolio, davon sieben goldene. Nur die finnische Lauflegende Paavo Nurmi (12) war in der Leichtathletik-Geschichte erfolgreicher als die Mutter einer Tochter. Am Freitag hatte Felix Bronze über 400 Meter gewonnen und mit ihrem Landsmann Carl Lewis gleichgezogen.
13.47 Uhr: Top-Favorit Vetter rutscht im Speerwurf-Finale aus
Der große Gold-Favorit Johannes Vetter ist im Speerwurf-Finale frühzeitig ausgeschieden. 82,52 Meter reichten nicht, um die Medaillenrunde der letzten acht Werfer zu erreichen. Der 28-Jährige wurde nur Neunter. Der gebürtige Dresdner hatte dabei sehr große Probleme mit dem Bodenbelag, auf dem Vetter mit seinem Stemmbein wegrutschte.
"Zum Kotzen" und "echt bitter" sei das, sagte Vetter im ZDF. Der Anlaufbelag sei für einen Athleten wie ihn "nicht gemacht". Das könne für ihn "gefährlich" werden und sei "nicht gesund". Der Mainzer Julian Weber wurde Vierter mit 85,30 Meter.
"Tut mir echt leid, die mir wahnsinnig doll die Daumen gedrückt haben. Ich habe alles gegeben und alles probiert, dieses Rutschen ein wenig zu kompensieren. Doch es hat nichts gebracht, ich kann mein System nicht von heute auf morgen umstellen", sagte Vetter, der inzwischen in Offenburg wohnt.
Er war mit 19 Siegen und als Weltjahresbester nach Japan gereist. Bereits in der Qualifikation, die er mit 85,54 Metern erst im dritten Versuch überstand und danach grübelte, hatte Vetter sich schon nicht in Bestform gezeigt. Vor fünf Jahren bei den Rio-Spielen hatte Thomas Röhler Gold gewonnen. Der Jenaer musste wegen einer Rückenverletzung auf die Tokio-Spiele verzichten.
13.32 Uhr: Springreiter verpassen erhoffte Medaille deutlich
Die deutschen Springreiter haben die angestrebte Medaille deutlich verpasst. Das Team von Bundestrainer Otto Becker kam nach der Aufgabe von Daniel Deußer nur auf Platz neun. Der im belgischen Rijmenam lebende Reiter beendete den Parcours nach einer Verweigerung mit Killer Queen vorzeitig. Zur Equipe gehörten außerdem André Thieme aus Plau am See mit Chakaria und Maurice Tebbel aus Emsbüren mit Don Diarado. Auch im Einzel waren die Springreiter zuvor ohne Medaille geblieben. Deußer war am Mittwoch als bester Starter nur auf Rang 18 geritten.
13.25 Uhr: Klosterhalfen wird Olympia-Achte über 10.000 Meter
Konstanze Klosterhalfen ist über 10.000 Meter trotz eines beherzten Rennens weit an einer Medaille vorbeigelaufen. Die 24-Jährige, die in den USA trainiert, kam in 31:01,97 Minuten als Achte ins Ziel und blieb dabei nur 26 Hundertstelsekunden über ihrem im Februar dieses Jahres aufgestellten deutschen Rekord. Olympiasiegerin wurde Sifan Hassan aus den Niederlanden in 29:55,32 Minuten, die zuvor bereits Gold über 5.000 Meter und Bronze über 1.500 Meter gewonnen hatte.
In den Katakomben des Olympiastadions musste sich Klosterhalfen völlig entkräftet auf den Boden setzen - und wenig später unter Tränen den Medien-Marathon abbrechen. "Ich bin ganz schön erschöpft und mir ist kalt", sagte sie und fügte hinzu: "Ich bin sehr dankbar, dass ich hier stehen darf, und für alle, die mich hierher gebracht haben." Dann brach ihre Stimme.
12.21 Uhr: Medaillen-Traum geplatzt - Karateka Horne muss verletzt aufgeben
Der Traum von einer historischen Medaille bei den Olympischen Spielen ist für Karateka Jonathan Horne auf tragische Art und Weise geplatzt. Der 32-Jährige aus Kaiserslautern verletzte sich in seinem zweiten Vorrundenkampf am rechten Arm und musste aufgeben. Horne schrie vor Schmerzen und wurde auf einer Trage von der Matte gebracht. Sein georgischer Gegner Gogita Arkania, der daraufhin zum Sieger erklärt wurde, applaudierte ihm aufmunternd. Horne habe eine Ellenbogenverletzung erlitten und sei zu weiteren Untersuchungen ins olympische Dorf gebracht worden, sagte der Sportdirektor des Deutschen Karate Verbands, Christian Grüner.
11.42 Uhr: Bahnrad-Ass Hinze im Sprint-Halbfinale - Friedrich scheitert knapp
Emma Hinze hat das Sprint-Halbfinale erreicht. Die Cottbuserin gewann in zwei Läufen gegen die niederländische Keirin-Olympiasiegerin Shanne Braspennincx. Dagegen unterlag Lea Sophie Friedrich (Dassow), die in der Qualifikation Schnellste war und olympischen Rekord fuhr, der Ukrainerin Olena Starikowa in drei Läufen. Die Entscheidung fällt am Sonntag. Hinze und Friedrich hatten zum Auftakt Silber im Teamsprint gewonnen, dann aber jeweils im Keirin enttäuscht.
11.20 Uhr: Sportgymnastin Ashram erste Olympiasiegerin aus Israel
Linoy Ashram hat in Tokio Geschichte geschrieben. Die 22-Jährige gewann im Ariake Gymnastics Center im Einzelfinale der Sportgymnastinnen die Goldmedaille und avancierte damit zur ersten Olympiasiegerin aus Israel überhaupt. Ashram tritt mit diesem Erfolg in die Fußstapfen ihres zwei Jahre älteren Landsmanns Artem Dolgopyat. Der Kunstturner hatte sich am vergangenen Sonntag im Finale am Boden die Goldmedaille gesichert.
10.35 Uhr: Eis auf Anlauf-Belag - Sondermaßnahme für Speerwerfer
Die Olympia-Organisatoren in Tokio haben für das Speerwerfen mit Favorit Johannes Vetter eine besondere Maßnahme ergriffen. Mit zahlreichen Eisbeuteln unter weißen Handtüchern wurde der Anlauf im Olympiastadion gekühlt. Die Entscheidung bei hohen Temperaturen mit dem Weltjahresbesten aus Dresden ist für 13.00 Uhr MESZ terminiert.
Die Aktion dürfte Vetter besonders freuen: Der Weltmeister von 2017 hatte zuletzt sichtlich Probleme mit weichen Anlaufböden. Der 28-Jährige gilt als Werfer, der viel von seiner Kraft lebt und deshalb einen harten Untergrund benötigt.
9.25 Uhr: Fünfkampf-Trainerin Raisner von Olympia in Tokio ausgeschlossen
Das Drama um die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu hat zu ersten Konsequenzen geführt. Bundestrainerin Kim Raisner wurde vom Rest der Olympischen Spiele ausgeschlossen. Durch ihre lautstarken Aufforderungen, das Pferd mit Schlägen ruhig zu stellen, war Raisner stark in die Kritik geraten. Zudem habe die Trainerin das Schleu zugeloste Pferd, das im Parcours verweigerte, anscheinend mit der Faust geschlagen, begründete der Dachverband für Modernen Fünfkampf (UIPM) den Beschluss. "Ihr Verhalten wurde als Verstoß gegen die UIPM-Wettkampfregeln gewertet", teilte der Verband mit.
Das Internationale Olympische Komitee hat den Ausschluss von Raisner begrüßt. Die Szenen seien "verstörend" gewesen, teilte ein IOC-Sprecher mit und ergänzte: "Wir fühlen mit der Athletin und dem Pferd. Das Tierwohl ist von äußerster Wichtigkeit."
8.59 Uhr: Wieder mehr TV-Zuschauer - Quoten steigen
Am drittletzten Wettkampftag sind die Einschaltquoten bei den TV-Übertragungen im Vergleich zum Vortag um 30 Prozent gestiegen. Durchschnittlich 3,10 Millionen Menschen sahen am Freitagmittag die zweistündige Leichtathletik-Berichterstattung in der ARD und sorgten nach Senderangaben für einen Marktanteil von 29,3 Prozent. Am Donnerstag waren es nur knapp über zwei Millionen Zuschauer im ZDF gewesen.
Mehrere ARD-Übertragungen lagen über dem Donnerstags-Spitzenwert. Dazu gehörten die rund einstündige Übertragung vom Tischtennis-Finale mit dem Silber für das deutsche Team sowie der Moderne Fünfkampf der Frauen mit den Bildern von Annika Schleu, deren zugelostes Pferd mehrfach verweigert hatte.
8.37 Uhr: Bahnradsprinterinnen Hinze und Friedrich ziehen ins Viertelfinale ein
Emma Hinze (Cottbus) und Lea Sophie Friedrich (Dassow) haben das Viertelfinale im Sprint erreicht. Hinze gewann auf der Bahn in Izu ihren Lauf gegen die Chinesin Zhong Tianshi. Friedrich, die in der Qualifikation sogar Schnellste war und olympischen Rekord fuhr, setzte sich gegen die Russin Anastasija Woinowa durch.
Hinze und Friedrich hatten zum Auftakt Silber im Teamsprint gewonnen, dann aber jeweils im Keirin enttäuscht. Die Königsdisziplin Sprint ist ihre letzte Medaillenchance. In Rio 2016 hatte Kristina Vogel Gold im Sprint geholt.
7.48 Uhr: Kanute Rauhe trägt deutsche Fahne bei Olympia-Schlussfeier
Goldmedaillen-Gewinner Ronald Rauhe wird bei der Schlussfeier die deutsche Mannschaft mit der Flagge ins Olympiastadion führen. Diese Entscheidung verkündete der Deutsche Olympische Sportbund am vorletzten Wettkampftag. "Wir freuen uns mit ihm, sicher einen in jeder Hinsicht würdigen Fahnenträger präsentieren zu können", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Der 39 Jahre alte Rauhe hatte kurz zuvor Gold mit dem Kajak-Vierer gewonnen. "Ich habe noch nie eine Eröffnungsfeier mitgemacht. Die Fahne aus dem Stadion zu tragen, ist die Krönung meiner Karriere", sagte Deutschlands erfolgreichster Kanute kurz nach seinem Gold-Triumph.
Bei der Eröffnungsfeier hatte erstmals ein Duo aus Frau und Mann die deutsche Mannschaft angeführt. Beachvolleyballerin Laura Ludwig und Wasserspringer Patrick Hausding trugen die deutsche Fahne. Vor fünf Jahren in Rio de Janeiro war der dreimalige Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel der Fahnenträger bei der Schlussfeier gewesen.
7.28 Uhr: Fünfkampf-Trainerin Raisner nicht mehr beim Reiten in Tokio dabei
Nach dem Drama um Annika Schleu und ihr zugelostes Pferd im Modernen Fünfkampf wird Bundestrainerin Kim Raisner beim Reiten des Männer-Wettbewerbs am Samstag keine offizielle Aufgabe wahrnehmen. Dies teilte DOSB-Präsident Alfons Hörmann bei einer Pressekonferenz mit.
