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Sollte die Politik Olympia in China boykottieren?

Die Bundestagsabgeordneten Paula Piechotta und Jens Lehmann diskutieren im Podcast "Debatte in Sachsen" über Sanktionen gegen den Olympia-Gastgeber.

Von Oliver Reinhard
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© [M] Philip Knoll/DBT Stella von Saldern/SZ

Dresden. Schwarzgrüne Einigkeit auf Sächsisch: Der Leipziger Olympiasieger und CDU-Abgeordnete im Bundestag Jens Lehmann und seine grüne Parlaments-Kollegin Paula Piechotta sind dafür, dass hohe politische Würdenträger aus Deutschland den Olympischen Winterspielen in Peking fernbleiben.

Im Podcast "Debatte in Sachsen" befürwortet Piechotta einen solchen Teil-"Boykott" aufgrund "der Situation bezüglich der Zwangsarbeit der Uiguren und auch gegenüber der Zerstörung demokratischer Strukturen in Hongkong und vieler anderen anderer Menschenrechtsverletzungen im Gebiet des heutigen China".

Lehmann hält es ebenfalls für angemessen, "dass man sich politisch und wirtschaftlich und auf allen möglichen Ebenen sportpolitisch dort massiv stark macht und die Menschenrechte einfordert". Er hätte "nichts dagegen, dass überhaupt kein Regierungsvertreter hinfährt", so der Radsportler.

Allerdings seien die Verhältnisse in China schon seit Jahren sehr bedenklich. Insofern störe es ihn, "dass die Diskussion jetzt so urplötzlich vom Himmel fällt, erst wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele".

Warum ein sportlicher Boykott falsch wäre

Von einem auch sportlichen Boykott halten sowohl Paula Piechotta als auch Jens Lehmann hingegen nichts. Sie sei davon überzeugt, "dass man solche politischen Konflikte nicht auf Sportlerinnen und Sportlern abladen kann", sagt die Leipzigerin. "Der Sportler sollte nicht in dem Sinne missbraucht werden, dass er anstelle der Wirtschaft und der Politik diese Zeichen setzen muss", ergänzt Jens Lehmann. Olympia sei ein sehr großes System, "und da muss man sicherlich bei der Vergabe anfangen."

So kann sich der mehrfache Medaillengewinner aus Sachsen vorstellen, dass die Olympischen Sommerspiele künftig immer am gleichen Ort stattfinden, zum Beispiel in Athen.

An einem festen Ort gäbe es dann Sportstätten, was auch nachhaltig wäre, da diese "alle vier Jahre neu benutzt werden oder wieder benutzt werden können". Als möglichen künftigen Austragungsort der Winterspiele nennt Paula Piechotta die Schweiz.

Grundsätzlich glaubt die Grünen-Politikerin, "dass auch Sportlerinnen und Sportler davon profitieren, wenn sie eben nicht in autokratischen Regimen die Olympischen Spiele absolvieren müssen".

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