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Todesfall überschattet Ironman-EM in Hamburg

Bei der Ironman-EM in Hamburg ist ein Motorradfahrer getötet worden. Ein Teilnehmer ist schwer verletzt. Das Rennen wird dennoch fortgesetzt.

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Teilnehmer des Ironman schwimmen in der Kleinen Alster in Hamburg.
Teilnehmer des Ironman schwimmen in der Kleinen Alster in Hamburg. © Wendt/dpa

Von Andreas Frank

Hamburg. Tragödie bei der Ironman-Europameisterschaft in Hamburg: Noch an der Unfallstelle ist der 70 Jahre alte Fahrer eines Begleit-Motorrads nach einem Zusammenstoß mit einem Amateursportler seinen schweren Verletzungen erlegen. Das Rennen, das letzte von Olympiasieger Jan Frodeno auf deutschem Boden vor dessen Karrierende im Herbst, wurde zunächst nicht abgebrochen.

Der Hobbysportler erlitt bei der Kollision schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen. Ein Kameramann, der ebenfalls auf dem Motorrad saß, kam mit leichteren Blessuren davon. Da er mit dem Rücken zur Fahrtrichtung filmte, konnte er keine Angaben zum Unfallhergang machen.

Die tödliche Kollision ereignete sich gegen 8.45 Uhr am Spadenländer Hauptdeich im Hamburger Stadtteil Ochsenwerder. Kurz hinter dem Wendepunkt der Radstrecke prallten die Unfallbeteiligten aufeinander. Vor Ort waren ein Hubschrauber und 20 Rettungskräfte im Einsatz, die die Straße umgehend sperrten.

Der Ausrichter hatte nicht die Entscheidungsgewalt, das Rennen abzubrechen. Die lag bei der veranstaltenden World Triathlon Corporation in den USA. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Tampa, zum Zeitpunkt es Unglücks war es in Florida kurz vor 3.00 Uhr.

Die Straßensperrung führte zu äußerst ungewöhnlichen Szenen. Die EM-Teilnehmer und auch die Hobbyathleten mussten ihre Fahrräder auf den Deich befördern und auf der Deichkrone an der Unfallstelle vorbeischieben. Nachdem ein Polizeisprecher im ARD-Interview den Tod des Motorradfahrers bestätigt hatte, brach der Sender die Online-Übertragung via Livestream wenige Minuten später ab.

Zu diesem Zeitpunkt war schon längst nicht mehr an ein sportlich reguläres Rennen zu denken. Binnen der ersten zwei Stunden dieses Wettkampfs hatte sich eine neunköpfige Spitzengruppe gebildet, der neben Frodeno auch Titelverteidiger Denis Chevrot aus Frankreich sowie die beiden deutschen "Eisenmänner" Florian Angert (Waiblingen) und Finn Große-Freese (Bayreuth) angehörten.

Beim Übergang vom Radfahren zum Laufen lag der Däne Kristian Högenhaug an der Spitze. Für den 41 Jahre alten Frodeno, der nach dem Schwimmen als Erster aus der Binnenalster stieg, sollte die EM in der Hansestadt nach langer Verletzungspause der letzte Test vor der Weltmeisterschaft im September in Nizza sein. Nach der zweiten von vier Laufrunden zog Frodeno an dem Skandinavier vorbei. (sid)