Raisner werde "weder am Parcours noch am Abreiteplatz eine Funktion" haben, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds nach einer Besprechung des Vorfalls mit Schleu, Raisner und Susanne Wiedemann, Sportdirektorin des Deutschen Verbands für Modernen Fünfkampf. Dies sei die "beste Lösung", um keine "weiteren Fragezeichen" rund um die Trainerin aufkommen zu lassen. Es sei eine gemeinsame und einvernehmliche Entscheidung gewesen.
6.25 Uhr: US-Basketballer holen in Tokio viertes Olympia-Gold nacheinander
NBA-Superstar Kevin Durant hat die US-Basketballer zum vierten Olympiasieg nacheinander geführt. Der Gold-Favorit wurde seiner Rolle im Endspiel gerecht und setzte sich gegen Frankreich mit 87:82 (44:39) durch. Kevin Durant von den Brooklyn Nets war mit 29 Punkten bester Werfer seines insgesamt souveränen Teams. Die Amerikaner gewannen nach Triumphen in Peking, London und Rio auch in Tokio und feierten das insgesamt 16. Gold in einer ihrer Paradesportarten.
Für den 32-jährigen Durant war es in Japan sein drittes Gold - und wieder war er der entscheidende Mann. Der zweimalige NBA-Champion hatte mit jeweils 30 Punkten schon die Finalbegegnungen 2016 gegen Serbien und 2012 gegen Spanien geprägt.
6.07 Uhr: Supermarkt-Einkauf bringt australischen Hockey-Spielern Ärger
Eine Frustfeier nach dem verlorenen Finale hat Australiens Hockey-Männern mächtig Ärger eingebracht. Mehrere Spieler hätten sich im olympischen Dorf vorerst in Quarantäne begeben müssen und sollen Tokio mit dem nächstmöglichen Flug verlassen, teilte das Internationale Olympische Komitee mit.
Die betroffenen Athleten waren in der Nacht nach ihrer Endspiel-Niederlage gegen Belgien in einem Supermarkt außerhalb des Sportler-Dorfs gewesen und hatten damit gegen die Corona-Regeln verstoßen. Mehrere hatten Bier gekauft. Die Athleten dürfen sich während der Sommerspiele in Tokio nur im olympischen Dorf und an ihren Wettkampfstätten aufhalten, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
5.40 Uhr: Dresdner Liebscher paddelt mit Vierer zum nächsten Olympiasieg
Der Kajak-Vierer der Männer hat im letzten Wettkampf der Olympischen Spiele das ersehnte erste Gold der deutschen Rennsport-Kanuten geholt. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen verwiesen Schlagmann Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, der Dresdner Tom Liebscher und Max Lemke den Rivalen Spanien knapp auf Rang zwei. Bronze ging an die Slowakei. Rendschmidt und Liebscher hatten schon 2016 in Rio mit dem Vierer Gold geholt.
Zumindest der Vierer wurde seiner Favoritenrolle aber gerecht - und das sogar im Ersatzboot. Das eigentliche Boot war beim Verladen in Luxemburg von einem Gabelstaplerführer gerammt worden, der Ersatz kam aber rechtzeitig in Tokio an. Der Vierer der Frauen musste sich dagegen mit Rang fünf begnügen, erstmals seit 1988 verpasste das deutsche Quartett den Sprung auf das Podest.
Der Kajak-Vierer der Frauen musste sich diesmal mit Rang fünf begnügen, erstmals seit 1988 verpasste das deutsche Quartett den Sprung auf das Podest. Eine Enttäuschung erlebte auch Sebastian Brendel im Canadier-Einer, der es auf seiner Paradestrecke nicht ins Finale, im B-Lauf wurde er Zweiter. Der Berliner Conrad Scheibner schaffte es ins A-Finale und wurde Sechster. Lisa Jahn und Sophie Koch kamen im ersten Canadier-Rennen der Olympia-Geschichte für Frauen auf einen sehr guten vierten Platz.
Zuvor hatten nur Brendel und Tim Hecker mit Bronze im Zweier sowie Max Hoff/Jacob Schopf mit Silber den Sprung auf das Podest geschafft. Ziel des DKV waren eigentlich sechs Medaillen im Rennsportbereich. Weil die Slalomkanutinnen und -kanuten um Olympiasiegerin Ricarda Funk in allen vier Rennen auf das Podest gepaddelt waren, fiel die Bilanz insgesamt dennoch positiv aus.
4.48 Uhr: Wasserspringer Barthel scheidet im Halbfinale vom Turm aus
Der frühere Dresdner Timo Barthel ist im Wassersprung-Halbfinale vom Turm ausgeschieden. Der 25-Jährige belegte den 17. Platz. Die besten zwölf Springer qualifizierten sich für das Finale. Barthel erhielt für seine sechs Sprünge aus zehn Metern Höhe 364,50 Punkte.
Zwischenzeitlich sah es nach einem Finaleinzug aus, doch dann gelang Barthel sein Lieblingssprung - der dreieinhalbfache Auerbachsalto - nicht wie gewünscht. "Normalerweise kann man mich nachts wecken und ich mache ihn gut", sagte Barthel zum fünften Sprung. "Ich weiß nicht, was da los war." Bundestrainer Lutz Buschkow sagte: "Es ist schon bisschen schade, weil sein Fehler bei seinem Schokoladensprung entstanden ist. Den hat er beim Einspringen noch mit Szenenapplaus gemacht."
Insgesamt können die deutschen Wasserspringer nach ihrem letzten Wettkampf auf gute Sommerspiele mit zwei Podestplätzen zurückblicken. Bei seiner letzten Olympia-Teilnahme gewann Patrick Hausding Bronze im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett mit Lars Rüdiger. Die Dresdnerinnen Tina Punzel und Lena Hentschel holten aus gleicher Höhe ebenfalls gemeinsam Bronze. Besser waren die Wasserspringer zuletzt 2008 mit einmal Silber und einem dritten Platz.
Disziplinübergreifend war der Deutsche Schwimm-Verband mit einmal Gold von Florian Wellbrock im Freiwasserschwimmen und insgesamt fünf Medaillen (1-0-4) klar besser als in Rio de Janeiro 2016 (0-0-1) und London 2012 (0-1-0).
4.21 Uhr: 22 weitere Corona-Fälle bei Olympia-Beteiligten
Die Olympia-Macher von Tokio haben im Umfeld der Sommerspiele 22 weitere Corona-Fälle vermeldet. Einer Mitteilung der Organisatoren zufolge ist kein weiterer Athlet betroffen. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen erhöhte sich auf 404. Davon waren bislang 32 Bewohner des olympischen Dorfs. Seit dem 1. Juli wurden fast 600.000 Corona-Tests bei den Olympia-Beteiligten vorgenommen.
3.23 Uhr: Brendel verpasst Finale im Canadier deutlich
Der dreimalige Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel hat das Finale auf seiner Paradestrecke deutlich verpasst. Der Potsdamer landete im Einer über 1000 Meter im Halbfinale nur auf dem siebenten Platz und muss bei der Medaillenvergabe zuschauen. Brendel hatte 2012 und 2016 auf dieser Strecke Gold gewonnen. Für den Einzug ins Finale hätte Brendel mindestens Rang vier erreichen müssen.
"Es war nicht einfach für mich. Ich habe gemerkt, dass ich mit den Besten nicht mithalten kann", sagte der 33-Jährige. An ein Karriereende denke er noch nicht: "Ich hoffe, dass ich den Sport noch ein bisschen machen kann. Ob es bis Paris 2024 reicht, weiß ich noch nicht. Das ist noch ein langer Weg."
Brendel hatte schon am Freitag den Umweg über das Viertelfinale nehmen müssen, der Wind von rechts bereitete dem Linkspaddler erhebliche Probleme. Im Halbfinale musste er zudem auf der äußerst rechten Bahn antreten, erneut wehte kräftiger Wind. Besser machte es der direkt neben ihm gestartete Teamkollege Conrad Scheibner, der als Dritter das Finale erreichte.
Auch die übrigen drei Entscheidungen des Tages - ab 4.37 Uhr MESZ- finden mit deutscher Beteiligung statt.
1.45 Uhr: Kejeta Sechste im Marathon - beste deutsche Platzierung seit 25 Jahren
Die Marathon-Läuferin Melat Kejeta aus Kassel hat eine weitere deutsche Langstrecken-Medaille trotz einer starken Leistung knapp verpasst. 24 Stunden nach dem sensationellen Silber durch Geher Jonathan Hilbert wurde die 28 Jahre alte gebürtige Äthiopierin in Sapporo in 2:29:16 Stunden Sechste und erreichte die beste Platzierung einer deutschen Läuferin seit dem vierten Rang von Katrin Dörre-Heinig 1996 in Atlanta.
"Ich habe versucht, eine Medaille für Deutschland zu bekommen. Tut mir leid", sagte Kejeta, und sie erklärte: "Es war sehr, sehr warm, und ich hatte Magenprobleme. Aber mit Platz sechs bin ich sehr zufrieden. Es war immer mein Traum, bei Olympia zu sein."
Gold ging bei einem kenianischen Doppelsieg an die frühere Halbmarathon-Weltmeisterin Peres Jepchirchir, die sich in 2:27:20 vor Weltrekordlerin Brigid Kosgei (2:27:36) durchsetzte. Bronze holte die Amerikanerin Molly Seidel (2:27:46). Weltmeisterin Ruth Chepngetich gab auf. Deborah Schöneborn (Berlin) belegte einen guten 18. Rang (2:33:08), Katharina Steinruck (Frankfurt) wurde 31. (2:35:00).
Das passierte am Freitag, dem 6. August:
16.54 Uhr: Kanadas Fußballerinnen gewinnen erstmals Olympia-Gold
Kanadas Fußballerinnen haben erstmals Olympiagold gewonnen. Im packenden Endspiel gewann das Team um Starstürmerin Christine Sinclair gegen Schweden mit 3:2 im Elfmeterschießen und feierte nach zweimal Bronze den größten Erfolg der kanadischen Fußball-Geschichte. Nach 120 und 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden.
Die favorisierten Schwedinnen mussten sich wie bei der Final-Niederlage vor fünf Jahren gegen Deutschland mit Silber begnügen - Julia Grosso verwandelte den entscheidenden Elfmeter. Bronze hatten sich die Weltmeisterinnen aus den USA nach dem überraschenden Halbfinal-K.o. gegen Kanada mit einem 4:3 (3:1) gegen Australien gesichert. Die deutsche Auswahl war nach Gold in Rio durch das Aus im WM-Viertelfinale 2019 gegen Schweden nicht für das Turnier qualifiziert.
