Dresden. Von 40 bis 50 Prozent an Abgängen hatte Cheftrainer Alexander Waibl gesprochen. Nach dem Halbfinal-Aus in der Meisterschaft und damit dem Saisonende für Dresdens Volleyballerinnen hat der DSC nun erste Personalien bekanntgegeben. Demnach verlassen Jenna Gray, Maja Storck, Madeleine Gates, Jacqueline Quade, Kristina Kicka, Teodora Pusic und Layne Van Buskirk sowie Co-Trainer Bart Janssen den Verein.
Welchen Spielerinnen der Meisterschaftsdritte und Supercupgewinner keine neuen Angebote unterbreitet hat und wer von sich aus Dresden verlässt, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor. Vor allem die Abgänge von Angreiferin Storck, Zuspielerin Gray und Libero Pusic dürften sportlich einschneidend sein.
"Ich danke allen für Ihren Einsatz. Die zwei Jahre mit Jenna, Madeleine und Maja waren außergewöhnlich. Auch wegen der Pandemie, aber in erster Linie wegen der unvergesslichen Finalserie 2021 und des erstmaligen Supercup-Titels 2022", sagt Waibl über das Trio, das nach zwei Jahren den DSC in verschiedene Richtungen verlässt. Gray zieht es offensichtlich nach Italien, auch Storck wird in Verbindung mit Südeuropa gebracht. Wohin es genau geht, darf die 23-Jährige allerdings noch nicht verraten. "Es war eine unglaubliche Zeit in Dresden und ich konnte so viel lernen, konnte mich weiterentwickeln und Erfahrungen dazugewinnen. Ich bin hier hergekommen, um mich neuen Herausforderungen zu stellen, und genau das habe ich auch gefunden", erklärte Storck in dem Presse-Statement.
Auch Waibl hat in den zwei Jahren eine enge persönliche Verbindung zur Schweizer Volleyballerin des Jahres aufgebaut. „Ich werde Maja sehr vermissen. Auf und neben dem Feld. Sie hat sich zu einer überragenden Diagonalangreiferin entwickelt, hat extrem viel Verantwortung getragen und ist ein absoluter Teamplayer mit wunderbarer Persönlichkeit. Wir konnten zusammen die Meisterschaft und den Supercup gewinnen. Das werde ich nie vergessen", sagte der 54-Jährige.
Teodora Pusic kam als Ex-Weltmeisterin während der Saison nach Dresden. Die Serbin hinterließ vom ersten Tag an einen hochprofessionellen Eindruck, erlaubte sich im Play-off-Halbfinale aber ungeahnte Aussetzer. Kristina Kicka sowie die beiden langzeitverletzten Jacqueline Quade und Layne Van Buskirk konnten aufgrund geringer Einsatzzeiten keine tiefen Spuren in Dresden hinterlassen.
Lassen die am Montag veröffentlichten Abgänge auch Rückschlüsse über die sportliche Zukunft von Kapitän Jennifer Janiska zu? Der Vertrag der 28-jährigen Nationalspielerin läuft ebenfalls am Saisonende aus - und der DSC hat zu einer Präsenz-Pressekonferenz am Mittwoch geladen. Es gehe um eine Personalentscheidung, wird in der Einladung offengehalten. Sieht also ganz danach aus, als ob Janiska in Dresden bleibt.
Bereits verlängert hat Sophie Dreblow. Wie der DSC am Dienstag verlängerte die 23-Jährige ihren Kontrakt um eine Spielzeit bis 2023. Die gebürtige Brandenburgerin war von Straubing nach Dresden gewechselt, um sich in erster Linie zu entwickeln. Aufgrund der Verletztenmisere zum Start der Saison musste Dreblow allerdings gleich ins kalte Wasser springen und rutschte in die Startformation. „Jeder Trainer kann sich glücklich schätzen, Sophie in der Mannschaft zu haben. Sie ist eine Kämpferin und immer bereit für ihre Mannschaft alles zu geben. Sie hat sich im Verlauf der Saison super entwickelt und ich traue ihr noch viel mehr zu", lobte Waibl die Entwicklung der nur 1,68 Meter großen Liberospielerin. "Ich bin sehr glücklich, noch eine weitere Saison in Dresden spielen zu dürfen. Vor allem freue ich mich jetzt schon auf das erste Heimspiel in der neuen Saison mit unseren unglaublichen Fans in der Arena", sagte Dreblow, die derzeit mit ihrer Klubkollegin Sina Stöckmann für zwei Wochen bei einem Lehrgang der U23-Nationalmannschaft weilt.