16.12 Uhr: Keine Chance für die Sprintstaffel der Männer
Die deutschen Sprinter haben beim Olympiasieg der Italiener über 4x100 Meter den sechsten Platz belegt. Julian Reus (Erfurt), Joshua Hartmann (Köln), Deniz Almas (Wolfsburg) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburg) kamen am Freitag in Tokio nach 38,12 Sekunden ins Ziel. Für die Italiener war es nach dem überraschenden 100-Meter-Sieg von Lamont Marcell Jacobs der nächste Triumph. In starken 37,50 Sekunden hielten sie Großbritannien (37,51) und Kanada (37,70) in Schach. Weltmeister USA hatte das Finale verpasst. Italien trat die Nachfolge von Jamaika mit Superstar Usain Bolt an.
15.30 Uhr: Harte Kritik im Fall Schleu - "Fünfkampf hat nichts mit Reiten zu tun"
Die siebenmalige Olympiasiegerin Isabell Werth sieht sich nach den Vorfällen im Modernen Fünfkampf in ihrer Meinung bestätigt. "Fünfkampf hat nichts, aber auch gar nichts mit Reiten zu tun", sagte Werth: "Die Pferde sind ein Transportmittel, zu denen die Athleten keinerlei Bezug haben. Denen kann man genauso gut ein Fahrrad oder einen Roller geben."
In der Fünfkampf-Entscheidung in Tokio war Annika Schleu als Führende in die dritte Teildisziplin Reiten gestartet. Auf dem ihr zugelosten Pferd Saint Boy hatte zuvor schon eine Reiterin mit drei Verweigerungen große Probleme gehabt. Noch bevor Sportsoldatin Schleu in den Parcours reiten konnte, blockte das Tier ab.
Bundestrainerin Kim Raisner rief von der Seite: "Hau drauf, hau richtig drauf." Schleu setzte die Gerte ein, versuchte alles, aber nichts bewegte das völlig verstörte und durch die unangemessene Behandlung zusätzlich in Panik geratene Tier dazu, sich zu bewegen. Am Ende reichte es für Schleu nur zu Platz 31.
Für Isabell Werth war dieser Vorfall kein bisschen überraschend. "Die Fünfkampf-Pferde werden kurz vor der Entscheidung mit einem Transporter ins Stadion gekarrt, kein Reiter hat sie vorher gesehen", sagte die Mannschafts-Olympiasiegerin von Tokio: "Es ist keine gewachsene Beziehung, wie sie in diesem Sport mit diesen sensiblen Lebewesen nötig ist. Die Pferde sind hier nur Mittel zum Zweck."
15.40 Uhr: Frauen-Sprintstaffel um Lückenkemper wird Fünfte
Die deutsche Frauen-Sprintstaffel hat die erhoffte Medaille verpasst. Rebekka Haase (Wetzlar), Alexandra Burghardt (Burghausen), Tatjana Pinto (Paderborn) und Gina Lückenkemper (Berlin) kamen über 4x100 Meter in 42,12 Sekunden auf den fünften Platz. Gold holte das favorisierte Quartett aus Jamaika um 100- und 200-Meter-Siegerin Elaine Thompson-Herah in der Landesrekordzeit von 41,02 Sekunden. Silber ging an die USA (41,45) vor Großbritannien (41,88). Jamaika siegte mit Briana Williams, Thompson-Herah, der zweimaligen 100-Meter-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce und Shericka Jackson.
15.14 Uhr: Speerwerferin Hussong nur Neunte - Chinesin Shiying siegt
Speerwerferin Christin Hussong hat eine Enttäuschung erlebt. Die 27-Jährige aus Zweibrücken verpasste im Finale den Endkampf der besten acht Athletinnen. Die Medaillen-Hoffnung schaffte nicht mehr als 59,94 Meter im ersten Versuch und wurde nur Neunte.
Auf der Tribüne schüttelte Vater und Trainer Udo Hussong den Kopf, die Weltranglistenzweite vergoss Tränen. "Ich hab's technisch überhaupt nicht auf die Reihe bekommen, das war der schlechteste Wettkampf des Jahres. Das ist sehr, sehr beschissen, wenn so etwas im Olympia-Finale passiert", sagte Hussong. Die Europameisterin hat in diesem Jahr ihre Bestleistung zwar auf 69,19 Meter steigern können. Zuletzt konnte sie aber an ihre Top-Auftritte nicht mehr anknüpfen.
Liu Shiying aus China wurde mit 66,34 Metern Olympiasiegern vor der Polin Maria Andrejczyk (64,61) und Weltmeisterin Kelsey-Lee Barber aus Australien (64,56).
14.45 Uhr: Tischtennis-Team gewinnt Silber - chancenlos gegen China
Die deutschen Tischtennis-Männer haben die erhoffte Sensation verpasst und das Traumfinale gegen China verloren. Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska unterlagen dem bei Olympia weiter ungeschlagenen Seriensieger klar mit 0:3. Mit Silber stellte das Trio dennoch sein bestes Ergebnis aus dem Jahr 2008 ein.
Im 26. Pflichtspiel gegen China kassierte Deutschland somit seine 26. Niederlage. Seit der Premiere des Teamwettbewerbs 2008 in Peking hat die Tischtennis-Großmacht alle 17 Spiele bei Olympia gewonnen - davon 15 mit 3:0 und zwei mit 3:1.
Während Ma Long damit als erster Spieler der Geschichte sein fünftes Gold holte, sorgte Ovtcharov mit seiner sechsten Olympia-Medaille auch für einen Rekord. In Tokio hatte er wie schon 2012 in London Einzel-Bronze gewonnen, hinzu kommen Silber (2008, 2020) und Bronze (2012, 2016) mit der Mannschaft.
12.50 Uhr: Hitze in Sapporo - Marathon der Frauen startet eine Stunde früher
Wegen der erwarteten Hitze in Sapporo wird der Olympia-Marathon der Frauen am Samstag eine Stunde früher als zunächst geplant gestartet. Melat Kejeta (Kassel), Deborah Schöneborn (Berlin), Katharina Steinruck (Frankfurt/Main) und Co. gehen nun bereits um 6 Uhr Ortszeit auf die Strecke. Das gab das Organisationskomitee bekannt und folgte damit der Empfehlung der medizinischen Abteilung des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics.
Wegen der Hitze in Tokio waren die Geher-Wettbewerbe und die Marathon-Läufe in das rund 800 Kilometer weiter nördlich gelegene Sapporo verlegt worden. In der Gastgeberstadt der Winterspiele von 1972 herrschen derzeit aber ebenfalls drückende Temperaturen.
12.17 Uhr: Schleu nach Reit-Drama ohne Medaillenchance
Drama auf dem Rücken des Pferdes Saint Boy: Fünfkämpferin Annika Schleu aus Berlin muss ihren Traum von einer Medaille nach einem völlig missglückten Reiten begraben. Die auf Goldkurs liegende Olympia-Vierte von Rio blieb ohne Punkte und fiel vor dem abschließendem Laser-Run vom ersten auf den 31. Platz zurück. Schleu und Peking-Olympiasiegerin Lena Schöneborn auf der Tribüne brachen in Tränen aus.
Schleu hatte das Reiten mit 24 Punkten Vorsprung in Angriff genommen. Auf dem Rücken von Saint Boy, auf dem die Russin Gulnas Gubaidullina vor Schleu bereits ohne Punkte geblieben war, lief dann aber nichts mehr. Nur mit Mühe brachte Schleu das ihr zugeloste Pferd überhaupt auf den Parcours. Dort verweigerte Saint Boy mehrfach. "Weiter, weiter", rief Bundestrainerin Kim Raisner - es nützte nichts.
11.52 Uhr: Wasserspringer Barthel erreicht Halbfinale vom Turm
Wasserspringer Timo Barthel steht im Halbfinale vom Turm. Der frühere Dresdner erhielt für seine sechs Sprünge 395,70 Punkte. Das reichte für den 13. Platz. "Mein Wettkampf war sehr holprig. Da ist noch viel Luft nach oben", sagte Barthel.
Der zweite deutsche Starter, der erst 16 Jahre alte Jaden Eikermann, schied im Vorkampf aus. Seine Sprünge aus zehn Metern Höhe wurden mit 330,75 Zählern bewertet. Er belegte Rang 21. "Sehr schade, ich weiß ich hätte mehr gekonnt", sagte Eikermann. Erster des Vorkampfes wurde der Chinese Yang Jian mit 546,90 Punkten. Die besten 18 Springer kamen eine Runde weiter. Das Halbfinale findet in der Nacht zum Samstag, das Finale am Samstagmorgen um 8 Uhr (jeweils MESZ) statt.
11.17 Uhr: Hinze und Friedrich ziehen ins Sprint-Achtelfinale ein
Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze (Cottbus) und Lea Sophie Friedrich (Dassow) haben das Achtelfinale im Sprint problemlos erreicht. Hinze gewann auf der Bahn in Izu ihre Läufe gegen die Südafrikanerin Charlene du Preez und die Chinesin Bao Shanju. Friedrich, die in der Qualifikation sogar Schnellste war und olympischen Rekord fuhr, setzte sich gegen Migle Marozaite aus Litauen und die Amerikanerin Madalyn Godby durch.
Hinze und Friedrich hatten zum Auftakt Silber im Teamsprint gewonnen, dann aber jeweils im Keirin enttäuscht. Die Königsdisziplin Sprint ist ihre letzte Medaillenchance. In Rio 2016 hatte Kristina Vogel Gold im Sprint geholt.
10.53 Uhr: Brauße und Klein im Zweier-Mannschaftsfahren auf Platz zwölf
Drei Tage nach ihrer herausragenden Goldmedaille im Vierer haben Franziska Brauße (Eningen) und Lisa Klein (Erfurt) bei den Bahnrad-Wettbewerben den zwölften Platz im Zweier-Mannschaftsfahren belegt. Das Duo kam nach 30 Kilometern im sogenannten Madison-Wettbewerb nach zwei Überrundungen auf 40 Minuspunkte. Gold gewann Großbritannien mit 78 Punkten vor Dänemark (35) und Russland (26).
10.16 Uhr: Radsport-Weltverband bestätigt Suspendierung von Moster
Der Radsport-Weltverband UCI hat die Suspendierung für den deutschen Sportdirektor Patrick Moster nach dessen rassistischer Entgleisung bestätigt. Wie die UCI mitteilte, wird Moster bis Jahresende gesperrt, nachdem der 54-Jährige sein Fehlverhalten eingestanden hatte. Zuvor hatte der Funktionär mehrfach öffentlich um Entschuldigung gebeten.
Nachdem Moster bei den Olympischen Spielen von Tokio zwei afrikanische Teilnehmer rassistisch beleidigt hatte, war er zunächst nur provisorisch gesperrt worden. Vom Bund Deutscher Radfahrer war Moster nach seiner vorzeitigen Rückkehr aus Tokio abgemahnt und von seinen Aufgaben "bis auf Weiteres" entbunden worden.
9.20 Uhr: IOC-Präsident Bach mit überschwänglichem Lob für Tokio-Spiele
IOC-Präsident Thomas Bach hat die von der Corona-Pandemie geprägten Sommerspiele von Tokio bereits vor der Schlussfeier am Sonntag als "großen Erfolg für Japan, das IOC und die gesamte Sportwelt" eingeordnet. Wie der Vorsitzende des Internationalen Olympischen Komitees bei der Bilanz-Pressekonferenz ausführte, hätten die Anti-Corona-Maßnahmen "gegriffen". Bach fügte allerdings hinzu: "Es sind noch zweieinhalb Tage, wir sind in Alarmbereitschaft und aufmerksam."
Weiter verneigte sich der 67-Jährige vor den mehr als 11.000 Aktiven in Japans Hauptstadt: "Die Athleten haben Tokio die olympische Seele gegeben. Nachdem wir die Entscheidung, dass keine Zuschauer zugelassen werden, akzeptieren mussten, muss ich zugeben, dass ich besorgt war, diese Spiele könnten Spiele ohne Seele werden. Aber was wir hier gesehen haben, ist ganz anders."
8.45 Uhr: Moderne Fünfkämpferin Schleu nach Schwimmen auf Gold-Kurs
Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu liegt auch nach dem Schwimmen vorn. Der Berlinerin reichte über 200 Meter Freistil ein 24. Platz, um das Feld vor den weiteren Teildisziplinen anzuführen. Der Vorsprung auf die Zweitplatzierte betrug 25 Punkte. Teamkollegin Rebecca Langrehr lag bei ihrem Olympia-Debüt nach zwei Disziplinen außerhalb der besten Zehn. Die 31-jährige Schleu war nach dem Fechten am Vortag auf Platz eins in den Finaltag gestartet.
Insgesamt kämpfen in Tokio 36 Frauen um Medaillen. Nach dem Fechten und Schwimmen stehen heute noch eine Bonusrunde im Fechten, das Reiten und der sogenannte Laser Run auf dem Programm - ein kombinierter Wettkampf aus Laufen und Schießen mit einer Laserpistole.
5.59 Uhr: Bahnradfahrerin van Riessen mit Knochenbrüchen im Krankenhaus
Die niederländische Bahnradfahrerin Laurine van Riessen hat bei dem Sturz am Donnerstag während des Keirin-Wettbewerbs einen Schlüsselbeinbruch, gebrochene Rippen und eine Lungenquetschung erlitten. Die 33-Jährige befindet sich in einem Krankenhaus in Tokio.
Van Riessen hatte im Viertelfinal-Lauf des sogenannten Kampfsprints das Hinterrad von Weltmeisterin Emma Hinze touchiert und war daraufhin mit der Britin Katy Marchant kollidiert. Sie musste mit einer Trage von der Bahn abtransportiert werden. Ihre Teamkollegin Shanne Braspennincx holte sich den Olympiasieg im Keirin.
4.50 Uhr: 29 neue Corona-Fälle in der Olympia-Blase
Bei den Olympischen Spielen hat es vor dem Abschlusswochenende weitere Corona-Fälle gegeben. Wie das Organisationskomitee in seiner täglichen Information mitteilte, sind 29 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Am Vortag war mit 31 Fällen ein Höchststand seit dem Beginn der Testserien am 1. Juli erreicht worden. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen erhöhte sich auf 382.
Unter den neu registrierten Fällen befindet sich ein ausländischer Medienvertreter. Alle anderen in der Olympia-Blase positiv getesteten Personen sind freiwillige Helfer, Angestellte von beauftragten Firmen, Mitarbeiter des Organisationskomitee sowie nicht näher bezeichnete Personen, die bei den Spielen eingesetzt sind. Von den 387 Fällen insgesamt entfallen 136 auf Nicht-Japaner. Nach Angaben der Organisatoren waren bis zum 4. August insgesamt 42.100 Akkreditierte aus dem Ausland eingereist.
4.18 Uhr: Kajak-Vierer der Frauen und Männer mit Dresdner Liebscher im Halbfinale
Der deutsche Kajak-Vierer mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, dem Dresdner Tom Liebscher und Max Lemke ist mit olympischer Bestzeit direkt ins Halbfinale gepaddelt. Die erfahrene Crew setzte sich souverän als Vorlaufsieger durch und zog mit den zweitplatzierten Australiern ins Halbfinale ein. Das deutsche Paradeboot hatte 2016 in Rio mit Max Hoff, Rendschmidt, Liebscher und Marcus Groß die Goldmedaille gewonnen und gilt auch in Tokio als Favorit.
"Wir haben das Potenzial, schneller zu fahren als je zuvor", sagte Rauhe und ergänzte im Hinblick auf das bevorstehende Duell mit Spanien: "Wir haben uns einen Plan ausgedacht, um sie taktisch so unter Druck zu setzen, damit gar nicht erst der Gedanke aufkommt, sie könnten hier gewinnen."
Zuvor hatte es auch der Kajak-Vierer der Frauen mit Sabrina Hering-Pradler, Melanie Gebhardt, Jule Hake und Tina Dietze als Vorlauf-Zweiter direkt ins Halbfinale geschafft. Das neu formierte Team, in dem beim Olympia-Silber 2016 die Dresdnerin Steffi Kriegerstein saß und jetzt mit den Folgen ihrer Covid-19-Erkrankung kämpft, musste sich nur den Polinnen geschlagen geben.
Der dreimalige Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel hat ein frühes Aus über seine Paradestrecke verhindert und das Halbfinale erreicht. Nach dem dritten Platz im Vorlauf wahrte der Potsdamer über den Umweg Viertelfinale mit einem Sieg seine Chance auf eine Medaille. Teamkollege Conrad Scheibner (Berlin) schaffte als Zweiter seines Vorlaufs den direkten Sprung in die Vorschlussrunde. Der Canadier-Zweier mit Lisa Jahn (Berlin) und Sophie Koch (Karlsruhe) steht ebenfalls im Halbfinale. Die Entscheidungen fallen am Samstagfrüh.
2.35 Uhr: IOC entzieht belarussischen Funktionären die Akkreditierung
Das Internationale Olympische Komitee hat nach der aufsehenerregenden Flucht der Leichtathletin Kristina Timanowskaja vor der eigenen Teamleitung Sanktionen gegen zwei Funktionäre der belarussischen Delegation verhängt. Juri Moisewitsch und Artur Schumak, die von der Disziplinarkommission des IOC zu Timanowskaja Entführungsvorwürfen befragt worden waren, verlieren ihre Akkreditierungen und müssen das Olympische Dorf verlassen.
Timanowskaja (24) war nach eigenen Angaben von Trainer Moisewitsch und Schumak, stellvertretender Leiter des nationalen Trainingszentrums, unter Druck gesetzt worden. Sie sollte gegen ihren Willen noch vor ihrem 200-m-Rennen in die Heimat fliegen, nachdem sie ihre Trainer für eine sportliche Entscheidung öffentlich kritisiert hatte. Aus Angst vor Konsequenzen im autoritären Belarus wandte sie sich an die Polizei und fand schließlich Hilfe bei der polnischen Botschaft.
Mittlerweile ist Timanowskaja in Polen angekommen, wo sie ein humanitäres Visum bekommt. Sie sei "froh, in Sicherheit zu sein", sagte Timanowskaja in Warschau
2.29 Uhr: Sensation von Hilbert-Olympia-Silber über 50 Kilometer Gehen
50-Kilometer-Geher Jonathan Hilbert mit Silber für eine Sensation gesorgt. Der 26-Jährige von der LG Ohra Energie zeigte in Sapporo als Zweiter eine taktisch hervorragende Vorstellung. Im Ziel fehlten ihm nur 36 Sekunden auf Olympiasieger Dawid Tomala aus Polen (3:50:08 Stunden). Nach Platz vier 2016 in Rio de Janeiro gewann der Kanadier Evan Dunfee (+51 Sekunden) Bronze.
"Wenn es Top 15 geworden wäre, hätte ich mich riesig gefreut. Jetzt ist es die Silbermedaille. Ich kann es nicht glauben, und ich denke, es wird noch viele Tage dauern", sagte Hilbert danach. Und dann wurde es hoch emotional, als er über seine Freundin Anna sprach.
In einer erneuten Hitzeschlacht in der 800 Kilometer nördlich von Tokio gelegenen Gastgeberstadt der Winterspiele 1972 zeigte Hilbert ein taktisch herausragendes Rennen. Der Thüringer, 2019 bei der WM in Doha bei noch härteren Bedingungen 23., hielt sich stets vorne im Feld auf, ohne dabei zu viel Kraft zu lassen.
Die letzte deutsche Olympia-Medaille über die 50 Kilometer Gehen hatte 1992 in Barcelona Bundestrainer Ronald Weigel mit Bronze gewonnen. Carl Dohmann aus Baden-Baden kam als 33. ins Ziel (+17:10 Minuten), der Bühlertaler Nathaniel Seiler wurde 42. (+25:29).
Das passierte am Donnerstag, dem 5. August:
16.10 Uhr: Dresdner Medaillen-Gewinnerin Tina Punzel im Podcast über ihren Erfolg, Olympia und Corona
Europameisterin ist sie schon fünf Mal, auch eine WM-Medaille hat sie bereits. Bronze bei Olympia in Tokio aber ist mit Abstand der größte sportliche Erfolg in der Karriere von Tina Punzel. Die Medaille hat die Wasserspringerin vom Dresdner SC zusammen mit Lena Hentschel im Synchronwettbewerb vom Dreimeter-Brett gewonnen - und damit auch fürs erste Edelmetall im deutschen Team bei diesen Spielen gesorgt.
Inzwischen ist Punzel wieder aus Japan zurück. Im CoronaCast bei Sächsische.de spricht sie jetzt über eine erfolgreiche Reise, zwei große olympische Momente und Leistungssport im pandemiebedingten Ausnahmezustand.
Das Gespräch hören Sie über den hier eingebetteten Player. Weitere Abspielmöglichkeiten und Hintergründe erfahren Sie in diesem Artikel: "Ich realisiere gerade, dass ich es wirklich geschafft habe"
15.37 Uhr: Neuauflage von Rio im Handball - Weltmeister Dänemark gegen Olympiasieger Frankreich
Die dänischen Handball-Männer und Rekord-Weltmeister Frankreich spielen bei den Olympischen Spielen in Tokio erneut um Gold. Im Halbfinale in Tokio setzte sich Weltmeister Dänemark gegen Europameister Spanien mit 27:23 (14:10) durch. Zuvor hatte Frankreich gegen Deutschland-Bezwinger Ägypten 27:23 (13:13) gewonnen. Bereits vor fünf Jahren waren beide Mannschaften im Endspiel aufeinander getroffen. Damals gewannen die Dänen.
Die Franzosen stehen damit zum vierten Mal nacheinander in einem olympischen Finale. Das Endspiel wird am Samstag angepfiffen. Davor spielt Ägypten, das sich im Viertelfinale gegen Deutschland durchsetzte, als erstes afrikanisches Team gegen Spanien um Bronze.
15.04 Uhr: Spanier Lopez überraschend erster Sportkletter-Olympiasieger
Der Spanier Alberto Gines Lopez ist völlig überraschend der erste Olympiasieger im Sportklettern. Durch die Plätze eins im Speed, sieben im Bouldern und vier im Lead gewann der 18-Jährige den "Olympic Combined"-Wettbewerb mit 28 Punkten Gold vor Nathaniel Coleman (USA/30) und Mitfavorit Jakob Schubert (Österreich/35). Kombi-Weltmeister und Top-Favorit Tomoa Narasaki (Japan/36) belegte Rang vier.
Die beiden deutschen Starter Alexander Megos (Erlangen) und Jan Hojer (Köln) hatten das Finale der besten Acht nur knapp verpasst. Megos, einer der besten Felskletterer der Welt, belegte trotz einer persönlicher Bestzeit in seiner Problemdisziplin Speed Rang neun in der Qualifikation, Hojer Rang zwölf.
Sportklettern ist in Tokio erstmals olympisch. Die Platzierungen in den drei Disziplinen werden zu einer Gesamtpunktzahl multipliziert. In drei Jahren in Paris wird die umstrittene Disziplin Speed von den beiden anderen abgetrennt. Dann werden Medaillen im Speed sowie für eine Kombination aus Bouldern und Lead vergeben.
14.59 Uhr: Warner gewinnt Gold im Zehnkampf
Der Kanadier Damian Warner ist Olympiasieger im Zehnkampf. Der 31-jährige Leichtathlet holte sich mit dem olympischen Rekord von 9.018 Punkten die Goldmedaille. Weltrekordler Kevin Mayer aus Frankreich landete nach dem abschließenden 1.500-Meter-Lauf wie schon vor fünf Jahren in Rio de Janeiro auf dem zweiten Platz (8.726). Bronze nach zwei Wettkampftagen gewann der Australier Ashley Moloney (8.649).
Als bester Deutscher kam Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied mit 8.126 Punkten nur auf den 14. Platz. Medaillenmitfavorit Niklas Kaul aus Mainz hatte bei seinem Olympia-Debüt am Mittwoch im Rennen über 400 Meter wegen einer Fußverletzung aufgeben müssen. 2012 in London und 2016 in Rio hatte der US-Amerikaner Ashton Eaton Gold gewonnen.
11.38 Uhr: Kluge im Omnium auf Platz neun
Radprofi Roger Kluge hat bei den Bahn-Wettbewerben im Omnium den neunten Platz belegt. Der viermalige Olympia-Teilnehmer kam nach den vier Disziplinen Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren auf 91 Punkte. Den Olympiasieg holte sich der Brite Matthew Walls mit 153 Zählern vor dem Neuseeländer Campbell Stewart (129 Punkte) und dem Italiener Elia Viviani (124).
Kluges Hauptaugenmerk liegt auf dem Madison-Wettbewerb mit Theo Reinhardt am Samstag. Das Duo hatte in den vergangenen Jahren in dieser Disziplin bei der WM zweimal den Titel und einmal Bronze geholt. Allerdings verlief die Vorbereitung für Kluge nicht optimal. Der 35-Jährige musste nach einem Sturz bei der Tour de France mit einer Rückenverletzung aufgeben und rund eine Woche pausieren.
11.02 Uhr: Linke geht knapp an einer Medaille vorbei
Christopher Linke hat die erste Medaille eines deutschen Gehers seit 29 Jahren knapp verpasst. Der 32-Jährige holte in Sapporo über 20 Kilometer nach einer ganz starken zweiten Rennhälfte wie schon vor fünf Jahren in Rio den fünften Platz. Gold sicherte sich in der Stadt der Olympischen Winterspiele von 1972 bei drückender Hitze überraschend der Italiener Massimo Stano in 1:21:05 Stunden vor dem Japaner Koki Ikeda (1:21:14). Weltmeister Toshikazu Yamanishi, ebenfalls aus Japan, holte Bronze (1:21:28).
"Das war eine größere Hitzeschlacht als gehofft und gedacht. Ich bin als 50. mit meiner Zeit angereist, jetzt bin ich Fünfter, da kann ich natürlich zufrieden sein", sagte Linke. Dem Potsdamer fehlten letztlich 22 Sekunden, um das erste Edelmetall seit dem dritten Platz des heutigen Bundestrainers Ronald Weigel 1992 in Barcelona über 50 km zu gewinnen. Dennoch ging der WM-Vierte jubelnd über die Ziellinie.
Vor einigen Tausend Zuschauern, die aufgrund der lockereren Corona-Bestimmungen auf der nördlichen Hauptinsel Hokkaido den Wettbewerb an der Strecke verfolgten, lag er bei der Hälfte der Distanz auf Platz 19, danach sammelte er Geher um Geher ein. Leo Köpp (Berlin) kam auf Platz 22 (+3:41 Minuten), Nils Brembach (Potsdam) holte Rang 28 (+5:40).
Die Wettbewerbe der Geher und Marathonläufer waren nach Protesten frühzeitig aus dem zu dieser Zeit oft unerträglich heißen Tokio ins üblicherweise mildere und 800 Kilometer weiter nördlich gelegene Sapporo verlegt worden. Die Maßnahme brachte den Ausdauersportlern aber nur wenig Erleichterung. Während das Thermometer in der Hauptstadt am Donnerstag bis zu 36 Grad zeigte, waren es in Sapporo 33 - bei erheblicher Luftfeuchtigkeit.
10.59 Uhr: Bahnrad-Star Hinze nur Siebtente im Keirin
Dreifach-Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze hat im Keirin nur Platz sieben belegt. Die
23-Jährige aus Cottbus gewann nach ihrem Aus im Halbfinale immerhin das kleine Finale, blieb aber dennoch hinter den Erwartungen zurück. Teamkollegin Lea Sophie Friedrich (Dassow) war bereits im Viertelfinale ausgeschieden.
Den Olympiasieg in Izu sicherte sich Shanne Braspennincx aus den Niederlanden vor Ellesse Andrews aus Neuseeland und der Kanadierin Lauriane Genest. Hinze hatte bei der WM 2020 in Berlin überlegen den WM-Titel im Kampfsprint gewonnen. Im laufenden Olympia-Wettbewerb kam sie aber nicht auf Touren.
10.37 Uhr: Levy im Sprint-Viertelfinale raus und wird Fünfter
Maximilian Levy ist bei den Bahnrad-Wettbewerben im Sprint-Viertelfinale ausgeschieden. Der 34 Jahre alte Cottbuser verlor in zwei Läufen gegen den Briten Jack Carlin und belegte am Ende den fünften Rang. Damit ist kein deutscher Fahrer mehr in der Königsdisziplin vertreten. Ex-Weltmeister Stefan Bötticher (Chemnitz) war bereits am Mittwoch früh gescheitert.
10.31 Uhr: Corona-Infektionen in Tokio steigen auf über 5.000 Fälle
Die Corona-Infektionen in Tokio sind erstmals über die Marke von 5.000 Fällen gestiegen und schüren die Sorge vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Die Stadt registrierte am Donnerstag in Folge der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Virus 5042 Neuinfektionen und damit den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie. Experten befürchten, dass die Zahl der Neuinfektionen in den nächsten zwei Wochen auf 10 000 Fälle steigen könnte.
10.04 Uhr: Ringen und Tischtennis im Fernsehen vor der Leichtathletik
Die meisten TV-Zuschauer hatten am Mittwoch bei den Olympia-Übertragungen Ringen und Tischtennis. Durchschnittlich 2,87 Millionen Menschen sahen den Bericht der ARD über den Bronze-Gewinn des Ringers Denis Kudla gegen den Ägypter Mohamed Metwally. Der elfminütige Beitrag kam auf einen Marktanteil von 32,5 Prozent und lag vor der siebenminütigen Tischtennis-Berichterstattung mit 2,69 Millionen und 29,4 Prozent.
Bei den längeren Live-Übertragungen gab es erneut Spitzenwerte für die Leichtathletik. Durchschnittlich 2,61 Millionen Menschen sahen gegen Mittag länger als eine Stunde die Wettkämpfe und sorgten nach Senderangaben für einen Marktanteil von 31,5 Prozent.
9.20 Uhr: Wassen wird Achte im Turmspringen - 14-jährige Chinesin siegt
Wasserspringerin Elena Wassen hat den achten Platz vom Turm belegt. Die 20-Jährige aus Berlin erhielt für ihre fünf Sprünge aus zehn Metern Höhe im Finale 291,90 Punkte. Gold gewann die überragende Chinesin Quan Hongchan mit 466,20 Zählern. Die 14-Jährige erhielt bei ihrer beeindruckenden Show mehrfach die Höchstnote 10,0 von der Jury. Silber ging an ihre Landsfrau Chen Yuxi, Bronze sicherte sich die Australierin Melissa Wu.
Elena Wassen nahm in Tokio bereits an ihren zweiten Olympischen Spielen teil. In Rio de Janeiro war sie 2016 als 15-Jährige dabei und belegte im Turmspringen den 17. Rang. Ihre Schwester Christina Wassen schied bei ihrer Olympia-Premiere im Halbfinale aus.
7.35 Uhr: Zehnkämpfer Kaul zieht sich Quetschung des Sprunggelenks zu
Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul hat nach seinem dramatischen Ausstieg am Vortag Entwarnung gegeben. Die schmerzhafte Knöchelverletzung, die sich der 23-Jährige beim Hochsprung zugezogen hatte und die ihn beim 400-m-Lauf zur Aufgabe zwang, stellte sich nach eingehender medizinischer Untersuchung als nicht gravierend heraus.
"Das Sprunggelenk wurde bei seinem Absprung über 2,11 Meter gequetscht. Es ist Gott sei Dank nichts gerissen und es gab auch keine Fraktur. Er benötigt jetzt Ruhe, und nach ein paar Wochen kann er den Fuß wieder voll belasten", sagte Verbandsarzt Andrew Lichtenthal nach einer Kernspintomographie am Donnerstag.
6.32 Uhr: Tischtennis-Frauen verlieren das Spiel um Bronze
Deutschlands Tischtennis-Frauen haben die Bronzemedaille verpasst. Fünf Jahre nach der überraschenden Silbermedaille von Rio mussten sich Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona gegen Hongkong mit 1:3 geschlagen geben. Der Sieg im Doppel von Solja und Shan war im Spiel um Platz drei zu wenig. Damit bleibt der Erfolg von 2016 vorerst die einzige olympische Medaille für die deutschen Tischtennis-Frauen. Die Männer um Einzel-Bronzegewinner Dimitrij Ovtcharov wollen am Freitag ihren Finaleinzug im Team-Wettbewerb mit der erhofften Goldmedaille veredeln. Gegner im Endspiel ist das an ein eins gesetzte China.
6.01 Uhr: Kajak-Zweier Max Hoff/Jacob Schopf fährt zu Silber
Die Kanuten Max Hoff und Jacob Schopf haben im Kajak-Zweier den zweiten Platz belegt und damit die Silbermedaille gewonnen. 16 Jahre Altersunterschied waren einmal mehr kein Problem. Das Zwei-Generationen-Boot mit dem 38-jährigen Max Hoff und dem erst 22 Jahre alten Jacob Schopf harmonierte prächtig. Das Weltmeister-Duo aus Essen und Potsdam musste über die 1.000 Meter nur den Australiern Jean van der Westhuyzen und Thomas Green den Vortritt lassen. 0,304 Sekunden fehlten dem deutschen Team zum Olympiasieg. Dritte wurden die Tschechen Josef Dostal und Radek Slouf.
"Ich freue mich tierisch über Silber. Ich freue mich auch für Jacob, der mit Silber auch zufrieden ist", sagte Hoff nach seinem letzten großen Rennen. "Ich durfte ihn auf seinem letzten Ritt begleiten", sagte Schopf und und rührte seinen Teamkollegen damit zu Tränen. "Es war ein harter, ein geiler Weg", sagte Schopf.
"Das war wichtig, das Boot war eine unserer Medaillen-Bänke. Es ist aber auch offensichtlich, dass die Ozeanien-Länder wie Australien und Neuseeland eine prima Vorbereitung hatten", sagte Kanu-Sportdirektor Jens Kahl. Nach Bronze durch Sebastian Brendel/Tim Hecker im Canadier-Zweier war es die zweite Medaille für den Deutschen Kanuverband in Tokio.
5.48 Uhr: Deutsche 4x100-Meter-Staffel sprintet ins Finale - Blamage für USA
Auch die deutsche Männer-Staffel erreichte das Finale über 4x100 Meter am Freitag (15.50 Uhr MESZ). Julian Reus (Erfurt), Joshua Hartmann (Köln) Deniz Almas (Wolfsburg) und Lucas Ansah-Preprah (Hamburg) kamen zwar im zweiten Vorlauf in 38,06 Sekunden nur auf Platz vier, rutschten aber über die Zeitregel in den Endlauf. Die beste Vorlaufzeit lief Jamaika (37,82). Italien erzielte mit 100-m-Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs an Position zwei einen Landesrekord (37,95).
Ihre Serie peinlicher olympischer Staffel-Auftritte setzten die USA fort, die nach einem verkorksten Wechsel hinter Deutschland nur auf Platz sechs (38,10) kamen und ausschieden. 2008 waren die Amerikaner im Vorlauf nicht ins Ziel gekommen, 2012 wurde ihnen Silber wegen eines positiven Dopingtest bei Tyson Gay abgenommen, 2016 führte ein Wechselfehler im Finale zur Disqualifikation.
5.38 Uhr: Kugelstoß-Weltrekordler Crouser dominiert nach Belieben
Kugelstoß-Koloss Ryan Crouser ist auch in Tokio unschlagbar gewesen. Nach 2016 in Rio gewann der 28 Jahre alte US-Amerikaner die zweite Goldmedaille. Bei dem Weltrekordler und WM-Zweiten stellte sich nicht die Frage, ob er gewinnt, sondern mit welcher Weite. Mit seiner Drehstoßtechnik wuchtete Crouser die Eisenkugel auf 23,30 Meter - nur knapp von seiner Weltrekordweite entfernt. 23,37 Meter hatte er am 18. Juni in Eugene gestoßen.
Die Konkurrenten im Olympia-Finale waren ihm nicht gewachsen: Sein Landsmann und zweimalige Weltmeister Joe Kovacs holte mit 22,65 Metern wie vor fünf Jahren in Rio Silber. Auch Tomas Walsh aus Neuseeland wiederholte mit 22,47 Metern seinen olympischen Bronzegewinn. Wegen einer Rückenverletzung konnte sich David Storl (DHfK Leipzig), der Olympia-Zweite von 2012, nicht für die Tokio-Spiele qualifizieren.
5.18 Uhr: Deutsche Hockey-Herren erstmals seit 2000 ohne Olympia-Medaille
Kein Happy End für Deutschlands Hockey-Herren: Erstmals seit 21 Jahren kehrt das Team ohne Medaille von Olympischen Spielen zurück. Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes verlor das kleine Finale gegen Indien mit 4:5 (3:3) und ging als
Vierter leer aus. Mit der Niederlage sei für das Team "eine kleine Welt untergegangen", sagte Bundestrainer Kais al Saadi: "Wir stehen mit leeren Händen da." Nach sehr gutem Start habe die Mannschaft "haarsträubende Fehler" gemacht.
Kapitän Tobias Hauke war anschließend "leer und enttäuscht, das tut richtig weh", denn es war auch das Ende einer großen Nationalmannschaftskarriere. "Für mich war es das jetzt", sagte der 33-Jährige, der 2008 und 2012 Teil des Gold-Teams war. Auf dem Feld werde er nicht mehr für Deutschland spielen.
Zuletzt war das DHB-Team 2000 in Sydney ohne Edelmetall geblieben. Danach hatte es 2004 in Athen und 2016 in Rio jeweils Bronze sowie 2008 in Peking und 2012 in London Gold gegeben.
3.20 Uhr: Starke deutsche Sprinterinnen erreichen Staffel-Finale
Die deutschen Leichtathletinnen haben souverän das Finale über 4x100 Meter erreicht und dürfen sogar leise auf die erste Medaille für eine deutsche Staffel seit 33 Jahren hoffen. Rebekka Haase (Wetzlar), Alexandra Burghardt (Burghausen), Tatjana Pinto (Paderborn) und Gina Lückenkemper (Berlin) gewannen ihren Vorlauf in 42,00 Sekunden und erzielten die insgesamt drittbeste Zeit. Die bislang letzte deutsche Medaille hatte die Staffel der DDR mit Silber 1988 in Seoul gewonnen.
"Bei den Wechseln ist noch eine Menge Luft, ansonsten war es ein optimaler Start", sagte Pinto nach dem Rennen bei brütender Hitze am Vormittag. "Ich dachte im Block, dass meine Hände verbrennen", meinte Startläuferin Haase. Als Schnellste in den Endlauf am Freitag (15.30 Uhr MESZ) zog Großbritannien (41,55) als Sieger im ersten Vorlauf vor den USA (41,90) ein.
1.19 Uhr: Wellbrock schwimmt im Freiwasser zum Olympiasieg
Vier Tage nach Bronze im Becken ist Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock im Freiwasser zur Goldmedaille geschwommen. Im Zehn-Kilometer-Rennen in der Bucht von Tokio schlug der 23-Jährige aus Magdeburg nach 1:48:33,7 Stunden und mit deutlichem Vorsprung vor dem ungarischen Fünf-Kilometer-Weltmeister Kristof Rasovszky (+25,3) sowie dem italienischen Europameister Gregorio Paltrinieri (+27,4) an. "Das ist mein persönliches Sommermärchen. Das Ziel war eine Medaille, auf Gold hatte ich nicht spekuliert", sagte Wellbrock danach.
- Auch Deutschlands frühere Schwimmstars Paul Biedermann und Franziska van Almsick waren begeistert von Deutschlands neuem Vorzeigeschwimmer.
In seinem ersten Beckenwettbewerb über 800 Meter Freistil hatte Wellbrock bis 50 Meter vor dem Ziel geführt, als Vierter aber das Podium verpasst. Am vergangenen Sonntag war er dann zum Abschluss der Beckenwettbewerbe auf Platz drei über 1.500 Meter Freistil geschwommen.
Das passierte am Mittwoch, dem 4. August:
16.18 Uhr: Timanowskaja in Europa angekommen - IOC ermittelt gegen Belarus
Kristina Timanowskaja ist nach ihrer Flucht vor der eigenen Regierung in Europa angekommen, das Internationale Olympische Komitee (IOC) nimmt unterdessen die Funktionäre des NOKs aus Belarus ins Visier. Am Mittwochnachmittag landete die Leichtathletin, die nach öffentlichen Entführungsvorwürfen gegen ihre Delegation während der Olympischen Spiele weltweit Bekanntheit erlangt hat, in Wien - und soll von dort aus noch am Abend nach Warschau weiterreisen. Das sagte ein Sprecher der österreichischen Regierung.
Das IOC setzte derweil in Tokio eine Disziplinarkommission ein und kündigte an, Leichtathletik-Trainer Juri Moisewitsch und Funktionär Artur Schumak zum Fall Timanowskaja zu befragen. Die 24-Jährige hatte aus Angst vor dem Gefängnis in ihrer Heimat die Rückreise verweigert, sie sollte gegen ihren Willen vor dem Start über 200 m nach Belarus gebracht werden. Zuflucht fand sie in der polnischen Botschaft. Polen hat Timanowskaja ein humanitäres Visum angeboten, das sie annehmen will. "
"Von Anfang an ging es mir nicht um Politik. Ich habe nur kritisiert, dass unsere Cheftrainer über das Staffellauf-Team entschieden haben, ohne sich mit den Sportlern zu beraten", sagte sie.
16.10 Uhr: Tennis-Olympiasieger Zverev Gast beim FC Bayern
Alexander Zverev hat als Stargast bei der offiziellen Teampräsentation des FC Bayern für die neue Fußballsaison von Kapitän Manuel Neuer ein Trikot überreicht bekommen. "Es ist eine wahnsinnige Ehre, hier zu sein", sagte der 24 Jahre alte Zverev, der am Sonntag in Tokio olympisches Tennis-Gold gewann und bekennender Bayern-Fan ist. "Es waren ein paar unvergessliche Tage für mich. Die Goldmedaille bedeutet mir die Welt", sagte Zverev, der immer noch starke Emotionen nach dem größten Erfolg seiner Karriere verspürt.
15.47 Uhr: Tischtennis-Männer gewinnen Halbfinal-Krimi gegen Japan
In einem Halbfinal-Krimi gegen Japan haben sich Deutschlands Tischtennis-Männer mindestens die Silbermedaille gesichert und sind damit so erfolgreich wie seit 2008 nicht mehr. 13 Jahre nach dem Finaleinzug von Peking ist die Mannschaft um Dimitrij Ovtcharov mit einem 3:2 gegen den Gastgeber wieder ins Endspiel eingezogen.
Nachdem Patrick Franziska die Entscheidung noch überraschend knapp verfehlte, sorgte Dimitrij Ovtcharov im letzten Match für den dritten Punkt. Um den Erfolg zu vergolden, benötigt die an Position zwei gesetzte Auswahl am Freitag (12.30 Uhr MESZ) eine Sensation gegen Dauersieger China um Einzel-Olympiasieger Ma Long.
Neben diesem sicheren Edelmetall und Bronze im Einzel für Ovtcharov ist noch eine dritte Medaille fürs deutsche Tischtennis bei diesen Sommerspielen in der japanischen Hauptstadt drin. Am Donnerstag (4 Uhr MESZ) wollen die Frauen gegen Hongkong mit Bronze nachlegen.
15.10 Uhr: Kanadier De Grasse gewinnt 200-m-Gold und folgt auf Bolt
Der kanadische Sprinter Andre De Grasse hat in beeindruckender Manier Olympia-Gold über 200 Meter gewonnen und nach vielen vergeblichen Anläufen seinen ersten großen Titel geholt. Im Finale setzte sich der 26-Jährige mit dem Landesrekord von 19,62 Sekunden durch und wurde damit Nachfolger von Usain Bolt. Der Jamaikaner hatte 2008, 2012 und 2016 triumphiert.
Hinter De Grasse sicherte sich der US-Amerikaner Kenneth Bednarek in 19,68 Sekunden Silber vor seinem Landsmann Noah Lyles (19,74). Der erst 17 Jahre alte Erriyon Knighton (USA) blieb als Vierter ohne Medaille (19,93). Knighton hätte zum jüngsten Leichtathletik-Olympiasieger der Geschichte werden und den US-Zehnkämpfer Bob Mathias ablösen können, der 1948 in London rund zwei Monate älter war.
"Ich habe diesen Moment herbeigesehnt, ich habe hart für diesen Moment trainiert", sagte De Grasse: "Nach den 100 m war ich ein bisschen enttäuscht von mir selbst, weil ich es hätte besser machen können. Ich sagte mir: Ich muss da raus und diese 200 m holen, ich muss raus gehen und sie holen".
De Grasse hatte in Tokio bereits Bronze über 100 m gewonnen. In Rio war er 2016 Zweiter über 200 m sowie Dritter über 100 m und mit der Staffel. Bei Weltmeisterschaften gab es für ihn bislang einmal Silber und dreimal Bronze. 100-m-Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs aus Italien war nicht am Start.
15.06 Uhr: Zehnkampf-Weltmeister Kaul muss aufgeben - Schäfer darf hoffen
Für Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul ist der Traum von einer Olympia-Medaille geplatzt. Der 23-Jährige verletzte sich beim Hochsprung am rechten Fuß und musste über die 400 Meter zum Abschluss des ersten Wettkampftages nach der Hälfte des Rennens unter Schmerzen aufgeben. Zuvor hatte der Mainzer eine starke Vorstellung gezeigt, die Bronzemedaille schien in Reichweite.
Im Zehnkampf läuft alles auf ein packendes Duell zwischen Damian Warner (Kanada) und Weltrekordler Kevin Mayer (Frankreich) hinaus. In Führung liegt nach dem ersten Tag Warner mit 4.722 Punkten, Mayer ist mit 4.340 Zählern derzeit Fünfter. Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) ist 13. mit 4.251 Zählern.
Im Siebenkampf der Frauen legte Carolin Schäfer (Frankfurt) einen guten Tag hin. Die Vizeweltmeisterin von 2017 liegt nach vier Disziplinen mit 3.801 Punkten auf Platz sieben, eine Medaille ist für die 29-Jährige im Bereich des Möglichen - zumal die mitfavorisierte Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) ausgeschieden ist. Vanessa Grimm (Königstein) rangiert auf Platz 18 (3649).
14.46 Uhr: Beachvolleyballer Thole/Wickler scheiden im Viertelfinale aus
Die Beachvolleyball-Vizeweltmeister Julius Thole und Clemens Wickler sind wie Olympiasiegerin Laura Ludwig und Margareta Kozuch im Viertelfinale ausgeschieden und Fünfte geworden. In einer Neuauflage des WM-Finals von vor zwei Jahren unterlag das Duo aus Hamburg den Weltmeistern Wjatscheslaw Krasilnikow und Oleg Stojanowski mit 0:2 (16:21, 19:21).
Erstmals seit 2008 gibt es im Beachvolleyball damit keine Medaille für den Deutschen Volleyball-Verband. 2012 hatten Julius Brink/Jonas Reckermann in London Gold geholt, vor fünf Jahren in Rio war Ludwig mit ihrer damaligen Partnerin Kira Walkenhorst im Finale erfolgreich.
13.20 Uhr: Auch Ringer Kudla erkämpft sich Bronzemedaille
Nach dem dreimaligen Ringer-Weltmeister Frank Stäbler hat auch dessen Teamkollege Denis Kudla die Bronzemedaille gewonnen. Der 26-Jährige aus Schifferstadt besiegte in einem der kleinen Finals der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm den Ägypter Mohamed Metwally. Kudla hatte schon bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro Bronze geholt.
Nach Gold durch Aline Rotter-Focken (bis 76 kg) waren es bereits die Medaillen zwei und drei für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) beim diesjährigen Event in Japan.
13.12 Uhr: Hindernisläuferin Krause verpasst die erhoffte Medaille
Gesa Felicitas Krause hat eine Medaille über 3000 Meter Hindernis und damit ein verspätetes Geburtstagsgeschenk verpasst. Die seit Dienstag 29-Jährige kam im Finale in 9:14,00 Minuten auf den fünften Platz und blieb damit wie 2012 in London (Siebente) und 2016 in Rio (Sechste) ohne Edelmetall.
"Ich wollte unbedingt um die Medaillen kämpfen, das ist mir nicht gelungen", sagte Krause: "Natürlich ist da auch ein weinendes Auge mit dabei. Aber am Ende des Tages würde ich trotzdem nicht sagen, dass es irgendwie schlecht war. Ich bin Fünfte bei Olympischen Spielen geworden, das ist definitiv eine gute Leistung."
Gold sicherte sich Peruth Chemutai aus Uganda (9:01,45) vor der US-Amerikanerin Courtney Frerichs (9:04,79) aus den USA. Bronze gewann Hyvin Kiyeng (Kenia/9:05,39). Die zweimalige Europameisterin Krause hatte bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2019 jeweils Bronze geholt und damit ihre größten Erfolge gefeiert.
13.02 Uhr: Deutsche Springreiter nach Deußers Aus im Einzel ohne Medaille
Springreiter Daniel Deußer hat eine olympische Einzel-Medaille verpasst. Der aus Wiesbaden stammende 39-Jährige scheiterte mit Killer Queen in der ersten Runde. Der seit Jahren in Belgien lebende Deußer kassierte mit seiner Stute acht Strafpunkte. Am Vortag waren bereits die Olympia-Debütanten André Thieme (Plau am See) mit Chakaria und Christian Kukuk (Riesenbeck) mit Mumbai in der Qualifikation ausgeschieden. Eine weitere Medaillenchance für die deutschen Springreiter gibt es im Mannschaftswettbewerb am Freitag und Samstag.
12.45 Uhr: Medaille zum Abschied - Ringer Stäbler gewinnt Olympia-Bronze
Der dreimalige Ringer-Weltmeister Frank Stäbler hat zum Abschluss seiner Karriere doch noch die ersehnte olympische Medaille gewonnen. Der Musberger setzte sich in einem der beiden kleinen Finals der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm mit 5:4 gegen den Georgier Ramas Soidse durch und holte Bronze. Es ist das würdige Ende seiner beeindruckenden Laufbahn.
Stäbler zog symbolisch noch auf der Matte seine Ringerschuhe aus und verneigte sich vor den anderen Athleten, Betreuern und Helfern in der Halle, die ihm lange applaudierten. "Atemberaubend", stammelte der überwältigte Musterathlet danach. "Der Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich habe es mit den allerletzten Kräften nach Hause gebracht. Für mich ist diese Bronzemedaille wie eine Goldmedaille."
Stäblers Vorbereitung auf die Spiele in Japan war alles andere als optimal verlaufen. Schon seit längerer Zeit kämpft er mit den Folgen einer Schultereckgelenksprengung. Vergangenen Herbst infizierte er sich mit dem Coronavirus. Zudem musste er für das Event in Tokio acht Kilogramm abnehmen. Am Ende reichte die Kraft aber für Edelmetall.
12.01 Uhr: Levy im Sprint-Achtelfinale - Bötticher ausgeschieden
Routinier Maximilian Levy hat sich bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben ins Achtelfinale vorgekämpft. Der 34 Jahre alte Cottbuser steigerte sich nach einer mäßigen Qualifikation von Lauf zu Lauf und besiegte in der zweiten Runde den Polen Patryk Rajkowski. Am Donnerstag geht es weiter. Ex-Weltmeister Stefan Bötticher schied dagegen aus. Auch im Hoffnungslauf gegen den Japaner Yuta Wakimoto konnte sich der Chemnitzer nicht mehr durchsetzen.
Im Keirin der Frauen erreichten Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich, die im Teamsprint zusammen Silber gewonnen hatten, im Viertelfinale.
11.04 Uhr: Deutscher Bahnrad-Vierer der Männer auf Platz sechs
Der Bahnrad-Vierer der Männer hat den sechsten Platz belegt und muss damit weiter auf seine erste olympische Medaille seit 21 Jahren warten. Roger Kluge (Berlin), Felix Groß (Leipzig), Leon Rohde (Hamburg) und Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) verloren mit einer Zeit von 3:50,023 ihren Platzierungslauf gegen Kanada. An den deutschen Rekord vom Vortag (3:48,861) kam das Quartett nicht heran.
Seit der Goldfahrt in Sydney vor 21 Jahren wartet Deutschland in der einstigen Paradedisziplin auf eine olympische Medaille. Fünf Olympiasiege und 16 Weltmeistertitel gewannen deutsche Vierer seit 1962. Nach dem zweiten Platz bei der WM 2002 fuhren deutsche Teams der Weltspitze aber nur noch hinterher. Der Frauen-Vierer hatte dagegen am Dienstag Gold geholt und einen Weltrekord aufgestellt.
9.47 Uhr: Hinze muss um Weiterkommen im Keirin zittern
Dreifach-Weltmeisterin Emma Hinze muss im Keirin-Wettbewerb zittern. Die 23-Jährige aus Cottbus belegte in ihrem Erstrunden-Lauf nur den fünften Platz und muss nun in den Hoffnungslauf des sogenannten Kampfsprints des Bahnradsports. Teamkollegin Lea Sophie Friedrich (Dassow) setzte sich in ihrem Rennen dagegen souverän durch. Die Entscheidung im Keirin-Wettbewerb fällt am Donnerstag (ab 9.06 Uhr MESZ).
9.32 Uhr: Australische Athleten sorgen auf Rückflug für Ärger
Australische Olympia-Teilnehmer haben auf dem Rückflug von Tokio mit Alkohol-Eskapaden für Ärger gesorgt. Die Sportler sollen teilweise "exzessiv" getrunken haben, einer übergab sich in der Bordtoilette, diese blieb für den Rest des Zehn-Stunden-Fluges unbenutzbar. "Das ist nicht akzeptabel. Ein paar Leute beschädigen das Ansehen einer ganzen Mannschaft, die uns hier mit Stolz vertritt", sagte Ian Chesterman als Chef de Mission der Australier.
Die Fluggesellschaft Japan Airlines hatte sich nach dem Flug nach Sydney schriftlich beim australischen Olympischen Komitee über das Verhalten beschwert. "JAL wies uns darauf hin, dass Teammitglieder exzessiv getrunken und auf Hinweise der Crew nicht reagiert haben. Zudem störten sie andere Passagiere", sagte Chesterman. Insgesamt waren 49 Athleten aus neun Sportarten an Bord, die Störenfriede gehörten laut Chesterman alle zum Rugby- oder Fußball-Team der Männer.
9.18 Uhr: Olympia-TV: Weiter Top-Quoten bei Leichtathletik
Die Leichtathletik-Übertragungen sind der Quoten-Hit für die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Auch am Dienstag sorgten sie für die Topwerte. Durchschnittlich 2,72 Millionen Menschen sahen die Wettkämpfe am Nachmittag beim ZDF und brachten nach Senderangaben für einen Marktanteil von 25,0 Prozent.
Nummer zwei des Tages war der Beitrag über das Reiten mit 2,65 Millionen TV-Zuschauern (24,5 Prozent). Ein typischer Top-Wert für Randsportarten bei Olympia-Übertragungen waren die 2,65 Millionen (24,0 Prozent) bei einem Kurz-Bericht über das Synchronschwimmen.
6.03 Uhr: Zehnkämpfer Kaul gut unterwegs - Warner startet überragend
Weltmeister Niklas Kaul ist gut in den Zehnkampf gestartet, der Mainzer spielt aber bei der großen Show des kanadischen Favoriten Damian Warner bislang eine Nebenrolle. Kaul lief am Mittwochmorgen zunächst über 100 Meter in 11,22 Sekunden fünf Hundertstel schneller als bei seinem Gold-Wettkampf 2019 in Doha, danach erzielte er im Weitsprung mit 7,36 m eine persönliche Bestleistung.
Weil Kaul im Kugelstoßen mit 14,55 m deutlich unter seinem Hausrekord (15,19) blieb, reichte es mit 2.474 Punkten nur zum 17. Platz im Gesamtklassement. Vor ihm liegt Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) auf Platz 13 (2.528). An der Spitze des Feldes agierte Warner in einer eigenen Liga. Der Rio-Olympiadritte egalisierte in 10,12 Sekunden den von ihm gehaltenen Zehnkampf-"Weltrekord" über 100 Meter und ließ im Weitsprung 8,24 Meter folgen. Letzteres hätte in Tokio im Finale der Spezialisten für Bronze gereicht.
Im Siebenkampf der Frauen erwischte Carolin Schäfer (Frankfurt) einen soliden Start und liegt auf Platz zehn. In diesem Jahr hatte sie wegen gesundheitlicher Probleme keinen Siebenkampf bestritten, vor den Meetings in Götzis und Ratingen war die 29-Jährige von einer Impfreaktion ausgebremst.
5.12 Uhr: IOC setzt Disziplinarkommission im Fall Timanowskaja ein
Im Fall der belarussischen Sprinterin Kristina Timanowskaja hat das Internationale Olympische Komitee eine Disziplinarkommission eingesetzt. Diese solle die Tatsachen in dem Skandal um die mutmaßlich von belarussischen Behörden versuchte Entführung der Leichtathletin aus Tokio feststellen, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Mittwoch. Verantworten sollen sich vor allem der Leichtathletik-Cheftrainer von Belarus und der stellvertretende Direktor des nationalen Trainingszentrums.
- Der Fall Timanowskaja und die Folgen
5.10 Uhr: Griechisches Synchronschwimm-Team in Quarantäne - 29 neue Infektionen
Das gesamte griechische Synchronschwimm-Team hat sich nach mehreren positiven Corona-Tests in ein Quarantäne-Hotel begeben. Wie die Olympia-Organisatoren am Mittwoch mitteilten, wurden vier Schwimmerinnen und ein Betreuer positiv getestet. Von den sieben weiteren Team-Mitgliedern seien einige als Kontaktpersonen eingestuft worden. Alle zwölf seien daher in Absprache mit dem Nationalen Olympischen Komitee Griechenlands bereits aus dem Athleten-Dorf ausgezogen.
Laut Auskunft der Olympia-Organisatoren gab es 29 neue Coronavirus-Fälle im Zusammenhang mit den Sommerspielen. Das ist ein Tageshöchstwert seit Beginn der Erfassung am 1. Juli. Dieser lag bislang bei 27. Insgesamt beträgt die Zahl der Corona-Infektionen im Umfeld der Spiele nun 327, darunter sind 29 Athletinnen oder Athleten. Namen werden von den Organisatoren grundsätzlich nicht genannt. Nach Angaben von Takaya sind mittlerweile mehr als 500.000 Tests bei Olympia-Beteiligten durchgeführt worden. 26 der 29 aktuell bekanntgegebenen Fälle seien im olympischen Dorf festgestellt worden.
4.53 Uhr: Tischtennis-Frauen verlieren Halbfinale klar - Chance auf Bronze
Deutschlands Tischtennis-Frauen haben das Halbfinale gegen Topfavorit China erwartungsgemäß klar verloren und spielen um Bronze. Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona blieben gegen die an Nummer eins gesetzten Asiatinnen beim 0:3 weit entfernt von der erhofften Sensation. Am Donnerstag (4.00 Uhr MESZ) spielen die Olympia-Zweiten von 2016 gegen die an vier gesetzte Auswahl von Hongkong um Platz drei.
4.47 Uhr: McLaughlin mit Weltrekord zu Gold über 400 Meter Hürden
Sydney McLaughlin hat in Tokio für den nächsten Fabel-Weltrekord gesorgt. Die 21-Jährige verbesserte drei Tage vor ihrem Geburtstag die von ihr selbst aufgestellte Bestmarke auf 51,46 Sekunden. Im Endspurt verwies McLaughlin ihre Landsfrau und Olympiasiegerin von 2016, Dalilah Muhammad, auf den zweiten Platz.
"Ich bekomme das gerade noch nicht in meinen Kopf. Ich muss es erst einmal verarbeiten, dann feiere ich später", sagte McLaughlin, die für ihre Zeit eine einfache Erklärung anbot: "Es geht alles nur um Training, Vertrauen in den Trainer. Und das treibt dich dann über die ganze Runde an."
Muhammad blieb in 51,58 Sekunden ebenfalls unter der alten Bestmarke von 51,90 Sekunden, die McLaughlin bei den US Trials im Juni aufgestellt hatte. Bronze holte sich die Niederländerin Femke Bol (52,03). 24 Stunden zuvor hatte der Norweger Karsten Warholm im Männerrennen in 45,94 Sekunden ebenfalls einen geradezu irrwitzigen Weltrekord aufgestellt.
4.34 Uhr: Skateboarderin Stoephasius Neunte bei Olympia-Premiere
Die 14 Jahre alte Skateboarderin Lilly Stoephasius hat bei ihrer Olympia-Premiere einen sehr guten neunten Platz belegt und das Finale nur knapp verpasst. Die Berlinerin kam in der Disziplin Park auf 38,37 Punkte und verfehlte den zur Finalteilnahme nötigen achten Rang um lediglich 3,22 Zähler. Die beste Qualifikationswertung im Urban Sports Park von Tokio erreichte Japans Top-Star Misugu Okamoto mit 58,51 Punkten.
- Jung,hipp und neu bei Olympia: Lillys Lust auf Lifestyle - Deutschlands jüngste Teilnehmerin im Porträt.
4.27 Uhr: Ringer Stäbler und Kudla erreichen Bronze-Kämpfe
Der dreimalige Ringer-Weltmeister Frank Stäbler kämpft zum Abschluss seiner Karriere doch noch um eine olympische Medaille. Der Musberger erreichte über die Hoffnungsrunde noch eines der kleinen Finals der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm. In dem trifft er am Abend (12.30 Uhr/MESZ) auf den Georgier Ramas Soidse. Es wird Stäblers Abschiedsvorstellung.
Auch Stäblers Griechisch-römisch-Kollege Denis Kudla greift erneut nach Olympia-Bronze. Der 26-Jährige aus Schifferstadt, der bereits vor fünf Jahren einen der dritten Plätze belegt hatte, gewann in der Hoffnungsrunde gegen den Kirgisen Atabek Asisbekow nach 0:2-Rückstand noch mit 10:2. Sein Gegner in einem der kleinen Finals der Klasse bis 87 Kilogramm ist der Ägypter Mohamed Metwally.
3.51 Uhr: Speerwurf-Favorit Vetter verunsichert ins Finale
Der Dresdner Johannes Vetter hat sich im Speerwerfen ins Finale gemüht. Der 28-jährige Top-Favorit sicherte sich das direkte Ticket für den Medaillenkampf am Samstag (13.00 Uhr/MESZ) erst mit 85,64 Metern in seinem dritten und letzten Versuch in der Qualifikation. Der Olympia-Vierte von 2016, der mit 96,29 Metern die Weltjahresbestenliste deutlich anführt, wirkte aber verunsichert.
"Es ist, wie es ist. Ich kann es gerade nicht ändern und muss das Beste daraus machen", sagte der deutsche Rekordhalter. Mit 82,04 und 82,08 Metern hatte er die zum direkten Einzug ins Finale geforderten 83,50 Meter klar verfehlt. "Seit den Wettkämpfen vor Olympia ist so ein bisschen der Wurm drin, was heißt der Wurm drin, ich kriege nicht so das richtige Timing, den richtigen Rhythmus hin, dass ich sage, da passt alles zusammen und dann knallt es vorne", meinte Vetter. Für das Finale müsse "auf alle Fälle noch was kommen."
2.47 Uhr: Timanowskaja nach Olympia-Skandal auf dem Weg nach Polen
Die belarussische Olympia-Sprinterin Kristina Timanowskaja hat sich auf den Weg ins polnische Asyl gemacht. Bilder zeigten die 24-Jährige am Mittwochmorgen beim Verlassen der polnischen Botschaft in Tokio und bei der Ankunft am Flughafen Narita vor ihrem Flug nach Warschau.
Der Fall der Leichtathletin hatte bei den Olympischen Spielen für internationale Empörung gesorgt. Nach Angaben der Athletin wollten belarussische Behörden sie zur vorzeitigen Rückkehr nach Minsk zwingen, weil sie Kritik an Sportfunktionären geübt hatte.
1.54 Uhr: Leonie Beck schwimmt über zehn Kilometer auf Rang fünf
Freiwasserschwimmerin Leonie Beck hat sich nach einem beherzten Rennen nicht mit einer Medaille belohnen können. Die 24 Jahre alte Würzburgerin schlug über zehn Kilometer als Fünfte an. Gold ging an Ana Marcela Cunha aus Brasilien vor Rio-Olympiasiegerin Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden und der Australierin Kareena Lee. Finnia Wunram belegte als zweite deutsche Starterin den zehnten Platz.
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Bei extremen Bedingungen zeigte Beck am frühen Morgen Ortszeit im Odaiba Marine Park von Tokio einen starken Auftritt und schwamm von Beginn an vorne mit. Cunha war 4,3 Sekunden schneller als Beck, zu Bronze fehlten ihr lediglich 2,6 Sekunden. Die Magdeburgerin Finnia Wunram belegte als zweite deutsche Starterin den zehnten Platz.
"Es ist besser gelaufen als ich gedacht habe. Ich habe alles probiert, alles riskiert", sagte Leonie Beck. "Ein fünfter Platz bei Olympischen Spielen, darauf kann ich stolz sein. Ich glaube, das war das beste Freiwasserrennen meiner Karriere."